Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Grösster Gegner sitzt im Kopf der Spieler

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Dass Selbstvertrauen mitunter etwas Flüchtiges ist, erfahren die Gottéron-Spieler seit ein paar Wochen. Schwebten sie zu Saisonbeginn und nach acht Siegen in Serie noch über das Eis, sind die Beine nach zuletzt elf Niederlagen nun schwer wie Blei. Das Eishockeyspielen haben sie nicht verlernt. Vielmehr werden sie getrieben von einer tiefen Verunsicherung. «Es ist doch immer so, bist du einmal in einer Negativspirale, schwindet das Selbstvertrauen automatisch», sagt Michael Ngoy. Es ist die elfte Saison des Verteidigers im Dress der Freiburger. Er kann sich aber nicht daran erinnern, schon einmal Ähnliches durchgemacht zu haben. «In den ersten beiden Jahren hier waren wir in den Playouts. Doch selbst damals habe ich nicht eine solche Negativserie erlebt.» Die vielen Niederlagen nagen an Ngoy–der den Club Ende Saison in Richtung Ambri verlassen wird–ebenso wie an all den anderen Spielern. «Wir sind mittlerweile an einem Punkt angelangt, wo es dich Tag und Nacht beschäftigt, so dass du nicht mehr richtig schlafen kannst und richtig schlechte Laune hast.» Natürlich versuche er auch jetzt, positiv zu bleiben. «Und zum Glück gibt es noch die Familie und ein Leben neben dem Sport. Das erlaubt dir zuweilen, den Kopf ein wenig freizukriegen. Aber in einer Ecke bleiben die Gedanken haften.»

 Externe Hilfe

Die Worte Ngoys verdeutlichen, dass der grösste Gegner zurzeit in den Köpfen der Spieler sitzt. «Wenn die 22 Spieler mit einem Selbstvertrauen, das nur bei 60 Prozent steht, spielen, wird es schwierig.» Deshalb stand in dieser Woche die mentale Komponente im Zentrum der Freiburger Bestrebungen, endlich den Weg aus dem monumentalen Loch zu finden. Um dies zu erreichen, lud Trainer Gerd Zenhäusern externe Fachleute ein, die mithelfen sollten, die psychische Blockade zu lösen. «Es war eine spannende Woche», so Zenhäusern. «Wir konnten Wahrheiten aussprechen, die Frustration bündeln und rauslassen.» Es sei nicht das erste Mal gewesen, dass die Freiburger derartige Unterstützung von aussen in Anspruch genommen hätten, erklärt Ngoy. «Vor zwei Jahren kam zum Beispiel Mentaltrainer Saul Miller zu uns. Auch Ernährungsberater oder ehemalige Sportler, die von ihren Erfahrungen berichteten, wurden bereits hinzugezogen. Das ist jedes Jahr so. Hilfe und Ratschläge von aussen können sicher nicht schaden. Wir versuchen wirklich alles.»

Wenn die Angst regiert

Ein Wundermittel aber gebe es nicht, sagt Zenhäusern. «Am Ende können wir uns nur selber helfen.» Deshalb wurde in den letzten Tagen nicht nur gesprochen, sondern auch hart gearbeitet. «Wir haben versucht, wieder mehr Aggressivität reinzubringen. Wir dürfen nicht passiv sein und nur daran denken, bloss keinen Treffer zu kassieren. Wir müssen nicht mit dem Prinzip Hoffnung spielen, sondern aktiv sein, offensiv denken.» Die Spieler hätten Angst, Fehler zu begehen. «Das darf nicht sein. Die Aggressivität macht Energie frei. Ein guter Check kann sich manchmal positiv auf das gesamte Team auswirken.»

Der taktische Aspekt, so sind sich Ngoy und Zenhäusern einig, ist nicht Grund für die aktuelle Baisse. «Wir wissen, wie wir spielen müssen, und wir können es auch, das haben wir bewiesen», erklärt Zenhäusern, der null Zweifel daran hat, dass die Mannschaft weiter hinter ihm und dem gesamten Trainerstaff steht.

Ein Sieg für den «Déclic»

Heute Abend im Heimspiel gegen Lausanne unternehmen die Freiburger den x-ten Anlauf, die Niederlagenserie zu brechen. «Fertig mit den Diskussionen und fertig mit den Theorien–auch wenn es nicht einfach ist, müssen wir wieder mit Selbstvertrauen spielen», fordert Ngoy. «Auch wenn das Publikum nicht zufrieden ist und möglicherweise pfeift, wir müssen das ausblenden und für uns spielen. Eishockey ist unsere Leidenschaft, es geht um die Ehre und um Stolz. Elf Niederlagen in Serie, das ist hart.» Und für Zenhäusern ist klar: «Die Lösung am Freitag gegen Lausanne ist einfach, wir müssen härter arbeiten als der Gegner und das anwenden, was wir trainiert haben.»

