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«Es liegt noch ein langer Weg vor uns»

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Der kleine Bus der Freiburgischen Verkehrsbetriebe TPF fährt mit einem Ruck aus der Garage des Marly Innovation Center, kurz MIC. Der Bus hat mit einem Programmierfehler zu kämpfen: Auf einem Abschnitt seiner Route macht er einen kleinen Schlenker und weicht von der Route ab. Solange das Problem nicht gelöst ist, darf der Bus aus Sicherheitsgründen nicht verkehren. Mit solchen Kinderkrankheiten haben die TPF und die Techniker von Navya, dem Hersteller des ersten autonomen Busses in Freiburg, immer wieder zu kämpfen. Der Bus wird seit zwei Jahren getestet mit dem Ziel, dereinst ohne Fahrbegleitung fahren zu können – eben ganz autonom.

Intelligenzmässig nicht top

Dieses Ziel liegt aber noch in weiter Ferne. Steht der Bus nämlich nicht gerade in der Werkstatt des MIC, ist eine Fahrbegleiterin nach wie vor unverzichtbar. Diese hält eine Konsole, die an eine Playstation erinnert, in der Hand und beobachtet aufmerksam die Strasse. Zwar hat der Bus Sensoren, er erkennt aber nicht, ob ein unerwartetes und daher nicht einprogrammiertes Hindernis ein Gegenstand ist oder ein Lebewesen. Und weil er nicht weiss, was zu tun ist, hält er einfach an. «Problematisch ist beispielsweise die Vegetation. War im Frühling die Strasse noch frei, kann im Herbst plötzlich ein Ast auf der Strasse liegen», erklärt Laura Andres, technische Projektleiterin des autonomen Busses. «Anstatt dem Ast auszuweichen, hält der Bus, und die Fahrbegleiterin muss eingreifen.»

Momentan verkehren zwei autonome Busse auf der Strecke Marly Cité–MIC, die sich jeweils abwechseln. Denn je nach Wetter, wenn Klimaanlage oder Heizung benötigt werden, hält die Batterie nur fünf Stunden. Die Fahrzeuge funktionieren mit einem GPS-Signal, das ihren Standort laufend ermittelt. So kann kontrolliert werden, dass sie nicht von der programmierten Route abweichen. Innen und aussen sind mehrere Kameras installiert, die bei jeder Fahrt eingeschaltet sind, damit die Navya ein Auge auf sie haben kann.

Auf den fünf Stufen der künstlichen Intelligenz befindet sich das autonome Gefährt gemäss Andres momentan zwischen der dritten und vierten. Die fünfte Stufe bedeutet, dass das Fahrzeug ohne Fahrbegleiter fahren kann. «Ich denke, dass die Technologie der Geräte in fünf bis zehn Jahren bereit wäre zur vollständigen Autonomie», sagt Andres.

Weitere Schwierigkeiten

Bis die Fahrzeuge jedoch einen breiten Absatz finden, werde es laut Experten noch weitere zehn Jahre gehen. Es gelte noch einiges zu klären, wie Versicherungsfragen und die Schuldfrage. Würde der autonome Bus nämlich einen Unfall verursachen, wäre der Schuldige vordergründig eine Maschine und kein menschliches Wesen. Hinzu kommen ethische Fragen: Wie soll das Fahrzeug programmiert werden für den Fall, dass ein Zielkonflikt vorliegt, sprich ein Schaden unvermeidbar ist? Soll das Fahrzeug in das Kind auf dem Fussgängerstreifen fahren oder in eine Mauer ausweichen und dabei die Insassen gefährden?

Auch ist es gemäss Andres einfacher, das autonome System bei einem kleinen Quartierbus einzuführen als bei einem grossen Stadtbus. Denn im Stadtzentrum gibt es noch mehr unvorhersehbare Hindernisse, wie Velofahrer und Fussgänger.

Chancen des Busses

Grundsätzlich sieht Andres in den autonomen Bussen ein grosses Potenzial. Gerade kleine Shuttlebusse wären eine kostengünstige Möglichkeit, um die kleinen Quartiere zu erschliessen oder die letzten Kilometer des Arbeitsweges zurückzulegen. «Wir bekommen darum auch viel Unterstützung vom Bund, der sehr offen ist für progressive Projekte.» Auch seien die TPF mit Sion, Genf und Schaffhausen im Austausch, wo ebenfalls autonome Fahrzeuge getestet werden. Alle drei arbeiten mit dem Unternehmen Navya zusammen. Dennoch glaubt Andres, dass, bevor grosse, autonome Busse die Stadt befahren, die autonomen Züge kommen werden.

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