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«Es geht um die Zukunft der Kinder»

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Steht in der Schule ein Elterngespräch an, bieten Lehrerinnen und Lehrer immer wieder auch Dolmetscherinnen und Dolmetscher auf – damit sie sich auch mit fremdsprachigen Eltern austauschen können. In der Gemeinde Freiburg kommen dabei meist interkulturelle Dolmetscher zum Zug, wie Laurence Nicod, Verantwortliche der städtischen Kontaktstelle Schule-Migranten­familien, sagt: «Die Sprache reicht für eine Übersetzung manchmal nicht aus.» Wer den kulturellen Hintergrund von jemandem verstehe, könne einen Sachverhalt besser erklären. «Das ist gerade in Konfliktsituationen wichtig», sagt Laurence Nicod. Im letzten Schuljahr waren Dolmetscherinnen und Dolmetscher bei rund 220 Gesprächen und Interventionen mit Eltern an städtischen Primarschulen dabei.

Kanton beteiligt sich

Seit dem Schulbeginn 2016 ist das neue freiburgische Schulreglement in Kraft. Unter anderem sieht es vor, dass der Kanton sich neu zur Hälfte an den Kosten für Übersetzerinnen und Übersetzer für fremdsprachige Eltern beteiligt, die seit weniger als zwei Jahren im Kanton niedergelassen sind, sofern die Anfrage von der Schule kommt.

Corine Helfer, Dienstchefin der städtischen Schuldirektion, betont jedoch, dass in der Gemeinde Freiburg viele fremdsprachige Eltern wohnen, die auch zwei Jahre nach ihrer Ankunft noch nicht genügend gut Französisch oder Deutsch sprechen, um bei komplexeren Elterngesprächen alles zu verstehen. Sie benötigen weiterhin Dolmetscher, an deren Kosten sich der Kanton aber nicht mehr beteiligt.

Im Budget 2018 war die Stadt Freiburg noch davon aus­gegangen, dass der Kanton 15 000 Franken an Dolmetscherkosten rückerstatten werde. Doch nun hat der Kanton seinen Budgetposten «Rückerstattung Honorare Dolmetscher» an den Primarschulen für das Jahr 2019 verkleinert – und zwar gleich um zwei Drittel: Im Budget 2019 umfasst dieser Posten nur noch 5000 Franken. Die Stadt budgetiert 30 000 Franken für die Dolmetscherinnen und Dolmetscher.

Oft fehlen die Ressourcen

Die Schulpsychologin Anita Gasser hebt hervor, dass es gerade bei Gesprächen rund um schulische Problemen wichtig sei, dass die Eltern alles verstünden. «Es geht um die Zukunft der Kinder.» Für sie ist es daher wichtig, dass die Gespräche übersetzt werden. «Und es ist eine Realität, dass es Eltern gibt, die auch weit mehr als zwei Jahre nach ihrer Ankunft in Freiburg kaum Französisch oder Deutsch sprechen – gerade Mütter.» Laurence Nicod ergänzt, dass gerade Personen, die sich im Asylverfahren befinden und nicht wissen, ob sie sich langfristig in der Schweiz niederlassen können, häufig andere Sorgen haben, als eine Sprache zu erlernen.

Sprachkurse für Eltern

Der kantonale Schuldirektor Jean-Pierre Siggen (CVP) betont, dass auch andere Kantone die Regel haben, dass sie den Eltern während der ersten beiden Jahre im Kontakt mit der Schule Dolmetscher zur Seite stellen. «Wir bieten ihnen ja auch Intensivsprachkurse an, damit sie Französisch oder Deutsch lernen und sich inte­grieren können.» Die Idee dahinter: «Wir leisten am Anfang einen Effort und bieten Sprachkurse an, limitieren aber die Dauer für die Übersetzungen.»

«Flexibel und aufmerksam»

Der Staatsrat betont aber auch, dass das Schulreglement festhält, dass der Kanton sich hälftig an den Kosten der Übersetzungen beteiligt, wenn die Eltern «in der Regel» seit weniger als zwei Jahren im Kanton niedergelassen sind. «Das heisst, dass wir davon ausgehen, dass für die meisten Eltern eine Frist von zwei Jahren reichen sollte, dass es aber immer sein kann, dass jemand über eine längere Zeit hinweg eine Begleitung benötigt.» In diesen Fällen sei es an den Gemeinden, ein Gesuch zu stellen. «Wir sind da flexibel und aufmerksam», sagt Siggen.

Kontaktstelle

Schule und Migrantenfamilien

Bei der Schuldirektion der Stadt Freiburg gibt es die Kontaktstelle Schule- Migrantenfamilien. Sie soll für einen besseren Kontakt zwischen Familien, die sich neu in Freiburg niederlassen, und den Schulen sorgen. Die Kontaktstelle dient auch als Beratungsdienst, unabhängig vom kulturellen oder sprachlichen Hintergrund der Eltern: Sie können dort Fragen im Zusammenhang mit der Schule klären. Schreiben Eltern ihre Kinder für die Schule ein, weist das Sekretariat sie auf die Kontaktstelle hin.

njb

 

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