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Zehn Tage Einsamkeit

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Es ist kein alltägliches Projekt, mit dem sich eine Gruppe angehender Architektinnen und Architekten der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg in den vergangenen Monaten beschäftigt hat: Die Masterstudenten haben für das diesjährige Festival Belluard Bollwerk International das Festivalzentrum im Arsenal gestaltet. Zur besonderen Herausforderung wurde dabei das Thema der 35. Festivalausgabe: Einsamkeit. Dieses soll auch im Festivalzentrum spürbar sein, das Restaurant, Bar und Ticketverkauf beherbergt. «Es handelt sich also um einen Ort der Begegnung, den wir unter dem Thema ‹Einsamkeit› gestalten sollten», sagte Professor Hans Buri, der die Studierenden betreute, gestern bei der Vorstellung des Festivalprogramms vor den Medien.

«Poetisch und aktuell»

Wie Buri und seine Studenten das Problem gelöst haben, können die Besucherinnen und Besucher ab dem 28. Juni entdecken. Doch wie kommt es, dass ein Festival, das sich der Begegnung und dem Austausch verschreibt, ausgerechnet das Thema Einsamkeit wählt? «Es ist zeitlos, poetisch, facettenreich und sehr ak­tuell», sagte Festivalleiterin Anja Dirks dazu.

Auslöser war das griechische Kollektiv Blitz Theatre Group, das zusammen mit dem Bollwerkfestival das «Institute of Global Solitude» entwickelt hat. «Die ersten Gespräche reichen drei Jahre zurück», so Dirks. «Jetzt können wir das Projekt endlich präsentieren.» Die Initianten aus Athen werden das «Institut zum Zwecke der Erforschung und Förderung des Alleinseins» zusammen mit Künstlerinnen und Künstlern aus der Region im Marly Innovation Centre aufbauen. An zwei Abenden wird es seine Türen für das Publikum öffnen, das hier die Einsamkeit in all ihren Facetten entdecken kann.

Einsame Rapper und Frauen

Das griechische Projekt gab auch den Anstoss für den diesjährigen Wettbewerb. Die Ausschreibung stand ebenfalls unter dem Motto «Einsamkeit», und die Reaktionen zeigen, dass das Thema bewegt: 666 Künstlerinnen und Künstler aus 74 Ländern reichten ihre Projekte ein; sieben wurden ausgewählt. Eines davon ist die Performance «Sad Boy Culture» von Maximilian Hanisch und Jeremy Nedd, die an der Hochschule der Künste Bern studieren. Ihr Stück handle von der Einsamkeit, wie sie der aktuelle Hip-Hop zelebriere, erklärten sie vor den Medien.

«Es geht um die Konstruktion von Traurigkeit», so Hanisch, «und darum, dass das auch sehr lustig sein kann.» Weitere Wett­bewerbsbeiträge sind die In­stallation «Peleaga» der Chinesin Wang Yue, die Performance «Needlework» der Brasilianerin Luiza Moraes, das Ton- und Videoprojekt «Nur-Ton» des Franzosen Félix Blume und die beiden Performances «Der Anti-Storch» und «Acht Jahre» über ausgestorbene Vogelarten des deutschen Duos Stephan Dorn und Gesa Bering. Auch zwei Schweizer Beiträge haben die Selektion geschafft: das in einem Wald aufgeführte Stück «Die Hütte» der Bernerin Sandra Forrer und das freiburgisch-waadtländische Projekt «The Pussy Patrol» über vermeintliche weibliche Einsamkeit von Adeline Favre, Anne-Valérie Zuber und Roselyne Collomb.

Einen weiblichen Blick auf die Einsamkeit wirft auch die Westschweizerin Eugénie Rebetez, die in der Performance «Bienvenue» nach ihrem Selbst und nach ihrem Platz in der Gesellschaft sucht. Mit dem Einzelnen und der Gemeinschaft befasst sich ebenfalls das Junge Theater Basel im Tanzstück «What We Are Looking For» um den Balanceakt junger Menschen zwischen Gruppendruck und Individualismus. Einen anderen Blick auf das Erwachsenwerden wirft der Berner Mats Staub, der nach 2015 zum zweiten Mal Gast im Bollwerk ist. Er zeigt das Videoprojekt «21», in dem sich Menschen unterschiedlicher Generationen an das Jahr erinnern, in dem sie 21  Jahre alt wurden. Drei neue Porträts werden in Freiburg dazukommen.

Für den musikalischen Teil des Festivals zeichnen wie bereits im letzten Jahr Daniel Fontana und Sylvain Maradan verantwortlich. «Wir haben uns für Künstler entschieden, die gut ins Bollwerk passen», sagte Maradan. Es sind dies die Westschweizer Synthie-Truppe Bombers, die Argentinierin Juana Molina und die Amerikanerin Sophia Kennedy.

Zahlen und Fakten

22 Projekte von 98 Künstlern

Das Festival der Künste Belluard Bollwerk International findet dieses Jahr zum 35. Mal statt. 98 Künstlerinnen und Künstler zeigen 22 Projekte, davon elf Uraufführungen. Sieben Projekte sind aus der Wettbewerbsausschreibung hervorgegangen. Parallel zu den Aufführungen finden fünf Workshops statt, in denen Interessierte selber aktiv werden können. Das Gesamtbudget des Festivals beläuft sich laut Direktorin Anja Dirks auf 840 000 Franken.

cs

 

Das Festival dauert vom 28. Juni bis zum 7. Juli. Vorverkauf ab sofort bei Starticket. Infos: www.belluard.ch

 

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