Autor: Marc Kipfer
Freiburg Aus Flüssen und Bächen darf gegenwärtig kein Wasser entnommen werden. Seit das kantonale Tiefbauamt die Wasserentnahme aus Oberflächengewässern verboten hat, können viele Landwirte im Seeland ihre Kulturen nicht mehr ausreichend bewässern (FN vom 22. August).
Bessere Zusammenarbeit
Der Kerzerser Grossrat Ueli Johner-Etter kritisiert das Vorgehen in einer Anfrage an den Staatsrat: «Dieses kurzfristige Verbot versetzt vor allem die Gemüsebauern in Rage.» Das Verbot sei ohne Rücksprache mit den Gemüseproduzenten erlassen worden. Die Herbstkulturen bräuchten laut Johner-Etter noch dringend eine oder zwei Wassergaben.
Vom Staatsrat will Ueli Johner-Etter grundsätzlich wissen, wie in Zukunft die Zusammenarbeit zwischen Wasserbauamt, den Landwirten und Gemüsebauern sowie anderen Involvierten respektvoller, fruchtbarer und effizienter gestaltet werden kann. Johner-Etter schlägt vor, künftig Vertreter der Gemüseproduktion im Seebezirk in die beratende Kommission aufzunehmen.
Geeignetere Methoden
«Die Landwirte und Gemüsebauern haben ein sehr grosses Verständnis für Natur, Flora und Fauna und akzeptieren in jedem Fall eine Restwassermenge, die Fischen, anderen Wassertieren und Pflanzen ein Überleben garantiert», so Johner-Etter weiter. Dies könne jedoch auch mit anderen Massnahmen erreicht werden, findet der Grossrat aus Kerzers. So sei etwa bei früheren Trockenheiten eine reduzierte Wasserentnahme zu bestimmten Uhrzeiten bewilligt worden.
Den Betroffenen sei das Vorgehen aus dem Hitzesommer 2003 bekannt, kontert Christophe Joerin, Sektionschef Gewässer beim kantonalen Tiefbauamt. Für dringende Bewässerungen gebe es Ausnahmebewilligungen (siehe Kasten). «Damit erreichen wir, dass nicht alle Bauern gleichzeitig Wasser aus den Gewässern entnehmen», so Joerin.