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Gemeinderat räumt das Wohnzimmer auf

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Weniger ­Parkplätze als ein Ökoquartier: Das hat das Freiburger Burgquartier. Autoabstellplätze sind darum in diesem mittelalterlichen Viertel mit 0,15 Parkplätzen pro Anwohner ein ewiges Thema. Der Freiburger Gemeinderat möchte nun beim Kleinparadies-Platz ein neues Parkhaus bauen. Nicht etwa, um mehr Autos unterzubringen. «Der Richtplan für die historische Altstadt lässt uns keinen Spielraum, wir dürfen in diesem Perimeter nicht mehr Parkplätze schaffen», sagt Syndic Thierry Steiert (SP). Und das sei auch nicht die Absicht des Gemeinderats: «Mehr Parkplätze würden mehr Autos anziehen, und das wollen wir nicht.»

Gemeinderat Pierre-Olivier Nobs (CSP) fasste die Idee des Gemeinderats gestern vor den Medien sehr bildlich zusammen: «Das Parkhaus wäre wie eine Kiste, die man kauft, um darin die Spielsachen der Kinder zu versorgen. Die Kinder erhalten nicht mehr Spielzeug, aber das Wohnzimmer ist danach aufgeräumt.» Genau so will der Gemeinderat das Burgquartier aufräumen: die Autos anderswo unterbringen und dafür den gewonnen Raum neu gestalten. «So steigern wir die Lebensqualität für die Anwohner, können den Raum rund um die Bushaltestellen sicherer und komfortabler gestalten und das Quartier für den Tourismus interessanter machen.»

Der Gemeinderat wird darum dem Generalrat am 29. Oktober einen Studienkredit unterbreiten: Mit drei Millionen Franken möchte er untersuchen lassen, ob das Parkhaus «Petit Paradis» machbar ist. In dieser zweiten Etappe der Neugestaltung des Burgquartiers geht es aber auch um den Liebfrauenplatz vor dem Kornhaus (Grenette), den Raum rund um den Espace Jean Tinguely – ­Niki de Saint Phalle, den Nova-Friburgo-Platz, den Kleinparadies-Platz und den Bereich der unteren Alpenstrasse. «Wir möchten im Quartier eine neue Einheit schaffen», sagte Gemeinderätin Andrea Burgener (SP). Die Trottoirs im Quartier sollen verschwinden. Pflastersteine aus Flyschsandstein werden die ganze Fläche homogen gestalten.

Erste Etappe ist blockiert

Damit will der Gemeinderat die zweite Etappe im Burgquartier angehen, obwohl die erste Etappe noch stockt (die FN berichteten). «Wir hätten gerne gleichzeitig mit dem Studienkredit für die zweite Etappe den Baukredit für die erste Etappe vorgelegt», sagte Burgener. «Leider sind noch Einsprachen und Rekurse hängig.»

In der Tat stösst der Gemeinderat mit seiner Absicht, das Quartier neu zu gestalten, nicht nur auf Gegenliebe. Einmal mehr geht es dabei um Parkplätze. Gastro Freiburg und die Gewerbler im Quartier wehren sich gegen die Absicht des Gemeinderats, Parkplätze aus der Region rund um die Kathedrale auf die andere Seite der Zähringerbrücke zu verlegen. Sie wollen, dass die Parkplätze nur provisorisch an die Bernstrasse und die Bürglenstrasse verlegt werden. Dies garantiert der Gemeinderat nicht: «Falls wir das Parkhaus nicht bauen können oder im bestehenden Grenette-Parkhaus nicht genügend Parkplätze erhalten, sind wir darauf angewiesen, Abstellplätze auf die andere Seite der Zähringerbrücke auslagern zu können», sagte Nobs.

Der Gewerbe- und Quartierverein Burg schreibt in einer Mitteilung, trotz aller Gespräche beharre der Gemeinderat auf seiner Meinung. «Wir haben den Eindruck, von Anfang an manipuliert worden zu sein.» Syndic Thierry Steiert bedauert diese Haltung: «Wir müssen nun vorwärtsmachen, das Burgquartier hat das verdient. Und dazu müssen wir die Plätze von den Autos befreien.»

Zahlen und Fakten

Venezianisches Flair für das Burgquartier

2015 lancierte der Gemeinderat der Stadt Freiburg einen Wettbewerb zur Umgestaltung des Burgquartiers. Gewonnen hat ihn das Architekturbüro Studio Montagnini Fusaro aus Venedig. Das Projekt wird auf gut 36  Millionen Franken geschätzt. In einer ersten Etappe sollen die nähere Umgebung der Kathedrale und der Ulmenplatz (Place des Ormeaux) neu gestaltet, die Zähringerbrücke saniert und Parkplätze aus diesem Gebiet an die Bern- und Bürglenstrasse verlegt werden. Diese Etappe ist wegen Einsprachen blockiert.

njb

 

 

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