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VCS opponiert gegen Ortsplan Marly

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Einen verpflichtenden Detailbebauungsplan für den Fall, dass die Umfahrungsstrasse Marly–Matran gebaut wird: Das sieht der revidierte Ortsplan der Gemeinde Marly im Sektor Pré aux Moines beim Marly Innovation Center (MIC) vor. Grund: Das Landstück jenseits der Ärgera, welches schon lange in der Gewerbezone liegt, aber immer noch landwirtschaftlich genutzt wird, soll fit für die Pläne des Kantons gemacht werden. Dieser weist den Sektor Pré aux Moines in seinem Richtplan als strategische Arbeitszone von kantonaler Bedeutung aus. Zu diesem Zweck hat der Kanton einen Grossteil des Grundstücks bereits erworben. Die Bebauung des Standorts, der heute einzig durch die Gemeindestrasse von Chésalles erschlossen ist, hängt allerdings von der vorgängigen Realisierung der Strassenverbindung Marly–Matran ab.

Zuerst das Stimmvolk

Und genau an diesem Punkt hakt nun die Freiburger Sektion des VCS ein, welche Einsprache gegen die laufende Totalrevision des Ortsplans von Marly erhoben hat. Solange das Stimmvolk nicht über die Umfahrungsstrasse entschieden habe, seien präjudizierende Entscheidungen im Ortsplan fehl am Platz, argumentiert er. Konkret verlangt der VCS, dass die Gemeinde von der Aufnahme des Sektors Pré aux Moines in eine Gewerbezone mit obligatorischem Detailbebauungsplan absieht. Zudem soll die Klausel im Baureglement gestrichen werden, welche eine Bebauung des Sektors von der Realisierung der Strasse Marly–Matran abhängig macht.

Kritik an Verkehrsprognosen

Nebst dem Umstand, dass der Volksentscheid über das Strassenprojekt noch gar nicht gefallen ist, kritisiert der VCS, dass die Pläne von Kanton und Gemeinde auf einer Verkehrsstudie basieren, die aus VCS-Sicht von einer überzogenen Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung ausgeht. «Die Studie ist haltlos und zielt in keiner Weise auf eine harmonische Entwicklung von Marly ab», sagt Prisca Vythelingum, Generalsekretärin des VCS Freiburg. «Wir konnten nicht anders, wir mussten Einsprache einreichen.»

Der VCS kritisiert dabei insbesondere, dass die Annahme eines jährlichen Anstiegs des Verkehrsaufkommens von einem Prozent nicht nur jeder Grundlage entbehre, sondern auch klar gegen die Agglomerationsprogramme der dritten und vierten Generation verstosse. Diese sähen nämlich vor, dass der aufgrund der Bevölkerungsentwicklung potenziell zu erwartende motorisierte Individualverkehr durch öffentliche Transportmittel und den Langsamverkehr aufzufangen sei.

Grundlagen neu beurteilen

«Wir erwarten in jedem Fall, dass die Gemeinde zuerst ihre Annahmen zur Verkehrsentwicklung korrigiert und die Verteilung des Transportaufkommens auf die verschiedenen Verkehrsmittel klärt, bevor das Land bebaut wird», folgert Vythelingum. Sodann müsste sie in ihrem Baureglement den Vorbehalt anbringen, die Anzahl Parkplätze reduzieren zu können, sollte sich diese als unangemessen erweisen – zumal die aktuellen Verkehrshypothesen sogar dem gemeindeeigenen Parkplatzkonzept widersprechen würden, welches eine Reduktion von Parkplätzen vorsehe.

Gemäss Gemeinderat Jean-Marc Boéchat (Marly Voix) würde im Falle einer Ablehnung der Umfahrungsstrasse Marly–Matran der umstrittene Paragraf aber eh hinfällig. «Der Sektor Pré aux Moines müsste dann meiner Meinung nach wieder in die Landwirtschaftszone fallen. Das wird aber nicht mehr meine Entscheidung sein.»

Ortsplan

Insgesamt gingen 22 Einsprachen ein

Bis am Montag gingen bei der Gemeinde Marly 22 Einsprachen gegen die Totalrevision des Ortsplanes von Marly ein, wie Gemeindeingenieur Laurent Corpataux auf Anfrage sagte. Nebst der Einsprache des VCS gegen den Sektor Pré aux Moines (siehe Haupttext) seien hauptsächlich drei weitere Bereiche von Einsprachen betroffen.

Zum einen der Sektor Les Rittes: Dort sieht der Ortsplan eine Umzonung der Grundstücke entlang der Freiburgstrasse von einer Wohn- in eine Stadtzone vor. Dies bedeutet, dass die Landeigentümer keine weiteren Einfamilienhäuser bauen dürfen. Vielmehr sind in der Stadtzone nur noch Häuser mit mindestens drei Stockwerken plus Erdgeschoss erlaubt. Die Flächen im Erdgeschoss müssen zudem so gebaut sein, dass sie auch als Gewerbeflächen genutzt werden können zur Animation der geplanten Umwandlung der Freiburgstrasse in einen Boulevard.

Im Sektor Corbaroche wehren sich Einsprecher gegen die Umwandlung von einer Zone mittlerer Dichte in eine Gewerbezone. Dort gibt es schon heute viel Gewerbe, aber auch vier Blöcke. «Die Wohnhäuser sind dort ein Fremdkörper. Wir wollten sicherstellen, dass im Falle eines Abbruchs keine neuen Wohnhäuser hingebaut werden», so Corpataux.

Der letzte grössere Bereich von Einsprachen betrifft die neue Vorschrift, dass künftig 90 Prozent der Parkplätze von der Oberfläche in den Untergrund verlegt werden sollen. Corpataux betont allerdings: «In allen drei Bereichen gilt die Besitzstandsgarantie.»

rsa

 

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