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Freiburg will weniger Salz streuen

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Rund 400 Tonnen Salz: Das verbraucht der Winterdienst der Stadt Freiburg in einem durchschnittlichen Winter, um die Strassen und Gehsteige sicher zu machen. In einem schneereichen und kalten Winter können es auch einmal 980 Tonnen Salz werden.

Seit Jahren suchen Winterdienste in der Schweiz nach Alternativen für das Salz, denn es hilft zwar gegen Eisglätte, ist für Bäume, Hundepfoten und Grundwasser aber auch problematisch. Die Stadt Freiburg setzt darum künftig auf Salz­lake: Das Gemisch aus Salz und Wasser hat sich in vielen Gemeinden bewährt. Die Erfahrung zeigt: Damit lässt sich bis zu dreissig Prozent an Salz einsparen.

Vorbeugend einsetzen

Die Salzlake kann – anders als das Salz – vorbeugend verteilt werden und sorgt dafür, dass Glatteis gar nicht erst entsteht. «Dank verbesserten Wetterprognosen und Sonden, die uns den Zustand der Strassen übermitteln, können wir abschätzen, wo Strassen gefrieren werden», sagt Marc-André Neuhaus, der für den Winterdienst der Stadt Freiburg verantwortlich ist. So rücken die Winterdienstfahrzeuge künftig aus, bevor die Strassen zufrieren. Die Salzlake verhindert bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, dass sich gefährliche Reif- und Eisglätte bildet. Dabei wird weniger Salz eingesetzt, als wenn die Maschinen reines Salz streuen. Salz kann nicht präventiv eingesetzt werden, da es die Autos zum Strassenrand hin verdrängen und es nicht auf der Strasse bleibt.

Ein Allheilmittel ist die neue Methode aber nicht. Ist es kälter als minus sechs Grad oder liegt viel Schnee, wirkt das Salzwasser nicht. Dann muss herkömmlich geräumt und Salz gestreut werden.

Das Budget 2019 der Stadt Freiburg sieht Investitionen von insgesamt 120 000 Franken vor: Für ein neues Winterdienstfahrzeug, das auch Salzlake ausfahren kann, für ein Silo, in dem die Salzlake gelagert wird, und für Sonden. «Wir haben bereits in den letzten Jahren beim Ersatz von Fahrzeugen jeweils darauf geschaut, dass sie auch Salzlake verteilen können», sagt Stadtingenieur Fabien Noël. Nachdem der Generalrat nun das Budget akzeptiert habe, könne die Stadt das nötige Material im Frühling bestellen; erste Erfahrungen mit Salzlake mache die Stadt daher wohl erst im nächsten Winter.

Der Winterdienst macht immer wieder auch Versuche mit alternativem Streugut. «Aber bisher gibt es kein Wundermittel, das gegen Eisglätte hilft und gleichzeitig ökologisch ist», sagt Neuhaus. Auf den Passerellen über die Saane beispielsweise benutzt die Stadt nur Sand – weil das Streugut in die Saane gelangt und Salz zu schädlich wäre.

Verstopfte Gitter

Holzschnitzel scheinen auf den ersten Blick eine ökologische Alternative zu Salz zu sein. «Sie eignen sich aber nur, wenn der Schnee lange liegen bleibt», sagt Neuhaus. Im Mittelland ist das nicht der Fall, da schmilzt der Schnee zu rasch weg. Zudem werden die Holzschnitzel in die Kanalisation geschwemmt und verstopfen dort und in der Abwasserreinigungsanlage die Gitter; darum müssen sie eingesammelt werden, was zusätzliche Arbeit verursacht.

Dasselbe gilt für Ton, Kies und Traubenkerne. «Wir haben Traubenkerne ausprobiert», sagt Marc-André Neuhaus. «Aber die Abwarte beschweren sich.» Denn die Kerne hinterlassen schmutzige Rückstände, welche die Leute auch in die Häuser tragen, was die Böden verschmutzt. «Traubenkerne können wir höchstens auf Treppen einsetzen», sagt Neuhaus darum.

Und so streuen die Winterdienstfahrzeuge der Stadt Freiburg weiterhin Salz. «Wir können heute das Salz dosieren», sagt Neuhaus. Seit 2013 hat die Stadt Maschinen, die sieben bis neun Gramm Salz pro Quadratmeter streuen. Als Einsatzleiter ist es Neuhaus am liebsten, wenn der Schnee mitten in der Nacht fällt. «Schneit es um 4  Uhr in der Früh, dann können wir das problemlos räumen», sagt er. «Fällt der Schnee um 7  Uhr oder gar um 17  Uhr, stecken unsere Winterdienstfahrzeuge mit den Pendlern im Stau und können nichts mehr ausrichten.»

Prioritäten

Vier klar definierte Routen durch die Stadt

Die Stadt Freiburg setzt 4  bis 55  Winterdienstfahrzeuge ein, um zu salzen und Schnee zu räumen. Die Chauffeure räumen die Strassen jeweils nach einer festgelegten Prioritätenliste: Auf vier Routen werden zuerst die Einfallstrassen zum Stadtzentrum sowie die steilsten Strassen geräumt. Im Team des Winterdiensts ist jeweils eine Person während einer Woche rund um die Uhr auf Pikett und prüft die Wetterlage; diese Person entscheidet, wann wie viele Fahrzeuge die Strassen salzen oder räumen. Bald werden Sonden das Team des städtischen Winterdiensts unterstützen: Sie melden, wenn die Strassen gefrieren. Die Mitarbeiter räumen und salzen auch auf Trottoirs; dort geht es meist etwas länger, da Handarbeit nötig ist.

njb

«Es gibt bisher kein Wundermittel, das gegen Eisglätte hilft und gleichzeitig ökologisch ist.»

Marc-André Neuhaus

Einsatzleiter Winterdienst

«Holzschnitzel eignen sich nur, wenn der Schnee lange liegen bleibt.»

Marc-André Neuhaus

Einsatzleiter Winterdienst

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