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Grotten als Orte der Einkehr und der Besinnung

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Es waren wohl Lourdes-Pilger, welche die Idee hatten, man könnte das Geschehen von Lourdes zuhause kopieren. Vielerorts gab es natürliche Grotten oder Felsüberhänge (Balme), die sich dafür eigneten. Wo dies nicht der Fall war, wurden sie künstlich nachgebaut. Die Lourdesgrotten sind ausgestattet mit einer Statue der Jungfrau Maria und der Seherin Bernadette Soubirous. Fehlen darf auch ein kleiner Wasserlauf nicht, der an das heilende Wasser in Lourdes erinnert. Die Grotten sind meist nicht direkt mit einer Pfarrei verbunden. Es sind Vereine oder Privatpersonen, die sie erstellt haben und sich eine Ehre daraus machen, sie zu pflegen.

Felsgrotten mit einem Wasserquell haben etwas Archaisches an sich. Schon in der Antike galten Grotten als Wohnort von Nymphen und andern mythologischen Gestalten. Dies dürfte den Besuchern, die heute Lourdesgrotten oft in Scharen aufsuchen, wohl nicht mehr bewusst sein.

Dankestafeln und Kerzen

Grotten laden zum persönlichen Gebet und zur ruhigen Betrachtung ein. Die «Ex-Votos» (Dankestafeln) und die Andachtskerzchen sind Zeichen dieser Volksfrömmigkeit. Der Erlös aus dem Kerzenverkauf wird für den Unterhalt der Grotte oder als Mess-Stipendium eingesetzt. Die Lourdesgrotten werden vor allem an Marienfesten–wie dem 15. August (Maria Himmelfahrt)–aufgesucht. Vielerorts, zum Beispiel in Jaun, findet nach dem Vorbild von Lourdes an diesem Festtag eine Lichterprozession statt.

Die nachweislich ältesten Lourdesgrotten stehen in Tafers, Giffers und La Roche. So berichtet die «Freiburger Zeitung» in ihrer Ausgabe vom 31. Mai 1884: «Der Damen von Surbeck frommgläubiger Sinn hat vor geraumer Zeit an geeigneter Waldstelle (im Maggenbergwald) zu Ehren der allerseligsten Himmelskönigin Maria ein Grottenwerk erstellen lassen, welches keineswegs eine ungelungene Nachahmung derjenigen des weltberühmten Wallfahrtsortes von Lourdes in Frankreich ist.»

Grösste ist in Grandvillard

Auf Initiative von Jules Pugin, Pfarrer in Giffers, wurde 1902/03 in Giffers und La Roche eine Lourdesgrotte errichtet. In der Folge entstanden sowohl im französisch- wie im deutschsprachigen Teil des Kantons Lourdesgrotten. Die grösste steht in Grandvillard; sie wurde 1958 zum 100-Jahr-Jubiläum der Erscheinungen in Lourdes erstellt. In der Kapelle von Berg bei Schmitten ist der «Hochaltar» als Lourdesgrotte gestaltet.

Im Winter ein Eispalast

Eine eher skurrile Gestalt nimmt eine Lourdesgrotte jeweils zur Winterzeitzeit in den Eispalästen in der Nähe von Schwarzsee an. Sie ist Teil der Eispaläste. Aber es funktioniert. Die Besucher halten auf ihrem Weg durch die Eislandschaft inne und zünden Kerzchen an.

Zur Weihnachtszeit dient die romantisch an der Ärgera gelegene Lourdesgrotte von Plasselb jeweils als Kulisse für ein grosses Krippenspiel mit lebenden Personen und Tieren. Und so schliesst sich auch der Kreis: Vor allem nach der ostkirchlichen Tradition findet das Geschehen um die Geburt Christi auf Ikonen in einer Höhle statt.

Grotten-schön.Im heissen Sommer suchen die FN kühle Grotten und Höhlen auf. In einer Serie stellen sie einige dieser unbekannten Orte vor.

Der Artikel ist eine erweiterte Fassung des Beitrages im kantonalen Inventar der immateriellen Traditionen. Mehr Informationen auf www.freiburger-traditionen.ch.

«Vereine oder Privatpersonen machen sich eine Ehre daraus, sie zu pflegen.»

 

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