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Gute Witze beleben das Geschäft

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Fahrettin Calislar

Wenn man Christine Gockel auffordert, einen Witz zu erzählen, fragt sie rhetorisch: «Was macht ein Clown in einem Büro?» Die Antwort liefert sie gleich nach: «Faxen». Das ist zweideutig, da zum einen Grimassen gemeint sind, zum anderen die Tätigkeit des Verschickens eines Faxes. Und das sei Humor, so Gockel. Und zwar, weil der Witz zwei Bereiche zusammenbringe, die sonst nichts gemein haben: den Spass und die Arbeit in einem Büro.

Gockel forscht an der Universität Freiburg über Humor und seine Folgen. Und sie tut das nicht umsonst. Denn, so Gockel, die Arbeit könne durchaus Profit abwerfen. Angestellte arbeiten in einer entspannten Atmosphäre besser: «Wenn sie Humor gehört haben, stieg ihre positive Stimmung an, und sie waren kreativer», so die Erfahrung. Bisherige Untersuchungen von Verhalten in Teams hätten weiter ergeben, dass heitere Angestellte offener für Ideen sind und – vor ein zu lösendes Problem gestellt – in verschiedene Richtungen denken.

An Universitäten habe sich gezeigt, dass Studenten ihrem Dozenten aufmerksamer zuhören und sich die Inhalte besser merken können, wenn er ab und zu Humor aufblitzen lasse – aber nur, solange dieser das Thema betrifft, beispielsweise die vermeintlich humorfreie und trockene Statistik. «Humor aber, der sich auf andere Inhalte wie die Tagespolitik beschränkte, hatte keine Wirkung auf die Lernleistung», sagt Gockel.

Probanden gesucht

Sie will nun diese Studien erweitern und sucht dafür Testpersonen. Je unterschiedlicher diese sind, umso besser. Die Forscher setzen sie einer Aufgabe aus und beobachten sie dabei während einer längeren Dauer. Beispielsweise müssen die Probanden ein Flugblatt ausarbeiten. Die Forscher warten auf witzige Bemerkungen. Denn sie nehmen an, dass die Teams dann kreativer sind.

So einfach, wie das klingt, ist die Interpretation der Erkenntnisse aber nicht. Erfahrungsgemäss finden Aussenstehende Bemerkungen oft nicht so lustig wie Insider. «Die humorvollen Statements waren nie der Knaller. 90 Prozent sind nur im Kontext lustig.»

Der Nutzen ihrer Erkenntnisse über den Zusammenhang von Humor und Kreativität für die Arbeitswelt sei gross, sagt Gockel. «Der Chef kann sich sagen: ‹Ich muss eine Atmosphäre herstellen, in welcher Humor auftreten kann.›» Denn es brauche Räume und Zeiten für die Mitarbeiter, in denen sie die Möglichkeit haben, locker miteinander umzugehen. Das fördere Leistung und Zusammenarbeit.

Humor funktioniere natürlich nicht auf Befehl von oben, zum Beispiel in Form eines Tageswitzes. «Das hat etwas Gewolltes, die Unternehmensleitung will lustig sein.» Der Chef müsse vielmehr die Rahmenbedingungen schaffen. «Ich muss dann vielleicht auch selber in der Lage sein, mich über mich lustig zu machen, um das auch bei den anderen zu fordern.»

Aggressive Witze schaden

Doch Humor könne sich unter bestimmten Umständen auch nachteilig auswirken, räumt Gockel ein. Nicht jede Art von Humor sei positiv, sondern eigentlich nur die freundlich gemeinte. Aggressiver Humor gegen bestimmte Personen wirke sich im Gegenteil negativ aus. «Wenn einzelne Personen als Ziel ausgesucht werden, kann das nach hinten losgehen.»

Wenig Einfluss habe Humor in anderen Bereichen, beispielsweise, wenn man Mathematikaufgaben löse. «Wenn man sich vor lauter Humor nicht mehr auf die eigentliche Aufgabe konzentrieren kann, dann ist das auch ineffizient.» Schliesslich sei Humor in einzelnen Branchen vielleicht etwas fehl am Platz. Zum Beispiel in der Bankenwelt.

Wer an der Studie der Uni Freiburg zum Thema Humor teilnehmen will, kann unter www.unipark.de/uc/humor an einer Online-Umfrage teilnehmen.

Gegensätze ziehen sich an:Humor ist, wenn man trotzdem lacht

Am Anfang war das Lachen. Schon die Urmenschen kicherten. «Es war zuerst eine physiologische Reaktion, eine Lautäusserung», sagt Psychologin Christine Gockel. Beispielsweise zur Lockerung der Anspannung nach einem Konflikt oder einer Gefahrensituation. Lachen sei auch ansteckend. «Wenn wir jemand anderen lachen hören, dann müssen wir automatisch mitlachen. Das wird ja häufig in TV-Serien eingesetzt.»

Humor sei auch eine Frage des Geschlechts. Das zeigten zum Beispiel Partnerschaftsanzeigen: «Alle sagen, sie wollten jemanden mit Sinn für Humor. Männer meinen damit jemand, der über ihre Witze lacht, Frauen einen, der was Lustiges sagt.» Frauen beurteilten intelligente Männer als attraktiver – aber Männer finden intelligente Frauen nicht unbedingt anziehend.

Gockel vermutet, dass Humor hilft, Grenzen zu überwinden: «Riskante Ideen sollten eine kreative Leistung wahrscheinlicher machen.» Man könne eine zu weit gehende Bemerkung zurückziehen, dem Gesprächspartner sagen, es sei alles nur ein Witz. «Das Problem ist, dass Zeichen im Gesicht oder in der Stimme manchmal von den Zuhörern nicht erkannt werden und sie das Statement unangemessen und beleidigend finden.» Deshalb signalisiere man besser, dass man etwas Lustiges sagt. Erst recht in Mails oder am Telefon. Je besser man einander kenne, desto eher werden die Zeichen erkannt. «Dann reichen schwache Zeichen aus, um zu zeigen, dass man etwas humorvoll gemeint hat.»fca

Probanden müssen eine Aufgabe lösen. Eine Studie will herausfinden, ob ihre Leistung mittels Humor verbessert wird.Bild Charly Ellena

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