Der alternde Wissenschaftler und Lehrer Faust ist deprimiert und lebensmüde: Beruflich fehlt es ihm an Einsicht und Ergebnissen, privat fühlt er sich unfähig, das Leben angemessen zu geniessen. Da kommt der Teufel Mephisto gerade recht: Faust verspricht ihm seine Seele, sollte es ihm gelingen, ihn aus seiner Misere zu erlösen und für stetige Abwechslung zu sorgen. Mephisto verwandelt Faust zurück in einen jungen Mann und fädelt die Liebschaft mit Margarete (Gretchen) ein, die Faust auf seiner rücksichtslosen Suche nach Selbstverwirklichung wie so viel anderes zerstören wird.
Geschickt gekürzte Fassung
Goethes «Faust – Der Tragödie erster Teil» oder kurz «Faust I» ist unbestritten eines der bedeutendsten und meistzitierten Werke der Weltliteratur. Am Dienstag ist das Stück bei Theater in Freiburg im Equilibre zu sehen, in einer Inszenierung des Landestheaters Tübingen. Unter der Regie von Christoph Roos präsentiert das Ensemble eine solide, geschickt gekürzte Fassung des Klassikers. Ein aussergewöhnlicher Regieeinfall ist, dass die beiden Hauptdarsteller nach der Einnahme eines Zaubertranks die Rollen tauschen: Der alte Faust (Andreas Guglielmetti) wird zu Mephisto, der verführerische Teufel (Jürgen Herold) verwandelt sich in den jungen Faust. «Dies macht ihn zum glaubwürdigen Verführer und verstärkt Gretchens Tragödie», schreibt Theater in Freiburg im Programm.
Equilibre, Freiburg. Di., 12. Februar, 19.30 Uhr. Vorverkauf bei Freiburg Tourismus (Telefon 026 350 11 00) oder unter www.theaterinfreiburg.ch
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