Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Gemeindepolitik und Familienleben sind nicht vereinbar»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Er liebt die Politik. Und doch legt der Grüne François Ingold nun sein Amt als Generalrat der Stadt Freiburg nieder. «Ich will mehr zu Hause sein», sagt der 40-Jährige. «Meine Töchter sind zehn Monate und zwei Jahre alt – es ist nicht mehr machbar, dass ich regelmässig am Abend an Sitzungen bin.» Ingold ist Präsident der Finanzkommission. «Wenn wir das Budget vorbereiten, bin ich während vier Wochen an keinem Abend zu Hause.» Sein Fazit: «Gemeindepolitik und Familienleben sind nicht vereinbar.» Das sei schade, denn so seien am Ende nur Alleinstehende, Kinderlose und Leute mit älteren Kindern in der Politik aktiv.

Ingold kehrt der Politik aber nicht den Rücken zu. «Ich unterbreche mein Engagement, habe aber grosse Lust, später wieder einzusteigen.»

«Sitz gehört der Linken»

Mit dem Rücktritt Ingolds wird das Präsidium der wichtigen Finanzkommission frei. Die Parteien teilen die Sitze in den Kommissionen und die Präsidien jeweils zu Beginn einer Legislatur entsprechend den Kräfteverhältnissen unter sich auf. In der Finanzkommission hat die Linke die Mehrheit. Das stellt wohl niemand infrage. Die CVP, die stärkste bürgerliche Kraft im Parlament, stellt mit Alexandre Sacerdoti bereits den Vizepräsidenten. «Er wird einspringen, bis der neue Präsident oder die neue Präsidentin gewählt ist», sagt Bernhard Altermatt, Präsident der CVP-GLP-Fraktion, den FN. «Wir werden den Sitz des Präsidenten sicher nicht angreifen, wir halten uns an die Abmachungen.»

Das Präsidium der Finanzkommission war den Grünen zugesprochen worden. Eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger für François Ingold aus den eigenen Reihen ist aber nicht in Sicht. Die Grünen stellen nur gerade acht Generalratsmitglieder, wovon viele politisch noch relativ unerfahren sind. «Wir werden wohl niemanden präsentieren», sagt Ingold deshalb. Für ihn ist aber klar, dass der Sitz der Linken gehört.

Das sehen auch SP und CSP so. «Wir haben ein grosses Interesse daran, den Sitz in linker Hand zu behalten», sagt SP-Fraktionspräsident Elias Moussa. Unter den linken Parteien werde nun über das Vorgehen diskutiert. «Wir wurden vom Rücktritt von François Ingold überrascht.»

Auch Maurice Page, Fraktionspräsident der Mitte links – CSP, wurde etwas überrumpelt. Er würde mit SP und Grünen gerne über mehr als nur diesen einen Sitz diskutieren. «Ich sehe das etwas breiter, auch im Hinblick auf die nächsten Gemeinde- und Staatsratswahlen sowie zu Fragen rund um die Fusion Grossfreiburgs.» Was rund um die Ersatzwahl in den Staatsrat passiert sei, «war gar nicht gut für die Linke»: Die Linke konnte sich nicht auf eine gemeinsame Kandidatur einigen, und die SP machte den Grünen den Sitz streitig. Darum ist es Page wichtig, dass es bei der Besetzung des Präsidiums der Finanzkommission nicht zu «unnötigen Spannungen» kommt.

Meistgelesen

Mehr zum Thema