Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Mittelmeermöwe erobert Stadt

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Möwengekreisch an einem lauen Sommerabend – das erinnert an Sommerferien am Meer. Doch es ist ein ganz gewöhnlicher Abend im Freiburger Jura-Quartier. Für das Ferienfeeling sorgen die zwei Möwen, die von einem Flachdach-Gebäude aus immer wieder zu Rundflügen im Quartier ansetzen, sich Scharmützel mit Krähen liefern und lautstark Präsenz markieren.

Eine Nachfrage bei Biologe Adrian Aebischer vom Amt für Wald und Natur ergibt: Bei den Tieren handelt es sich um Mittelmeermöwen. «Diese Möwenart hat sich in den letzten Jahren in der Schweiz immer mehr ausgebreitet. Vor allem am Neuenburgersee gibt es grössere Kolonien.» Dort brüteten rund 1000 Paare, allerdings nicht auf Freiburger Boden. In der ganzen Schweiz seien es rund 1200 bis 1300 Paare; im Kanton Freiburg schätzt Aebischer deren Zahl auf unter 20. «Die Mittelmeermöwe stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Dort hat sie sich stark ausgebreitet, weil sie auf grossen Abfallhalden immer mehr Nahrung gefunden hat.» Nun sei die Art bis in die Schweiz gekommen.

Die Mittelmeermöwe sei sehr anpassungsfähig, sagt Adrian Aebischer. Alles, was sie brauche, seien Brutplätze in der Nähe von Gewässern und zu fressen. Dabei ist die Mittelmeermöwe gar nicht anspruchsvoll: Sie frisst alles von kleinen Tieren über Siedlungsabfälle bis hin zum liegen gelassenen Pausenbrot auf einem Schulhausplatz. «Oft sieht man die Möwen auch auf frisch umgegrabenen Äckern im Sensebezirk, wo sie Engerlinge und anderes Getier aus dem Boden ­picken.»

Brüten auf dem Dach

Die Möwen brüten in der Regel an Seeufern; am Greyerzer- und Schiffenensee bauen sie ihre Nester auch in die Sandsteinfelsen. Und sie haben Flachdächer in Siedlungen als Brutstätten entdeckt. Adrian Aebischer weiss von brütenden Paaren in der Stadt Freiburg und sogar in Tafers.

«Viele Flachdächer sind mit Kies bedeckt und erinnern die Möwen an Kiesbänke in Gewässern», erklärt Adrian Aebischer. Zudem komme auf den Dächern kaum jemand vorbei und störe. Es würde ihn nicht überraschen, wenn die Möwen dort auch übernachteten, sagt Aebischer. Bisher habe er aber beobachtet, dass die Freiburger Möwen sich zum Schlafen auf die Seen zurückzögen, etwa auf den Schiffenensee.

Meist bemerkt man die Möwen erst, wenn die Jungtiere geschlüpft sind und viel Lärm machen. In Lausanne und Neuenburg seien die Möwen deswegen schon zum Problem geworden, sagt Aebischer. Aus Freiburg oder Murten habe er bisher keine Reklamationen erhalten. Störten die Möwen wirklich, könne man mit Vogelscheuchen oder Bändern dafür sorgen, dass die Tiere sich auf dem Dach unwohl fühlten und kein Nest bauten.

Ein Problem können die Mittelmeermöwen indes für seltene Vogelarten wie Lachmöwen oder Fluss-Seeschwalben sein. Sie fressen nämlich deren Eier und vertreiben sie von Nistplätzen.

«Viele Flachdächer sind mit Kies bedeckt und erinnern die Mittelmeermöwen an Kiesbänke in Gewässern.»

Adrian Aebischer

Biologe

Zahlen und Fakten

Bis zu 1,40 Meter Flügelspannweite

Die Mittelmeermöwe ist mehrheitlich grau mit einem weissen Kopf und einem gelben Schnabel, wie es auf der Homepage der Vogelwarte Sempach heisst. Sie wird 52 bis 58 Zentimeter lang, hat eine Flügelspannweite von 1,20 bis 1,40 Metern und wiegt bis zu 1,5 Kilogramm. Die Mittelmeermöwe zieht pro Jahr eine Brut mit zwei oder drei Jungen gross. Die Brutdauer beträgt rund einen Monat, danach brauchen die Jungvögel 35 bis 40 Tage, bis sie fliegen können. Die Paare kehren in der Regel jedes Jahr an denselben Brutplatz zurück. Dieser liegt am Boden oder auf Gebäuden. Mittelmeermöwen können bis zirka 18 Jahre alt werden.

nas

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema