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Liebeswirren mit vertauschten Rollen

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Man nehme eine der beliebtesten Komödien Shakespeares, drehe sie zünftig durch den Geschlechterwolf, würze sie mit frechen Dialogzeilen und genderspezifischen Seitenhieben, versetze sie in eine alternative, matriarchalische Gegenwart und lasse das Ganze von einem jungen, spielfreudigen Ensemble auf die Bühne bringen: Was Regisseur Christoph Mayer sich dieses Jahr für die Deutschfreiburgische Theatergruppe (DFTG) hat einfallen lassen, ist ein gewagtes Experiment. Die Gruppe inszeniert Shakespeares «Viel Lärm um nichts» als Gender-Swap-Stück mit doppelt vertauschten Rollen: Frauen spielen die Männerrollen und Männer die Frauenrollen – zugleich tauschen die Figuren selbst das Geschlecht, behalten dabei aber ihre ursprünglichen Namen. Tönt kompliziert? «Keine Sorge», sagte DFTG-Präsident Christian Roos am Freitagabend im Kellerpoche in Freiburg vor dem Premierenpublikum. Dass man zwischendurch im Geschlechter-Wirrwarr den Überblick verliere, sei durchaus gewollt und solle zum Nachdenken und Diskutieren anregen.

Das Publikum liess sich bereitwillig darauf ein – und wurde mit 135 kurzweiligen Spielminuten belohnt. Hat man sich einmal an den Geschlechtertausch gewöhnt, löst sich die komplizierte Versuchsanlage rasch auf und die Geschichte nimmt weitgehend ihren gewohnten Lauf: Claudio will Hero heiraten, wird aber von den Intrigen von John und Boraccio ausgebremst. Derweil liefern sich Beatrice und Benedikt ein Wortgefecht nach dem anderen, bis sie ihre Liebe füreinander entdecken. Ob es sich bei Claudio, Hero und allen anderen Figuren um Frauen oder Männer handelt, spielt bald keine Rolle mehr – und vielleicht ist gerade das die Quintessenz dieser Inszenierung. Dass das Experiment funktioniert, ist der minutiösen Vorbereitungsarbeit des Ensembles zu verdanken, der sorgfältigen Regiearbeit von Christoph Mayer – und vor allem den hervorragenden schauspielerischen Leistungen aller Akteurinnen und Akteure, die dem Publikum mit ihrem Spiel den Zugang zum Shakespeare’schen Matriarchat leicht machen. Kristin Pröpper als Claudio und Max Widmer als Hero funktionieren überzeugend als Liebespaar mit vertauschten Geschlechtern. Thea Masero und Jil Bürki verkörpern die Bösewichte John und Boraccio mit sehenswerter Inbrunst. Die Messina-Security, bestehend aus Holzapfel (Estelle Witmer), Schlehwein (Aurélie Blanc) und Steinkohle (Max Widmer), verdient sich mit ihrem witzig-übereifrigen Auftreten begeisterten Szenenapplaus. Und wie Elisa Pagliaro (die schon letztes Jahr als Dienstmädchen Anna in «Biedermann und die Brandstifter» verzauberte) als Benedikt über die Bühne wirbelt und das Publikum mit ihrer Mimik und ihren Wortkaskaden fesselt, ist schlicht eine Wucht.

 

Ebenso ungewöhnlich und ebenso stimmig wie das ganze Stück ist nicht zuletzt die eigens komponierte Live-Musik von Manfred Jungo (Saxofon) und Christiane Porzig (Geige). Dass die beiden Musiker zwischenzeitlich auch noch als Schauspieler überzeugen, verwundert da niemanden mehr.

Weitere Aufführungen im Kellerpoche in Freiburg: 5., 9., 10., 15., 17., 19., 22. und 23. November, teilweise mit Stückeinführung. Spielzeiten und weitere Informationen: www.dftg.ch

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