Autor: Imelda Ruffieux
Dem Gemeinderat von Oberschrot ist in den letzten fünf Jahren die Arbeit nicht ausgegangen, wie Ammann Armin Jungo in seinem Rückblick erklärt. Eines der wichtigsten Projekte war der Ausbau der Kantonsstrasse von Oberschrot nach Plasselb. Dieser ging nicht ganz reibungslos über die Bühne. Wegen Sparmassnahmen verhängte der damalige Kantonsingenieur 2007 unerwartet einen Baustopp. Erst nach Intervention verschiedener Behörden wurde der Entscheid rückgängig gemacht.
Zwei Erfolgsgeschichten
«Wir haben zwei wichtige interkommunale Projekte abgeschlossen», führt Armin Jungo weiter aus. 2007 wurde der Forstbetrieb Schwyberg gegründet, der die Wälder von Plaffeien, Plasselb und Oberschrot bewirtschaftet. Im Vorfeld war viel Überzeugungsarbeit nötig gewesen. Die Bilanz ist bisher sehr positiv. Fast die gleiche Aussage kann der Ammann auch punkto Feuerwehr Sense-Süd machen. «Es ist eine mustergültige Zusammenarbeit von fünf Oberland-Gemeinden.» Auch hier hatte es anfangs viele Zweifel über den Nutzen einer Fusion gegeben. Das nächste regionale Projekt ist der Feuerwehr-Werkhof. Das rund vier Millionen Franken teure Projekt soll in Plaffeien realisiert werden.
Grosszügige Spenden
Ebenfalls unter das Kapitel Zusammenarbeit geht der Einkauf von Leistungen von der Bauverwaltung Plaffeien. «Grosse Investitionen hat Oberschrot in die Wasserversorgung getätigt. Die Restkosten sind dank grosszügigen Spenden der Patenschaft für Berggemeinden tiefer als budgetiert. Ein aufwendiges Projekt war gemäss Syndic auch die Neuvermessung und die damit verbundene Hausnummerierung und Strassenbenennung. Voraussichtlich 2012 wird sie mit dem Eintrag ins Grundbuch abgeschlossen.
Oberschrot hat in den letzten Jahren auch in die Optimierung der Verwaltung investiert. Zum einen ist das Personal anfangs Legislatur um 50 Prozent aufgestockt worden. «Schreiberei und Kasse sind getrennt worden. Das war nötig, damit die Verwaltung die Aufgaben einer wachsenden Gemeinde wahrnehmen kann», sagt Armin Jungo. Zum anderen hat die Verwaltung durch einen Umzug mehr Platz und zeitgemässe Räume erhalten.
Gefragtes Bauland
In Sachen Raumplanung hat die Erschliessung und Überbauung des Gebiets Schwarzhärd, Riedere und Sommerbüel die Gemeinde vorwärtsgebracht. Private und die Gemeinde bieten dort Bauparzellen an. «Wir haben immer wieder Anfragen», erklärt der Ammann. Offenbar schätzen Neuzuzüger die Lage und nehmen dafür auch einen hohen Steuersatz in Kauf.
In der Tat ist Oberschrot mit 105 Rappen pro Franken Staatssteuer ein Spitzenreiter in Sachen Steuerbelastung. Das Ausbauprojekt für die OS Sense hat die Gemeinde als Teil der Trägerschaft (zusammen mit Plaffeien und Zumholz) stark belastet: Die Steuern mussten erhöht werden. «Anders wäre es nicht gegangen», erklärt Armin Jungo.
Das bestätigt auch Norbert Schaller, Präsident der Finanzkommission. «Natürlich hat das an der Gemeindeversammlung zu Diskussionen geführt. Oberschrot konnte es sich aber nicht leisten, gegen den Strom zu schwimmen. Bildung ist ein wichtiges Gut, das man nicht vernachlässigen darf.» Mit dem Feuerwehrlokal komme wieder ein grosser Brocken auf die Gemeinde zu. «Die Finanzen werden in Oberschrot in den nächsten Jahren ein grosses Problem bleiben.»
Eine Fusion mit Plaffeien würde vielleicht auch das Problem mit fehlenden Gemeinderatsmitgliedern lösen. «Eine Fusion ist sicher ein Thema, aber das dauert noch eine Weile», sagt Armin Jungo. Norbert Schaller ist sicher, dass dies das zentrale Thema der kommenden Legislatur sein wird. Ein Antrag, Fusionsverhandlungen aufzunehmen, sei an einer Gemeindeversammlung bereits gestellt worden. «Es ist vermutlich der richtige Weg.» Der Fiko-Präsident hofft, dass es dieses Mal anders laufen wird als vor sechs Jahren. «Gebühren und Steuern waren damals in Plaffeien höher. Inzwischen hat Oberschrot sein Reglement anpassen müssen und wir sind auf dem gleichen Niveau oder höher.»