Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Total vermöbelt

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Mein Schrank ist echt beschränkt. Neulich vermöbelte er mein Bett, nur weil es gesagt hatte, er habe nichts auf dem Kasten. Der Schrank natürlich gleich bis auf den Pressspan beleidigt. «Möbel, hau’s», schrie er, «sonst breche ich dir jedes einzelne Lättli. Und dann ist fertig Happy Bett.» Das Bett dachte gar nicht dran abzuhauen, ist ja kein Reisebett. Der Schrank, total furniert, mit Karacho aufs Bett. «Unter den Tablaren der Staub von tausend Jahren», begann in diesem Moment der Perserteppich zu skandieren, ein Alt-68er, der weiss, wie es ist, mit Füssen getreten zu werden, und sich darum mit allen Unterdrückten solidarisiert.

«Halt du bloss deine Quasten, sonst klopf ich dich ordentlich durch, du Staubmilbenbordell», mischte sich jetzt der Nachttisch ein, der eigentlich ein ganz Süsser wäre, hätte er ein t weniger. «Deine Sprache ist unterste Schublade», monierte der Sessel aus dem Brockenhaus, der sich einbildet, er sei Brockhaus. «Wieso muss eigentlich immer ich herhalten, wenn ihr schmutziges Zeugs daherredet?», fragte die unterste Schublade der Kommode eingeschnappt. «Weil es so kommod ist», zischte der Luftbefeuchter, sonst nicht gerade bekannt für trockenen Humor.

«Ich ertrag das nicht länger, ich ertrag das nicht länger», jammerte das Ikea-Büchergestell und fing an zu zittern wie Espenlaub, aus dem es ja auch gemacht ist. «Legal, illegal, Scheissregal», pöbelte jetzt auch noch lautstark der anthrazitfarbene Plexiglas-Hi-Fi-Turm, den alle nur den Schwarzen Block nennen. Daraufhin machte vor Angst der Stuhl in den Gang. «Flurschaden», witzelte die Deckenlampe, die sich mit ihren 40 Watt für besonders hell hält.

Inzwischen hatten auch die Outdoor-Möbel mitbekommen, was bei der Inneneinrichtung abging, und natürlich – rattan-rattan! – gleich voll drauf. «Stubenhocker, Stubenhocker», schmähten die Liegestühle das Taburettli, das sich fast zu Tode schemelte. «Hört bloss auf, ihr billigen Eintagsliegen», eilte der Vorhang zur Verteidigung, der für einmal nicht bloss rumhing, sondern klare Goldkante zeigte.

Ein Tumult im ganzen Haus. Die Zierkissen zierten sich nicht und pufften sich, dass die Federn flogen. Sogar das Piano wurde laut. Nicht einmal die Fenster blickten mehr durch, um was es überhaupt ging. In diesem Moment kam meine Frau ins Zimmer. «Jetzt ist aber genug», sagte sie. «Du kannst doch nicht für eine deiner Kolumnen unseren ganzen Hausrat gegeneinander aufhetzen.»

«Liebes Mobiliar», sagte ich, «meine Frau hat recht. Ausserdem fallen mir keine Wortspiele mehr ein. Also Schluss jetzt.»

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema