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Gruseliges und Schwärmerisches in der «Tonne» Laupen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Eine minimalistisch gehaltene, von dunklen Farbtönen dominierte Bühne, die vier Darsteller und der ­Pianist ebenso gekleidet, wobei vereinzelte Rottupfer ins ­Auge springen: Wer das Ensemble des Laupener Theaters ­«Tonne» bei den Proben beobachtet, merkt schnell, dass der Fokus auf die textliche und musikalische Präsentation gelenkt werden soll.

Der zweite, genauere Blick lässt einen die sparsam eingesetzten Requisiten entdecken: Da ist etwa eine flackernde Kerze, die ein aufgeschlagenes Buch beleuchtet, dessen Seiten in Fraktur beschrieben sind. «Von der Wiege bis zum Grabe» ist auf der Titelseite zu lesen. Es handelt sich um einen Sammelband aus der reichhaltigen Bibliothek von Marcel Reber, der als Regisseur und Schauspieler fungiert und auch die Textauswahl besorgt hat.

Frühe Multimedia-Variante

Das Programm besteht zum grossen Teil aus Moritaten. Der Autor des Bandes hat lauter solche Lieder zusammengetragen. Dabei handelt es sich um in Liedform vorgetragene, meist schaurige Geschichten, welche die Bänkelsänger vom 17. bis ins frühe 20. Jahrhundert unters Volk brachten.

«Leute, vernehmet die Geschichte …!» – mit diesem aufmerksamkeitsheischenden Ausruf begann eine solche Darbietung meist. Während des Vortrags lauschten die Zuhörerinnen und Zuhörer gebannt dem Bänkelsänger, der ihnen von Mord, Entführung, der Liebe und ihren manchmal tragischen Folgen und weiteren, meist dramatischen, Geschehnissen berichtete. Um sein Publikum auch auf einem lärmigen Marktplatz bei der Stange zu halten, bediente sich der Vortragende meist diverser Schaubilder und illustrierte so seine Präsentation.

Der Ausruf des Bänkelsängers betitelt nun adäquaterweise auch die Eigenproduktion der «Tonne» in dieser Saison. Der von der Decke hängende Bildschirm übernimmt die Funktion des Schaubilds. Ansonsten wird moderne Technik nur sparsam eingesetzt, einzelne Audioeffekte fügen sich nahtlos ein.

Ein eingespieltes Team

Dieses gute Zusammenspiel von Alt und Neu lässt sich auch auf den Inhalt dieses «theatralisch-literarisch-musikalisch-grusikalischen Abends der anderen Art» beziehen: Die alte Erzählform funktioniert mit ihren zeitlosen Themen auch heute noch tadellos und zieht den Beobachter in ihren Bann. Dem vierköpfigen Ensemble gelingt es, die Moritaten, welche am Ende meist mit «einer stark moralinhaltigen Botschaft» – so Marcel Reber – versehen sind, so vorzutragen, dass sie einerseits unterhalten, andererseits aber auch als lebendige Zeitzeugnisse dienen.

Verfremdende Einschübe und Textabänderungen stellen Distanz her zur manchmal doch recht moralinhaltigen Botschaft; die überleitenden Dialoge schaffen Gegenwartsbezug und damit Aktualität.

Als clevere Ergänzung finden sich auch Schlagermelodien, Gedichte und Prosatexte wie etwa das journalistische Alltagsporträt eines Dienstmädchens um 1900.

Mit einem Augenzwinkern

Die beschwingte, aber subtil bleibende musikalische Begleitung durch Christian von Erlach an der Gitarre und den Pianisten Urs Ruprecht bildet den Boden für die Texte, welche die gut eingespielten Darsteller Ursula Walther-Hofer, Stephan Hugentobler, Chris­tian von Erlach und Marcel Reber mit dem richtigen Mass an Augenzwinkern vorzutragen verstehen.

Theater «Tonne», Marktgasse Laupen. Premiere Fr., 1. Februar, 20.15 Uhr. Weitere Aufführungen: Sa., 2. Februar, Fr., 8. Februar, Fr., 22. Februar, Sa., 23. Februar (jeweils um 20.15) sowie So., 17. Februar (17 Uhr). Weitere Infos und Reservationen: www.dietonne.ch; Vorverkauf: Schlossapotheke Laupen.

 

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