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Freiburger betrog Freunde um mehr als 1,3 Millionen

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Ein rund 40-jähriger Mann stand gestern mit hängendem Kopf vor dem Wirtschaftsstrafgericht in Freiburg. Ihm schien die Sache peinlich zu sein. «Mein Klient ist erleichtert, dass diese Phase seines Lebens zu Ende geht. Er ist nicht stolz darauf», sagte Verteidiger Thomas Meyer.

Der Mann war angeklagt, während Jahren in über zehn Fällen Private aus dem Freundeskreis oder ehemalige Kunden betrogen und so mehr als 1,3 Millionen Franken ergaunert zu haben. Die stellvertretende Staatsanwältin Alessia Chocomelli-Lisibach forderte 42 Monate Freiheitsentzug.

Immer ähnlicher Ablauf

Die Masche war immer ähnlich. Der Angeklagte arbeitete als unabhängiger Versicherungsmakler, aber mit dem Mandat einer grossen Schweizer Versicherungsgesellschaft in der Hinterhand. In dieser komfortablen Lage soll er seinen Kunden Produkte verkauft haben, die nicht existierten.

Einmal waren es Anleihen, einmal Versicherungsprodukte, auch mal Geldanlagen. Immer legte der Angeklagte seinen Bekannten gefälschte Verträge vor und schickte dann regelmässig Dokumente mit offiziellen Briefköpfen hinterher, um ihre Richtigkeit zu beweisen. Oft wurde sein Kunde erst Jahre später misstrauisch. «Seine Schuld ist sehr gross, weil er seine grosse Glaubwürdigkeit missbraucht und skrupellos das Vertrauen von Ex-Kunden und Freunden ausgenutzt hat», sagte die Staatsanwältin in ihrer Anklagerede.

Für einen teuren Lebenswandel

Schon 2011 war der Mann für ähnliche Delikte verurteilt worden. Als seine Agentur Bankrott machte, baute er jedoch ein kriminelles Gewerbe auf. «So finanzierte er seinen Lebenswandel», folgerte Staatsanwältin Chocomelli-Lisibach. Sie wies darauf hin, dass vom ergaunerten Geld nichts mehr übrig ist. Der Mann lebe heute von der Sozialhilfe.

Neben der Gefängnisstrafe solle der Mann auch fünf Jahre keinen Beruf ausüben dürfen, in demer in Kontakt mit Kundengeldern komme. Verteidiger Meyer bestätigte die Schuld, er forderte aber maximal drei Jahre Freiheitsentzug.

Auch Komplizin vor Gericht

Neben dem Mann stand auch eine Komplizin in Freiburg vor dem Richter. Sie hingegen machte keinen krummen Rücken vor Gerichtspräsident Michel Morel. «Ich bin erstaunt über ihren Tonfall», sagte er ihr zu Beginn der Verhandlung.

Die Liste der Anklagepunkte für die Frau war kürzer. Die beiden hätten aber einen Mietvertrag fingiert, der es ermöglichte, Sozialhilfe zu bekommen. Die Frau gab an, sie habe nur die Anweisungen der Sozialdienst-Mitarbeiterin befolgt. Die Anklage forderte für sie ­eine Busse von 60 Tagessätzen. Verteidigerin Magali Baer ­plädierte auf Freispruch. Das Urteil wird heute Dienstag erwartet.bearbeitet von chs/FN

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