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Wie sähe Freiburg aus, wenn…

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Wer von der Bahnhofshalle Freiburg auf die Strasse hinaus tritt und sich umschaut, mag sich möglicherweise fragen, wie es um den Geschmack der Freiburger bestellt ist. Beileibe nicht alle Gebäude versetzen den Betrachter in Verzückung. Umso mehr erstaunt die Tatsache, dass Freiburg verglichen mit Zürich – unter Berücksichtigung des Grössenunterschieds – markant mehr Architekturwettbewerbe durchführt als die Deutschschweizer Metropole. «Freiburg braucht sich nicht zu verstecken. Architektonisch hat die Stadt mehr drauf als Zürich», sagte Christoph Allenspach, Architekturpublizist und Mitarbeiter des kantonalen Amtes für Kulturgüter, an der Medienkonferenz zur Ausstellung «Baukultur Freiburg 2018: Der Wettbewerb und seine Mehrwerte». «Verglichen mit Basel kann Freiburg allerdings nicht mithalten.»

Wettbewerbe fördern Qualität

Wie sich Architektur-, Ingenieurbau- und Stadtplanungswettbewerbe in Freiburg konkret ausgewirkt haben, zeigt eine Ausstellung in der Grauen Halle der Blue Factory. Organisiert hat sie die Freiburger Sektion des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins SIA in Zusammenarbeit mit dem kantonalen Amt für Kulturgüter. Der Ausstellungsort wurde mit Bedacht ausgewählt. Die Industriebaute steht unter Schutz, das Siegerprojekt für die Sanierung wurde aus Kostengründen sistiert.

SIA-Vizepräsident ­Alexandre Clerc betonte die Wichtigkeit von Wettbewerben für das Gemeinwesen. «Der Wettbewerb optimiert die Einbettung eines Bauwerks in seine Umgebung, fördert seine Funktionalität und führt zu einer kompakteren Bauweise, was Einsparungen mit sich bringt.» Die Leute glaubten oft, dass Architekturwettbewerbe nur dazu da seien, Kunstwerke hervorzubringen. «Aber darum geht es nur in seltenen Fällen.» SIA-Präsident Dominique Martignoni ergänzte, dass gerade unter dem Primat der Verdichtung, das auch viele Ängste mit sich bringe, Architekturwettbewerbe helfen könnten, die beste Lösung zu finden.

Entwicklung einer Praxis

Der Kanton Freiburg kann auf eine über hundertjährige Wettbewerbstradition zurückblicken, die allerdings nicht immer gleich stark ausgeprägt war. Der erste durch die Stadt organisierte Architekturwettbewerb fand 1895 für den Bebauungsplan der Perollesallee statt. Danach gab es immer wieder vereinzelte Wettbewerbe. Oft durften deren Gewinner das Projekt aber nicht realisieren. Oder der jeweilige Stadt- oder Kantonsarchitekt pickte sich die besten Ideen aus allen eingereichten Projekten heraus und stiefelte sich sein eigenes Bauwerk zusammen. Erst in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre begann eine eigentliche Wettbewerbspraxis Schule zu machen. Von schätzungsweise 270 Wettbewerben in 120 Jahren wurde ein Drittel in den letzten 20 Jahren durchgeführt.

Clerc attestiert Freiburg eine sehr gute Wettbewerbskultur. Dennoch sieht er auch Gefahren: «Dann, wenn ein Generalunternehmer oder ein Investor mit tiefen Kosten winkt und so versucht, die Lancierung eines Wettbewerbs zu verhindern.» Darum hat der SIA auch stets ein Auge darauf, dass Wettbewerbe organisiert und auch fair durchgeführt werden.

Weniger Einfluss haben der Verein und die öffentliche Hand auf das Wirken privater Grundstückseigentümer. 85 Prozent der Wettbewerbe betreffen nämlich Projekte auf öffentlichem Grund. Immerhin haben grössere Gemeinden wie Freiburg und Bulle das Instrument der Parallelwettbewerbe eingeführt: So kann die Gemeinde einen Privaten verpflichten, einen Wettbewerb durchzuführen, übernimmt dafür aber die Kosten der Durchführung. «Noch sind Parallelwettbewerbe nicht so gut geregelt. Aber man ist dran», sagte Clerc. Gemäss Allenspach gibt es allerdings im Wohnungsbau- und bei Industriebauten noch sehr viel Handlungsbedarf.

Programm

Ausstellung und zwei Konferenzen

In der Ausstellung «Baukultur Freiburg 2018: Der Wettbewerb und seine Mehrwerte» in der Grauen Halle der Blue Factory sind Beispiele von verpassten und ergriffenen Chancen zu sehen; preisgekrönte und ausgezeichnete, realisierte und nicht realisierte Bauwerke in den verschiedenen Bezirken des Kantons. Gemäss Architekt Dominique Martignoni soll dem Gebäude durch die Ausstellung Leben eingehaucht werden. Die Ausstellung beginnt heute und dauert bis am 20. September. Der Eintritt ist gratis und für die Öffentlichkeit donnerstags und freitags von 17 bis 19 Uhr sowie samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Sie wird ergänzt durch zwei thematische Konferenzen: «Genossenschaften und kollektives Wohnen» am Do., 6. September, 18 Uhr; «Öffentliche Räume und Ingenieurbau» am Do., 13. September, 18 Uhr. Zusätzlich gibt es am Do., 20. September, 18.30 Uhr, eine Podiumsdiskussion mit dem Titel «Le concours tient salon!» Debattieren werden der Kantonsarchitekt, der TPF- Generaldirektor und mehrere Architekten.

rsa

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