«Jetzt ist alles auf gutem Weg», sagte Beat Winterberger an der Gründungsversammlung des Vereins Passerelle Kerzers vom Samstag. Es sei ein steiniger Weg gewesen. Die Projektgruppe Pro Passerelle Kerzers um Beat Winterberger kämpfte lange für den Erhalt der Passerelle über die Gleise am Bahnhof Kerzers. Die SBB hatten die Frist für die Bildung einer Trägerschaft und die Rückstellung in der Höhe von 200 000 Franken für die Sanierung der rostigen Stahlfachwerkpasserelle zwei Mal verlängert. Doch jetzt sei das Geld beisammen, insgesamt sind es 205 000 Franken.
Unterstützt wird der Erhalt der Fussgängerpasserelle vom Bund, vom Schweizer und vom Freiburger Heimatschutz, von Pro Patria, von der Stiftung Chemins de fer du Kaeserberg, vom Kanton Freiburg und von vielen einzelnen Personen, denen der Bahnhof Kerzers in seinem Gesamtbild und damit auch die Passerelle als Zeitzeugin am Herzen liegt.
Vom Staatsrat fehle zwar noch die Unterschrift für einen Betrag von knapp 60 000 Franken für die Sanierung, doch die Gründungsmitglieder zeigten sich zuversichtlich. Der Betrag von der Lotterie Romand sei noch ausstehend, sagte Winterberger.
Neben Beat Winterberger, der sich zusätzlich zu seiner Funktion als Präsident des Vereins Stellwerk Kerzers künftig als Aktuar des Vereins Passerelle engagieren wird, gehört auch Katharina Thalmann-Bolz zu den Gründungsmitgliedern. «Ich bin in Kerzers zur Schule gegangen, und ich setzte mich gerne für etwas ein, das Sinn macht», sagte die Grossratspräsidentin in Kerzers. Als Vorstandsmitglied des Vereins hat sie künftig das Ressort Politik und Kultur unter sich. Pio Brönnimann aus Ried bei Kerzers kommt aus dem baulichen Bereich und übernimmt das Ressort Bau und Bahn des Vereins Passerelle.
Ebenfalls Gründungsmitglied und seit Samstag Präsidentin des Vereins Passerelle Kerzers ist Carmen Reolon aus Marly, die sich im Bereich Denkmalpflege auskennt. Reolon zeigte sich glücklich, einen neuen Lebensabschnitt der 1909 erbauten Passerelle einläuten zu können. «Die filigrane Brücke gewinnt Tag für Tag an historischer Bedeutung.» Nach einem Jahr der intensiven Geldsuche könne die Passerelle nun fachgerecht restauriert und danach einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.
Der Plan sieht vor, dass die Sanierung Anfang 2015 startet. Im Moment ist die Passerelle für Fussgänger geschlossen, da sie sich in einem sehr schlechten Zustand befindet. Nach der Restaurierung, voraussichtlich Ende 2015, werden die SBB die Stahlfachwerkbrücke für einen symbolischen Franken an den Verein übergeben.
Ziel sei immer gewesen, das gesamte Bahnhofensemble von Kerzers zu erhalten, sagt Winterberger. Deshalb werden die Vereine Stellwerk und Passerelle künftig zusammenarbeiten, um das Angebot für interessierte Besucher zu optimieren. «Geschichte, Kultur und Wirtschaft sollen verschmelzen zur Freude der Liebhaber und der Fachleute», so Reolon.
«Die filigrane Brücke
gewinnt Tag für Tag an historischer Bedeutung.»
Carmen Reolon
Präsidentin
des Vereins Passerelle Kerzers