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Vom Hockeyspieler zum Unternehmer

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Sein halbes Leben lang hat er Eishockey gespielt. Dann wurde aus der gros­sen Leidenschaft immer mehr ein Müssen. «Als ich 35 Jahre alt war, stand ich im 18. Jahr meiner Sportlerkarriere – und ich wollte eine andere Arbeit finden», sagt Antoine Descloux. Klar war: Es sollte etwas mit Sport, am besten sogar mit Eishockey zu tun haben. «Ich wollte in der Domäne bleiben, die ich kannte.» Ganz unvorbereitet war der Freiburger auf das Berufsleben nach dem Sport nicht. Er hatte eine Lehre gemacht und sich danach ständig weitergebildet und neue Berufsfelder erschlossen. «Ich hatte ja Zeit dazu, ich habe nur Eishockey gespielt.»

Stolz und stur

Antoine Descloux lernte per Zufall einen Headhunter kennen, der ihn in Kontakt mit einem Trio und dessen Idee brachte: Mobile Eisbahnen anbieten, die für einige Wochen oder Monate aufgestellt werden. «Sie hatten die Idee und die Finanzen dazu, ich sollte das umsetzen.» Descloux engagierte sich, bestellte im August 2004 Material – und dann stieg der Financier aus. «Ich stand da mit meinen Bestellungen und ohne Geld.» Sein Stolz und vielleicht auch sein sturer Kopf liessen aber nicht zu, dass er aufgab. «Zuerst habe ich mit meiner Frau eine Gütertrennung vereinbart, dann habe ich alle Mittel eingesetzt, die mir zu Verfügung standen.» Er hat das Unternehmen La Pati gegründet und aus einem zwölf Quadratmeter grossen Büro heraus und mit einem 50 Quadratmeter grossen Depot begonnen, seine Eisbahnen zu verkaufen. Im ersten Jahr hat er 300 Quadratmeter Eisbahn vermietet. In diesem Winter hat La Pati 25 000 Quadratmeter Eisbahnen in der ganzen Westschweiz aufgestellt. «Seit Beginn haben wir 380 Eisbahnen montiert.» Untergebracht ist das Unternehmen unterdessen in einer Industriezone in Rossens, das Lager umfasst 4000 Quadratmeter und ist bereits wieder zu klein. Im Winter ist das Lager quasi leer, im Sommer quillt es über.

Eigentlich wollte Descloux die mobilen Eisbahnen verkaufen. «Estavayer war die erste Gemeinde, mit der ich im Gespräch war, und sie fragten, ob ich auch vermiete – und ich sagte ohne gross zu überlegen zu.» Seither mieten unzählige Gemeinden bei ihm Eisbahnen; einige kaufen sie nach einigen Jahren. Heute ist La Pati auch in der Lage, fixe Anlagen aufzubauen. «Ausser der Gebäudehülle machen wir alles.»

Den Energieverbrauch senken

Antoine Descloux liebt das Risiko. Der 48-Jährige hat aber auch eine sehr organisierte Seite. Im Büro in Rossens sind auf einem grossen Bildschirm alle Eisbahnen zu sehen, die La Pati diesen Winter unterhält. Zahlen über Zahlen geben Auskunft über Eisdicke, Aussentemperatur, Eistemperatur, Wind, Lufttemperatur, über den Einsatz der Kühlmaschinen. Sonden im und um das Eis senden diese Informationen. «Von hier aus sehen wir den Zustand der Eisflächen und können den Energieverbrauch kontrollieren.» Denn Descloux liegt es am Herzen, dass seine Eisbahnen wenig Energie verbrauchen. «Wir sind etwas teurer als die ausländische Konkurrenz, wenn es um das Aufstellen und das Material geht», sagt Descloux. «Das kompensieren unsere Eisbahnen aber längstens, da sie viel weniger Energiekosten verursachen.»

Das Unternehmen ist darum auch ständig in Kontakt mit der Freiburger Hochschule für Technik. Die angehenden Ingenieure tragen zu Verbesserungen bei, die helfen, den Energieverbrauch weiter zu senken.

19 Festangestellte

Bei La Pati arbeiten Schlosser, Schreiner, Elektriker, Planer, Kältetechniker, Maler. 19 Personen sind fest angestellt. Seit zehn Jahren ist auch Antoines Bruder Bruno Des­cloux dabei. Im Sommer bauen sie fixe Anlagen auf oder bereiten das Material für den Winter vor; auch die Tore macht La Pati beispielsweise selber. «Wir versuchen, im Sommer von Montag bis Donnerstag zu arbeiten und sind dafür im Winter präsenter», sagt Des­cloux. Zum festen Team kommen im Winter noch zahlreiche Aushilfen und Temporärangestellte. «Am Weihnachtsessen waren wir 45 Leute – sie alle haben das Jahr über für La Pati gearbeitet.»

Antoine Descloux schaut über die Westschweiz hinaus: Er möchte mit seinen Eisbahnen nun auch die Deutschschweiz erobern. Und als Mitglied der «Facilities Working Group» des Internationalen Eishockeyverbands möchte er Eisbahnen in die ganze Welt bringen. «Ich möchte zeigen, wie man eine gute Eisbahn baut, die nicht viel Energie verbraucht.»

Als Mitglied des Internationalen Eishockeyverbands hat er auch das Eis der Weltmeisterschaften von Paris im Mai dieses Jahres gerettet. «Die Halle Omnisport von Bercy ist nicht ideal für Eisflächen.» Zu viele Leute, die zu viel Wärme verursachen – und trotzdem hat La Pati geschafft, was die Franzosen nicht zustande brachten: Die WM-Spiele fanden auf gutem Eis statt.

Zur Person

18 Jahre lang Berufshockeyaner

Antoine Descloux ist Eis­hockeyaner mit Leib und Seele – und als Freiburger hat er fast ausschliesslich beim HC Freiburg-Gottéron gespielt. Am 11. Februar 1986 spielte er als 17-Jähriger erstmals im NLA-Team. Ab der Saison 1986/87 war er Stammspieler. Nur in der Saison 1999/2000 wurde er Gottéron untreu und spielte bei Langnau; er kehrte aber nach Freiburg zurück. Im Frühjahr 2003 verlängerte Gottéron den Vertrag mit Antoine Descloux nicht mehr. Er spielte noch eine Saison bei Lausanne, bevor er 2004 seine Sportkarriere beendete. Ein Jahr später gründete er das Unternehmen La Pati, das mobile und unterdessen auch fixe Eisbahnen aufstellt, vermietet und verkauft. Der gelernte Elektroniker hat sich während seiner Zeit als Eishockey­spieler ständig weitergebildet. So hat er einen kaufmännischen Abschluss, ist Sportmanager, Programmierer/Analytiker und Wirt.

njb

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