Ein Sieg–und es könnte Klick machen in den Köpfen der Freiburger. Davon ist Ngoy überzeugt: «Trotz der wenigen Punkte in den letzten Wochen sind wir noch Achter. Daran können wir uns festhalten. Ein Erfolgserlebnis, und der Druck ist weg. Wir brauchen wieder die Euphorie vom Saisonstart. Von dieser Begeisterung lebt Gottéron.»

Emotionen kanalisieren

Ja, die Freiburger müssen in der Defensive wieder besser stehen, die Fehlerquote minimieren und im Angriff wieder effizienter werden. Der Weg aus dem Tief führt indes primär über die mentale Komponente. Gottéron, das bedeutet Emotionen. Mit all den Chancen und Gefahren, die damit verbunden sind. Diese Emotionen zu kanalisieren, ist und bleibt Zenhäuserns grösste Herausforderung. Gottéron, so scheint es, spielt momentan in erster Linie gegen sich selbst.

«Wir sind an einem Punkt angelangt, wo es dich Tag und Nacht beschäftigt, so dass du nicht mehr richtig schlafen kannst und richtig schlechte Laune hast.»

Michael Ngoy

Gottéron-Verteidiger

«Wir müssen nicht mit dem Prinzip Hoffnung spielen, sondern aktiv sein, offensiv denken.»

Gerd Zenhäusern

Gottéron-Trainer

Der heutige Gegner

Die Fakten zum HC Lausanne

• Mit erst 87 Toren haben die Waadtländer die wenigsten Treffer aller NLA-Teams erzielt.

• Lausanne hat das schlechteste Powerplay der Liga (Erfolgsquote von 13 Prozent).

• Stürmer Herren fällt mit einer Knöchelverstauchung bis zu sechs Wochen aus.

• Der LHC ist mit im Schnitt 7,6 Strafminuten das fairste Team.

• Topskorer Pesonen dürfte sein Comeback geben, sein finnischer Landsmann Louhivaara ist fraglich.fs

Vorschau: Plüss gibt gegen Lausanne sein Comeback, Réway ist wieder gesund

D ie zahlreichen Absenzen würden sich zwar zwangsläufig negativ auf die Konstanz auswirken, seien aber kein Grund für eine solch lang anhaltende Niederlagenserie, sagt Verteidiger Michael Ngoy. Auch heute Abend zu Hause gegen Lausanne – das mit 22 Punkten seit dem 1. Dezember das Team der Stunde ist – fehlen Gottéron wieder viele Spieler. Während die beiden Stürmer Tristan Vauclair und Christopher Rivera nach ihren Vergehen im letzten Spiel in Langnau heute gesperrt sind, fallen Pierrick Pivron sowie die beiden Kanadier Alexandre Picard und Marc-Antoine Pouliot verletzungshalber aus. Für einen Ernstkampf zu früh ist es noch für Michaël Loichat. Der Stürmer, der sich von seiner Gehirnerschütterung weitestgehend erholt hat, stand am Sonntag gegen die Tigers zwar auf dem Matchblatt, wäre aber nur im äussersten Notfall zum Einsatz gekommen.

Abplanalp und Schmutz sind fraglich

Fraglich sind Marc Abplanalp und Flavio Schmutz, die nun ihrerseits an einer Bronchitis – welche Martin Réway und Greg Mauldin überstanden haben – laborieren. Sollte Verteidiger Abplanalp ausfallen, wird an seiner Stelle Luca Camperchioli nach überstandener Gehirnerschütterung seine Rückkehr feiern. Definitiv wieder dabei sein wird Benjamin Plüss, der seit dem 21. November aufgrund einer Kopfverletzung keine Partie mehr bestritten hat.

Trainer Gerd Zenhäusern plant mit folgenden Sturmlinien: Salminen, Réway, Neuenschwander; Plüss, Bykow, Sprunger; Mauldin, Gardner, Mottet; Neukom, Schmutz (Marchon), Fritsche.

Conz ist spielbereit

In der Defensive wird der neue Kanadier Keaton Ellerby an der Seite von Schilt sein Debüt für die Freiburger geben. Benjamin Conz ist zwar angeschlagen, kann seinen Posten im Tor aber einnehmen. fs

Meistgelesen

Mehr zum Thema