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Hervorragende Alternative zu Bach

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Der Barockkomponist Reinhard Keiser (1674–1739) scheint ein Comeback zu erleben. Hubert Reidy gab mit der Markuspassion in Tafers kürzlich sein Abschiedskonzert, und jetzt hat ihn auch Yves Corboz entdeckt. Das Pas­sionsoratorium basiert auf einem etwas schwülstigen Text des Hamburger Ratsherrn und Dichters Heinrich Brockes. Nicht weniger als elf Komponisten vertonten es, darunter auch Händel, Telemann und Stölzel. 2015 hat Corboz jenes von Stölzel aufgeführt. Was ist wohl das Faszinierende daran, mehr als 300 Jahre nach der Uraufführung? Die schlichte harmonische Sprache oder die zahlreichen kleinen Juwelen wie etwa das originelle, von zwei Fagotten begleitete «Eilt ihr angefochtnen Seelen» eines ist? Beispielhaft ist auch, wie Keiser den Part von Solisten, Chor und Instrumentalisten auf einzigartige Weise mit kurzen, abwechselnden Einsätzen der Akteure zu verknüpfen verstand. Über zwei Stunden hielt das Werk die Zuhörenden in seinem Bann.

Faszinierende Dynamik

Mit der Capella concertata – ­darunter der Geiger Christoph Riedo aus Schmitten – und dem 12-köpfigen Chor präsentierte Corboz, Gründer der Karwochenkonzerte, am Donnerstabend in der Freiburger Kirche St. Michael eine beseelte Interpretation, geprägt von einer bewussten Phrasierung und fein abgestuften Dynamik. Die Instrumentalisten zeigten sich von der besten Seite, und unter den Solisten stach der Tenor Tino Brütsch hervor. Mit ausgefeilter Technik und einer verblüffenden Wortdeutlichkeit sang er seinen Part als Evangelist. Makellos auch der Auftritt des Tenors Michel Favre. Mit sorgfältig dosierter Dynamik gestaltete er seinen Einsatz. Desgleichen der Tenor Akinobu Ono als Petrus. Wieder einmal war auch der Freiburger Michel Brodard mit von der Partie. Die Figur Jesus war auf ihn zugeschnitten, verlangte sie doch von ihm keinen stimmgewaltigen Bass, sondern vielmehr Innerlichkeit. Der Sensler René Perler als «Gläubige Seele» setzte den Kontrast mit seiner intensiven und klangschönen Bassstimme.

Die Dramatik in diesem Werk wurde auch von den Sopranistinnen Helen Walter und Lina Marcela Lopez mit unangestrengt klaren Stimmen in den Rollen von Tochter Zion nachvollzogen. Doch die Diktion liess zu wünschen übrig. Und ablenkende Handbewegungen, wie sie Walter immer wieder ausführte, müssten unterbleiben. Auf­horchen liess ebenfalls Eva Soler Boix. Unaufdringlich verströmte sie ihre wohlklingende Sopranstimme in «Gläubige Seele».

Ein Karwochenritual

Die Konzerte in der Karwoche bescheren den Zuhörenden immer wieder spirituelle Momente. Seit 34 Jahren präsentiert Corboz jährlich ein anderes Werk. Zu hoffen ist, dass er noch lange fündig wird. Denn für viele Menschen sind die Konzerte die passende Art, am Gründonnerstag oder Karfreitag einen persönlichen Akzent zu setzen. Der lang anhaltende Beifall zeugte von der Ergriffenheit des Publikums.

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