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Kunst verbindet

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43 Freiburger Künstlerinnen und Künstler zwischen 35 und 89  Jahren stellen derzeit ihre Werke im Museum für Kunst und Geschichte und im Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle aus. Anlass ist die Ausstellung «Mémoires vives – Gegenwartskunst und kulturelles Erbe», die das Museum zusammen mit Visarte Freiburg, dem Berufsverband der visuell schaffenden Künstlerinnen und Künstler, realisiert hat (die FN berichteten). Die Kollektivausstellung zeigt nicht nur die Vielfalt des Freiburger Kunstschaffens, sondern auch die Verwurzelung der Künstlerinnen und Künstler in der Vergangenheit. Denn die teilnehmenden Künstler waren aufgefordert, ihr Verhältnis zum Kulturerbe zu ergründen und sich davon für ein neues Werk inspirieren zu lassen. Die meisten taten dies, indem sie sich mit einem Objekt aus der Museumssammlung auseinandersetzten und es neu interpretierten. Das Ergebnis ist ein Dialog auf mehreren Ebenen: zwischen der zeitgenössischen Kunst und dem Freiburger Kulturerbe, zwischen den ausgestellten Werken und den unterschiedlichen Stilrichtungen, aber auch zwischen den Künstlerinnen und Künstlern selbst. «Nicht alle haben sich vorher gegenseitig gekannt», sagt Caroline Schuster Cordone, Vizedirektorin des Museums und Kuratorin der Ausstellung. «Die Zusammenarbeit mit neuen Leuten war auch für sie eine interessante Erfahrung.»

Natürlich zeige die Ausstellung nur einen Teil dessen, was die aktuelle bildende Kunst in Freiburg ausmache, so Caroline Schuster Cordone. Dennoch lasse der Ausschnitt einige Freiburger Besonderheiten, Gemeinsamkeiten und Unterschiede erkennen. Was zuallererst auffalle, sei die grosse Vielfalt, gerade auch, was die Technik angehe. Von klassischen Techniken bis zu modernen Entwicklungen wie digitalen Werken und Installationen sei alles vertreten. Dahinter aber verberge sich bei allen Künstlerinnen und Künstlern eine grosse Lust, sich mit ihren Vorläufern und ihrem Erbe auseinanderzusetzen. «Alle sind auf irgendeine Weise davon geprägt und tragen dieses Erbe gleichzeitig weiter.» Das zeige sich besonders schön bei Jean Tinguely und Niki de Saint Phalle. Manche der älteren Vis­arte-Künstler hätten das schillernde Künstlerpaar noch persönlich gekannt, doch seien gerade Vertreter der jüngeren Künstlergeneration heute wieder stark von Tinguely und Saint Phalle inspiriert. «Ihre Art, zu leben und zu kreieren, und ihre Vorliebe für künstlerische Kollaborationen waren sehr modern und sind es heute noch.»

Die Spiritualität bleibt wichtig

Ein häufiges Thema in der Freiburger Kunst sei die Spiritualität in allen möglichen Spielarten, so die Kunsthistorikerin. «Das ist vielleicht typisch für eine Region, in der Kirche und Religion so präsent waren und es bis heute sind.» Auch für die Ausstellung haben viele Kunstschaffende auf spirituelle Werke Bezug genommen. Ivo Vonlanthen zum Beispiel liess sich von einem mittelalterlichen Relief aus Münchenwiler inspirieren, das Christus am Kreuz zeigt. Seine Antwort darauf ist ein abstraktes Glasfenster, das er wiederum als Hommage an den Glaskünstler Peter Barth versteht. Ein Bild des Reliefs begleite ihn schon lange in seinen Ateliers, schreibt Vonlanthen zu seinem Werk. Den Christus habe er nie als Sterbenden gesehen, «sondern als Integrierer des ganzen Raums zwischen Ost und West und zwischen Erde und Himmel». Odile Gauthier bezieht sich in ihrer Fotocollage «Déclinaisons» auf eine Pietà von Hans Geiler aus dem 16. Jahrhundert. Ihre zeitgenössische Interpretation ist eine Sammlung von Bildern von Menschen, die tote oder sterbende Angehörige in den Armen halten. Das traditionelle religiöse Motiv wird so zu einer zeitlosen Darstellung menschlicher Trauer, Verzweiflung und Ohnmacht.

Wie unterschiedlich die Künstlerinnen und Künstler mit ihren Vorbildern umgegangen sind, zeigt sich auch am Beispiel von Marcellos «Pythia», entstanden um 1880. In einer Collage von Pierre-Alain Morel ist die Skulptur der Freiburger Bildhauerin Marcello deutlich zu erkennen, während Julia Huber Abate ihre ganz eigene Pythia aus Gips geschaffen hat und Valeria Caflisch das Werk zum Anlass genommen hat für eine Auseinandersetzung mit der Stellung der Frau in der Gesellschaft.

Andere Künstler haben ganz darauf verzichtet, auf ein bestimmtes Werk Bezug zu nehmen, und das Thema Vergangenheit und Gegenwart auf allgemeine Weise aufgegriffen. So zeigt Hugo Brülhart eine Arbeit mit dem Titel «Verlorene Zeit», die auf den ersten Blick wie ein abstraktes Ölgemälde wirkt, tatsächlich aber eine Darstellung von Farbspritzern im Atelier ist – Spuren vergangener Arbeiten also, die zu einem neuen Werk geworden sind.

«Die Ausstellung zeigt, wie die frühere und die aktuelle Kunst zusammengehören», sagt Caroline Schuster Cordone. Das funktioniere sogar in beide Richtungen: «Die Künstler früherer Zeiten beeinflussen die zeitgenössischen Kunstschaffenden – und diese wiederum schaffen für das heutige Publikum einen neuen Zugang zur Kunst früherer Jahrhunderte.»

Museum für Kunst und Geschichte und Espace Tinguely, Freiburg. Bis zum 18. August. Di. bis So. 11 bis 18 Uhr, Do. 11 bis 20 Uhr (Espace nur Mi. bis So.). Am 18. August gibt es eine Finissage mit einer letzten kommentierten Führung (16 Uhr).

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