Sugiez «Das Bundesamt für Gesundheit hat für das Getränk ?Storms? eine Einzelbewilligung erteilt», erklärt Joachim Lerf, Anwalt des Getränkeherstellers Umberto Leonetti. Nach dem acht Monaten dauernden Verfahren kann das Getränk ab sofort produziert werden. «Für den Betrieb ist die Bewilligung sehr wichtig, sie bedeutet, dass wir nicht umsonst gearbeitet haben», erklärt der erleichterte Firmengründer aus Sugiez. Er habe aber mit einem positiven Entscheid des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) gerechnet.
Verbot wegen Stevia
Verboten wurde das Getränk, weil es Steviaextrakt als Zusatzstoff enthält. Stevia ist eine im südamerikanischen und asiatischen Raum verbreitete Pflanze, die als Süssstoff verwendet werden kann. Die Verwendung als Zusatzstoff in Lebensmitteln war bisher in der Schweiz aufgrund fehlender wissenschaftlicher Untersuchungen nicht erlaubt. Deshalb belegte der Kantonschemiker Leonettis Getränk im vergangenen Herbst mit einem Produktionsverbot. Im Juni dieses Jahres wurde nun das Steviaextrakt in einer internationalen Studie wissenschaftlich beurteilt. «Aufgrund dieser neuen Studie konnte das BAG eine erste Einzelbewilligung für ein Produkt, welches diesen Zusatzstoff enthält, erteilen», erklärt Sabina Helfer, Kommunikationsbeauftragte des BAG.
Aufklärung zu Stevia
Umberto Leonetti verspürt gegenüber den Behörden keine Wut. «Was mich stört, ist aber, dass es schwieriger ist, ein gesundes Naturprodukt auf den Markt zu bringen, als künstliche Produkte», erklärt der Getränkeproduzent. Dies sei ein Problem des Systems, das man überdenken sollte. Ginge es nach ihm, müssten Naturprodukte gewisse Prioritäten geniessen.
Ein positiver Punkt des ganzen Verfahrens ist laut Leonetti die Aufklärungsarbeit, die bezüglich Stevia geleistet werden konnte. «Stevia ist der einzige natürliche Süssstoff, der keine Kalorien enthält», erklärt der Getränkeerfinder. Dadurch mache Stevia sein Getränk einzigartig. Laut Leonetti ist «Storms» das einzige Süssgetränk auf dem Schweizer Markt, das ohne Zucker und Chemie auskommt. luk
