Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Halbprofi mit vollem Einsatz

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Als Trainer Nicki Neubauer im Sommer 2012 die 19-jährige Pamela Lejczyk ins Team des TS Volley Düdingen holte, war ihr die Rolle der Ergänzungsspielerin zugedacht. Die Studentin sollte weiterhin mit Köniz in der 1. Liga spielen und dank einer Doppellizenz zwanzig Kilometer weiter westlich NLA-Erfahrungen sammeln. Weil die Kaderliste der Senslerinnen in jener Saison kurz und die Verletztenliste lang war, wurden auch die geplanten Kurzeinsätze von Lejczyk immer länger. Fehlende Erfahrung machte sie mit doppeltem Einsatz weg und innerhalb weniger Monate stieg sie zur Stammspielerin auf. Mit ihrer unbekümmerten Art, Volleyball zu spielen, eroberte sie die Herzen der Düdinger Fans im Sturm.

Die untypische NLA-Spielerin

Inzwischen bestreitet Pamela Lejczyk ihre dritte Saison mit den Power Cats. Viele Spielerinnen hat sie in dieser Zeit kommen und gehen sehen. Vom Team der Saison 2012/13 haben einzig Pamela Lejczyk, Melissa Vanis und Andrea Lakovic dem Verein die Treue gehalten und laufen auch in der aktuellen Meisterschaft für den TS Volley Düdingen auf.

Obwohl die heute 22-Jährige ihre Volleyballkarriere in Köniz gestartet und dort auch sämtliche Juniorenstufen durchlaufen hatte, wollte sie sich nicht dem prestigeträchtigen Berner NLA-Team anschliessen. «Mir gefällt, dass Düdingen mehr auf Schweizer Spielerinnen setzt als Köniz. Es tönt vielleicht etwas widersprüchlich, wenn eine NLA-Spielerin sagt, sie sei nicht sonderlich leistungsorientiert. Aber auf mich trifft das zu.» Sie müsse nicht zu Köniz gehören, nur um sagen zu können, sie spiele Volleyball bei einem der besten Vereine der Schweiz, erklärt Lejczyk. «Ich definiere mich nicht über Leistung. Ich weiss, was ich kann, kenne meine Qualitäten sowohl auf als auch neben dem Feld. Volleyball ist bloss ein Teil von meinem Leben, ein wichtiger zwar, aber nicht der einzige.»

Nur Volleyball spielen, das wäre Pamela Lejczyk auf Dauer zu langweilig. Sie braucht neben dem Sport auch andere Betätigungsfelder. Den Ausgleich findet die Bernerin in ihrem Beruf. Seit diesem Sommer unterrichtet die frischgebackene Primarlehrerin in Hinterkappelen eine 5. Klasse. «Ich investiere mich gerne in ein Team. Egal ob als Mitglied im Lehrerteam, als Teil einer Schulkasse oder als Spielerin bei den Power Cats, es geht immer um dasselbe: Sich aufeinander einlassen, gemeinsam einen Weg gehen und zusammen etwas erreichen. Dabei ist die Leistung jedes Einzelnen wichtig. Mein Anspruch ist es denn auch, mich ständig weiterzuentwickeln.»

Halbprofi bedeutet nicht halben Aufwand

Den Traum von der Profispielerin, die mit Volleyball ihren Lebensunterhalt verdient und im Ausland das Abenteuer sucht, den hat Pamela Lejczyk nie geträumt–als Juniorin nicht, und auch heute nicht. «Ich habe gerne Konstanz in meinem Leben, als Profi ist das schwer möglich. Halbprofi, so wie jetzt in Düdingen, das ist perfekt für mich.» Halbprofi zu sein bedeutet für die 22-Jährige allerdings nicht, dass sie nur halb so viel trainiert wie ihre professionellen Teamkolleginnen. Bis auf das Freitagmittagstraining, das Lejczyk wegen des Schulunterrichts nicht besuchen kann, nimmt sie an allen Trainingseinheiten teil. Unter der Woche steht sie zweimal täglich, meist mittags und abends, auf dem Platz oder schwitzt im Kraftraum. Samstags und sonntags stehen weitere Balltrainings auf dem Programm, nachmittags noch die Meisterschaftsspiele. «Am Anfang dieser Saison hatte ich etwas Mühe, alles unter einen Hut zu bringen. Mit Trainingslager, Europacup und dem neuen Job kam einiges zusammen. Inzwischen habe ich den Rank aber gefunden.»

Für den TS Volley Düdingen, der sich darum bemüht, mehr Schweizerinnen in sein NLA-Team zu holen, sind Spielerinnen wie Pamela Lejczyk wichtig. «Bezüglich Trainingsaufwand und Präsenzzeiten machen wir bei den Schweizer Spielerinnen Abstriche, damit sie alles unter einen Hut bringen können», sagt Trainer Nicki Neubauer. «Pamela investiert sehr viel fürs Volleyball. Sie hat in den letzten zweieinhalb Jahren eine sehr positive Entwicklung durchlebt. Dass ihre Fortschritte heute kleiner sind, ist normal. In der Annahme und im Block hat sie sicherlich noch Steigerungspotenzial.»

