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Grüner Farbtupfer für den Wallriss

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Grüner Farbtupfer für den Wallriss

Seit Dienstag trägt die Gartenanlage beim Museum den Namen von Claude Blancpain

Das lange Hin und Her um die Neugestaltung des Wallriss gegenüber dem Museum für Kunst und Geschichte ist endgültig vorbei. Am Dienstagabend wurden die Claude-Blancpain-Terrassen eingeweiht.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Im Sommer 2000 waren die alten Ställe gegenüber dem ehemaligen Schlachthaus, das heute einen Teil des Museums für Kunst und Geschichte beherbergt, abgerissen worden. Von Juli bis Oktober 2001 wurde der neue Terrassengarten angelegt. Im vergangenen Frühling schliesslich wurden die Buchen gepflanzt, die jeweils die vier Ecken von jeder der sechs Stufen markieren. Eines Tages sollen sie sich zu einem grünen Dach vereinen, das stufenförmig die ganze Anlage bedecken wird.

Ställe wegen Einsprache
nicht mehr zu retten

Noch in den Neunzigerjahren hatte man den Standort für eine Erweiterung des Museums nutzen wollen. Eine Einsprache jedoch blockierte das Projekt so lange, dass die Gebäude aus dem Jahr 1908 nicht mehr zu retten waren. Durch den Bau des Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle hatte sich inzwischen die räumliche Notlage des Museums so weit entspannt, dass ein neues Projekt ins Auge gefasst wurde: jenes einer öffentlichen Grünanlage unmittelbar am Rand des Wallriss, wo jeden Tag um die 20 000 Fahrzeuge passieren. Das Projekt hat 600 000 Franken gekostet, die je zur Hälfte von der Stadt Freiburg und von der Stiftung für die Erweiterung des Museums für Kunst und Geschichte übernommen wurden.

Einsatz für das Museum

Im vergangenen August hatte der Gemeinderat beschlossen, die neue Anlage auf den Namen Claude-Blancpain-Terrassen zu taufen. Damit wollte die Stadt die Verdienste des 1998 verstorbenen Cardinal-Präsidenten, «Parfait»-Erfinders und Gründers des Initiativkomitees für die Erweiterung des Museums würdigen. Der Standort am Wallriss sei besonders passend für eine Örtlichkeit zu Ehren Blancpains, sagte Stadtammann Dominique de Buman am Dienstag anlässlich der Einweihungsfeierlichkeiten. Der Geehrte sei schliesslich nicht nur ein erfolgreicher Industrieller und Akademiker gewesen, sondern habe sich auch während 35 Jahren für das Museum für Kunst und Geschichte eingesetzt.

Er habe an Blancpain vor allem seine Klarsicht und seine Überzeugungen geschätzt, sagte Jean-Ludovic Hartmann, Präsident der Stiftung für die Museumserweiterung. Zweifel habe der Industrielle und Mäzen aber dennoch immer gehabt: «Zweifel, die die Dinge ins rechte Verhältnis rücken und dazu zwingen, gut abzuwägen, ehe man sich entscheidet.»

Ehre für
die ganze Familie Blancpain

Nicht nur Claude Blancpain solle durch die Taufe der Wallriss-Terrassen auf seinen Namen geehrt werden, so Hartmann weiter. Die Anerkennung gebühre vielmehr seiner ganzen Familie, einer «Familie von Pionieren, Industriellen, Unternehmensleitern, Geschäftsleuten und Erfindern».

Claude Blancpains Kinder und Enkel befanden sich am Dienstag unter den Anwesenden und nahmen die Ehrung stellvertretend für ihren Vater und Grossvater entgegen. Sohn François-Dominique Blancpain hofft in Anspielung auf das Familienunternehmen, welches für Stadt und Kanton Freiburg so wichtig wurde, dass die Gartenanlage am Wallriss eines Tages zu einem «point cardinal» für Freiburg werde.
Industrieller und Mäzen

Claude Blancpain (1911 bis 1998) stammte aus einer Eisenhandwerk- und Uhrmacherfamilie aus dem Berner Jura. Sein Grossvater Paul-Alcide hatte sich in Freiburg niedergelassen, um hier die «Brasserie Maison Paul Blancpain» zu gründen, die spätere Cardinal-Brauerei.

Claude Blancpain selbst gründete 1942 die Nahrungsmittelfabrik Dyna (heute Nestlé), die unter anderem das von ihm erfundene «Parfait» herstellte. 1943 nahm er Einsitz im Verwaltungsrat der Cardinal, den er später auch präsidierte. Er war Mitglied der Kommission des Museums für Kunst und Geschichte und gründete 1976 das Initiativkomitee für dessen Erweiterung. Im gleichen Jahr rief er die Alliance Française de Fribourg sowie die Claude-Blancpain-Stiftung für die Unterstützung der französischen Kultur in Freiburg ins Leben. Zum 200-jährigen Bestehen der Brauerei Cardinal gründete er 1988 deren Biermuseum.

Claude Blancpain starb am 25. Februar 1998 – just an jenem Tag, als bekannt wurde, dass mit dem Erhalt der Flaschenabfüllerei das Bestehen der Brauerei Cardinal langfristig gesichert sei. cs

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