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Grossrat als Lehrer entlassen

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Grossrat als Lehrer entlassen

Claude Chassot muss nach interner Untersuchung gehen

Der Grossrat und Ammann Claude Chassot wird nicht mehr in der Sonderschule des Greyerzbezirks in La Tour-de-Trême unterrichten. Er ist fristlos entlassen worden – und spricht von einer Intrige.

Von PATRICK VALLELIAN/La Liberté

«Wegen seinem Verhalten gegenüber den Schülern und seinen Beziehungen zur Direktion» müsse der Grossrat der Partei «Bewegung Öffnung» und Ammann von Le Glèbe (Saanebezirk) gehen. Dies teilten Obramtmann Maurice Ropraz sowie Erziehungsdirektorin Isabelle Chassot gestern den Medien mit. Zu diesem Ergebnis war eine unabhängige Untersuchung unter der Leitung des Wallisers Jean-Jacques Zuber gekommen. Sie war vom Stiftungsrat sowie der Direktion für Erziehung, Kultur und Sport in Auftrag gegeben worden.

Die Geschichte geht bis ins Jahr 2000 zurück. Sonderschullehrer Claude Chassot und der Schuldirektor Pierre Dématraz waren sich nicht einig über die Zukunft der Berufsvorbereitungsklasse, die nicht genügend besucht war. Der Direktor bekam vom Staat Recht, Chassot akzeptierte dies nicht. Im Januar 2003 soll Chassot einen der Schüler geohrfeigt und einen anderen mit einem Lineal geschlagen haben. Er bestritt dies. Daraufhin wollte der Stiftungsrat Licht in die ganze Angelegenheit bringen.

«Intolerant, rassistisch und zweideutig»

Nun wurden die Hauptelemente der 40-seitigen Untersuchung vorgestellt. Maurice Ropraz ist Stiftungsratspräsident der Institution, in der rund 100 Kinder mit schulischen Problemen im Alter von 7 bis 17 Jahren betreut werden. Die Ergebnisse fielen eindeutig gegen den 48-jährigen Grossrat aus: Er weigerte sich mit der Schule zu kooperieren, wiegelte die Medien gegen seinen Arbeitgeber auf, missbrauchte sein politisches Amt, und schlimmer noch, er sei ein schlechter Pädagoge, der eine schlechte Beziehung zu seinen Schülern habe. Er habe sie an den Haaren gezogen und immer wieder verbal gedemütigt. Er sei trotz 25 Jahren Berufserfahrung intolerant, rassistisch gegen Moslemschüler und zweideutig gegenüber Schülerinnen gewesen.

Die Vertreter des Staats zeigten sich überrascht und enttäuscht über die Ergebnisse der Untersuchung. Es sei offensichtlich, dass das Vertrauen nicht mehr bestehe und Chassot seinen Posten verlassen müsse.

Claude Chassot sagte am Telefon, dass ihn die ganze Sache tief treffe und er Opfer eine Intrige geworden sei. «Aber ich werde bis zum Ende kämpfen. Ich werde meine Strafklage gegen den Direktor nicht zurückziehen. Diese Affäre wird noch sehr weit gehen», sagte er. Er könne sich über die einzelnen Punkte nicht äussern, weil er nicht alle anklagenden Dokumente erhalten habe. «Aber alle, die mit mir gearbeitet haben, wissen, dass die Anschuldigungen nicht stimmen. Während 25 Jahren habe ich nie ein Klage von Schülern oder Eltern gehört», sagte Chassot, der als Grossrat nicht zurücktreten will.
bearbeitet von chs/FN

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