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Grossräte stellen Unabhängigkeit von Studien über die Windmessung infrage

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Eine Studie zum Windenergiepotenzial stützt sich auf Daten, welche ein Ingenieurbüro im Auftrag von Greenwatt erhoben hatte. Doch der ehemalige und der heutige Direktor von Greenwatt sind Verwaltungsräte dieser Firma. Der Staatsrat nimmt dies zur Kenntnis, stellt jedoch die Erkenntnisse der Studie nicht infrage.

Ein schweizerisches Windenergiekonzept aus dem Jahr 2003 zählte Freiburg nicht zu den Kantonen mit einem besonderen Windenergiepotenzial. Die neue Windkarte 2016 aus dem Schweizer Windatlas wies dann aber ein hohes Potenzial für diese Region aus. Dazwischen liegt ein Studienauftrag des Unternehmens Groupe E Greenwatt AG an das Ingenieurbüro für Windenergie, Kohle-Nusbaumer AG.

In einer Anfrage an den Staatsrat wiesen Grossrätin Antoinette de Weck (FDP, Freiburg) und André Schoenenweid (Die Mitte, Freiburg) darauf hin, dass der ehemalige und der jetzige Direktor von Greenwatt im Verwaltungsrat von Kohle-Nusbaumer AG sitzen. Sie wollten wissen, ob der Staatsrat und das Amt für Energie darüber informiert waren. Und sie halten auch fest, dass aufgrund dieser Verbindung die Daten für die Freiburger Standorte nicht objektiv sein können. Um den Mangel zu beheben, müsse der Kanton für den Windenergieplan eine unabhängigere Firma beauftragten.

Eine von mehreren Datenquellen

Der Staatsrat habe wohl gewusst, dass Greenwatt der Firma Kohle-Nusbaumer einen Studienauftrag erteilt hat. Weder er noch das Amt für Energie hätten jedoch von den persönlichen Verbindungen zwischen diesen beiden Firmen gewusst, schreibt er in seiner Antwort. 

Dies bewegt den Staatsrat aber nicht dazu, die vorhandene Datenlage grundsätzlich infrage zu stellen. Der Staatsrat hatte 2016 eine Studie über Windgeschwindigkeiten und Produktionskapazitäten in einem Bericht aufgeführt und 2017 gemeinsam mit dem Kantonalen Richtplan veröffentlicht.

Die Arbeitsgruppe, welche diese Studie verfasste, habe dabei Datensätze aus verschiedenen Messstellen im Kanton und von unterschiedlichen Akteuren genutzt. Darunter hätten sich auch Daten von Greenwatt befunden, die aus Messungen der Kohle-Nusbaumer AG stammen. 

Konservative Schätzungen

Eigentlich hätten die Werte des Windatlas des Bundes als Planungsgrundlage gereicht, doch dank diesen zusätzlichen Daten habe die kantonale Arbeitsgruppe ihre Analyse noch vertiefen können. Dabei sei sie eher konservativ vorgegangen und habe sich auf die gemessenen Daten abgestützt, die weniger hoch ausfielen als die Werte des Windatlas.

Dass der Windatlas 2016 ein anderes Bild ergab als jenes des Schweizer Energiekonzeptes 2003 liege auch daran, dass sich die Technik auf dem Gebiet der Windenergie stark weiterentwickelt habe und so auch Anlagen im Flachland möglich werden.

Der Staatsrat präzisiert weiter, dass die berücksichtigten Werte einer Schätzung entsprechen und noch langfristige Windmessungen an den potenziellen Standorten durchgeführt werden müssen. Einen Formfehler stellt er bei den bisher vorgenommenen Windmessungen nicht fest.

Gemeinden entscheiden

Der Staatsrat weist darauf hin, dass er weder Greenwatt noch einer anderen Organisation den Auftrag erteilt hat, Windparks im Kanton zu bauen. Er wolle es vielmehr den betroffenen Gemeinden, ihrer Bevölkerung und den interessierten Trägern überlassen, über eine Umsetzung in ihrer Region zu entscheiden. 

Der Staatsrat habe im Kantonalen Richtplan einzig Gebiete benannt, welche die Planungskriterien erfüllen und über ein Potenzial verfügen, ohne dabei Prioritäten zu setzen. Deshalb habe er auch sieben potenzielle Standorte genannt, obwohl eigentlich vier ausreichen würden, um die energiepolitischen Ziele zu erfüllen.

Kommentare (2)

  • 08.07.2021-Leser

    Beim Thema Windenergie dürfte noch einiges auf den Staatsrat und die Behörden zukommen… wenn bereits die Potentialanalyse für Misstöne sorgt, dann kann man nur erahnen, was es dann heisst, wenn sich eine Region/Gemeinde für einen Windpark stark machen würde… klar, schön sind sie nicht die Windanlagen, aber in den Berggebieten, die bereits heute nicht mehr bewirtschaftet werden, könnten sie doch für die Gemeinden und noch dort ansässige Bevölkerung einen finanziellen Gewinn bringen… und natürlich sauberen Strom für alle… Irgendwoher muss der Strom ja kommen, den wir alle und auch die Klimajugend dank all der schönen Technik und E-Mobilität ja so pusht.

  • 08.07.2021-Portmann Adolf

    Lieber Windkraftwerke als Atomkraftwerke Der Schwyberg ist ein guter Standort.

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