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«Wir fühlen uns im Stich gelassen»

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Die Massnahmen des Bundes im Zusammenhang mit der Corona-Epidemie treffen alle Menschen stark. Auch der zweimal wöchentlich stattfindende Wochenmarkt in Freiburg fällt ins Wasser – obwohl bei diesem nur Lebensmittel verkauft werden.

Stark getroffen

Für die Familie Eggertswyler aus Plasselb war es zu Beginn schwer nachzuvollziehen, dass der Wochenmarkt nicht mehr stattfindet. «Wir haben es aber langsam kommen sehen, so, wie die Situation sich entwickelt hat», sagt Dominik Eggertswyler. Auch für Gilbert Lehmann von der Metzgerei Lehmann aus Ueberstorf ist die Schliessung des Wochenmarktes schwer zu verdauen. «Für uns ist eine Welt zusammengebrochen», sagt Lehmann. Von der Schliessung betroffen sind auch Monika Helfer und ihr Mann aus Courlevon. Seit vielen Jahren kommen sie nach Freiburg, um Gemüse und Eier zu verkaufen. «Ich war nicht wirklich überrascht über die Entscheidung», so Monika Helfer. «Ich habe Verständnis für die Situation, habe aber trotzdem insgeheim bis zuletzt gehofft, dass der Wochenmarkt bleiben darf.»

«Ich finde es wirklich schade», sagt Urs Gfeller, der am Wochenmarkt zweimal wöchentlich Biogemüse und Obst verkaufte. Das gewisse Einschränkungen vorgenommen werden müssen, um die Corona­virus-Krise in den Griff zu bekommen, das verstehe er. «Ich habe jedoch gehofft, dass wir Wochenmärkte, die ausschliesslich Lebensmittel verkaufen, ebenso offen bleiben dürfen wie die Grossverteiler.»

Vincenzo Abate, Präsident der Freiburger Markt-Vereinigung, versteht die Entscheidung des Bundes nicht. «Markt ist nicht gleich Markt», sagt Abate. Für ihn hätte es hier eine Unterscheidung geben müssen. Der Freiburger Wochenmarkt, der nur Lebensmittel verkauft, hätte seiner Ansicht nach mit Einschränkungen und Kontrollen durchgeführt werden dürfen. «Wir fühlen uns im Stich gelassen», so Abate. Die Suche nach Alternativen, um den vielen Betroffenen zu helfen, sei im Gange. Die Markt-Vereinigung benötige jedoch Hilfe von der Stadt oder vom Kanton. «Es ist eine schwere Zeit für uns», so Abate.

Ist der Hofladen die Rettung?

«Unser Haupteinkommen machen wir mit den Märkten», so Dominik Eggertswyler. Nun hofft die Familie, dass sie mit ihrem Hofladen in Plasselb die fehlenden Einnahmen aus dem Wochenmarkt kompensieren kann. «Wir spüren die Solidarität der Menschen. Das hilft uns», sagt Eggertswyler gerührt.

Auch Monika Helfer wird in Courlevon vor ihrem Hof Gemüse und Eier verkaufen. «Wir werden einen Automaten aufstellen, bei dem die Menschen selbstständig Gemüse kaufen können, und hoffen, dass wir die Verluste so kompensieren können», sagt Helfer «Irgendwie geht das schon.» Urs Gfeller bietet nebst seinem Hofladen in Sédeilles sogar einen Online-Bestellservice an: «Die Kundinnen und Kunden können über unsere Internetseite Obst oder Gemüse bestellen. Wir haben auch schon viele Anfragen erhalten.»

Doppelt getroffen von der neuen Situation wurde die Metzgerei Lehmann in Ueberstorf. «Wir machen ungefähr die Hälfte unseres Einkommens mit dem Wochenmarkt in Freiburg – was nun wegfällt», sagt Lehmann. «Hinzu kommt, dass wir keine Restaurants mehr beliefern können. So haben wir nur noch den Laden.» Deshalb musste der Betrieb Kurzarbeit anmelden, und Gilbert Lehmann hofft nun, dass seine Metzgerei die schwere Zeit überstehen wird.

Plaffeienmarkt

Erstmals in 215 Jahren abgesagt

Der Plaffeienmarkt vom 15. April findet wegen des Coronavirus nicht statt, wie die Gemeinde mitteilt. Damit ist ein weiterer Traditionsanlass abgesagt. Den Plaffeienmarkt gibt es gemäss Recherchen der FN schon seit 215 Jahren. Er findet jeweils am dritten Mittwoch im April, Mai, September und Oktober statt. Ob der Mai-Markt durchgeführt werden kann, ist noch nicht klar. Ursprünglich war der Plaffeienmarkt ein Markt, an dem sich die Hirten im Frühling vor dem Alpaufzug und im Herbst nach der Rückkehr von den Alpen mit Waren eindeckten. Als sich mit der Zeit andere Einkaufsmöglichkeiten ergaben, hat sich der Zweck gewandelt.

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