Den inneren Schweinehund überwinden

Während die Amerikanerin Allison Mayfield in Düdingen in den Starting-Six gesetzt ist, wechseln sich Muriel Grässli und Pamela Lejczyk in der Rolle der zweiten Aussenangreiferin ab. Wer der mit 172 cm eher klein gewachsenen Lejczyk beim Volleyballspielen zusieht, dem fällt ihr Enthusiasmus auf. Egal, wie schlecht es ihrem Team auf dem Feld gerade läuft, die Frohnatur verliert nie ihr Lachen. Man merkt ihr förmlich an, dass sie jede Minute des Spiels geniesst. «Ich habe unglaubliche Freude am Volleyball, am Zusammenspiel. Wenn ich ins Spiel komme, bringe ich entsprechend viele positive Gefühle und neuen Schwung aufs Feld. Die können durchaus helfen, das Team wieder zu festigen, wenn es mal nicht so läuft», sagt Lejczyk. Ihr Trainer ist denn auch voll des Lobes für seine Spielerin und hofft, dass sie dem Team noch lange treu bleibt. «Pamela ist ein sehr aufgestelltes und harmoniebedürftiges Mädchen», sagt Neubauer. «Sie ist der ruhende Pol in unserem Team. Wo einige Spielerinnen in heiklen Momenten oftmals zu verbissen agieren, dürfte sie indes noch vermehrt den inneren Schweinehund nach aussen kehren.»

«Es geht darum, sich aufeinander einzulassen, gemeinsam einen Weg zu gehen und zusammen etwas zu erreichen.»

«Ich habe gerne Konstanz in meinem Leben.»

TS Volley Düdingen: Alles oder nichts

Für den TS Volley Düdingen geht es an diesem Wochenende um alles oder nichts. Heute (16.30 Uhr) empfangen die Power Cats in der Sporthalle Leimacker das Team aus Köniz zum letzten, entscheidenden Duell der NLA-Qualifikation. Und morgen (17 Uhr) kämpfen sie an gleicher Stätte gegen denselben Gegner um den Einzug in der Final des Schweizer Cups.

Ein Sieg und Hilfe von Fraches-Montagnes

Die 2:3-Auswärtsniederlage bei Franches-Montagnes hat Düdingen im Kampf um den sechsten und letzten Playoff-Platz noch mehr in Bedrägnis gebracht. Das Team von Nicki Neubauer kann die Finalspiele nur noch mit einem Drei-Punkte-Sieg (3:0 oder 3:1) gegen Köniz erreichen. Etwas, was den Power Cats in ihrer siebenjährigen NLA-Zugehörigkeit noch nie gelungen ist. Am 23. September 2012 hatte Düdingen bei einem 3:2-Sieg den bisher einzigen Punktgewinn gegen Köniz gefeiert. Dem gegenüber stehen vierzehn Niederlagen und ein Satzverhältnis von 8:44. Köniz gilt denn auch heute als grosser Favorit auf den Sieg. Nicki Neubauer hofft allerdings, dass die Bernerinnen im für sie unbedeutenden letzten Qualifikationsspiel nicht mehr an ihre Limiten gehen werden und Kräfte für den sonntäglichen Cup-Fight sparen werden. Auch Pamela Lejczyk, Aussenangreiferin der Power Cats gibt sich kämpferisch: «Solange es noch eine Chance gibt, glauben wir daran.» Allerdings können die Düdingerinnen den sechsten Tabellenplatz nicht mehr aus eigener Kraft erreichen. Sie müssen auf einen Ausrutscher von Schaffhausen bei Franches-Montagnes hoffen. Gewinnt Kanti im Jura zwei oder mehr Sätze, dann haben die Power Cats in jedem Fall das Nachsehen, selbst wenn sie heute gegen Köniz drei Punkte holen sollten.

Nächster Cup-Exploit?

Dank einem 3:1-Erfolg gegen Schaffhausen zog der Düdingen Mitte Januar erstmals in den Halbfinal des Schweizer Cups ein. Morgen bietet sich den Senslerinnen die Möglichkeit, ein weiteres Stück Vereinsgeschichte zu schreiben. Gegner im Kampf um den Einzug in den Cupfinal ist wie 24 Stunden davor der NLA-Zweite Köniz. Die Bernerinnen gelten natürlich auch für diese Partie als Favorit und werden alles daran setzen, um nach 2013 (0:3-Niederlage gegen Volero) erneut das Endspiel zu erreichen. Für Düdingen ist der Einzug in den Halbfinal an sich bereits ein tolles Ergebnis. Weil der Cupfinal aber erstmals seit neun Jahren wieder in Freiburg stattfindet, möchte das Team von Nicki Neubauer am 28. März im St. Leonhard unbedingt mit von der Partie sein. «Cupspiele haben ihre eigenen Gesetze», sagt Neubauer, «und vor eigenem Anhang ist eine Überraschung durchaus möglich.» ms

Meistgelesen

Mehr zum Thema