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Haldimanns Riesenprojekt in Galmiz

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Christian Haldimann möchte seine Kompostieranlage Seeland AG beim Chablais zu einem Biomassenzentrum und Energiepark ausbauen. Der entsprechende Detailbebauungsplan, die notwendigen Änderungen im Planungs- und Baureglement von Galmiz und die Baugesuche für die erste Projektetappe liegen seit gestern öffentlich auf.

Gemäss dem Erläuterungsbericht soll die bestehende Kompostieranlage mit einer Trocken- sowie einer Nassvergärungsanlage, verschiedenen Kompostproduktelagern, Überdachungen sowie Energiezentralen erweitert werden. Bisher umfasste das Areal rund 17 500 Quadratmeter. Neu sollen auf einer Fläche von rund 66 000 Quadratmeter 14 Bauten und Anlagen stehen.

Die Nutzungsmöglichkeiten des dort produzierten Biogases seien vielfältig: Das Gas könne umgewandelt in Strom, als Biomethan in ein Gasnetz eingespeist oder in Wärme für ein Fernwärmenetz umgewandelt werden. Zusätzlich solle ein Holzschnitzelkessel Wärme erzeugen und Photovoltaik­anlagen auf den Dächern der neuen Bauten Strom produzieren. Die Realisierung des aufgelegten Projekts ist in vier Etappen vorgesehen mit einem voraussichtlichen Abschluss nach 2025.

Fruchtfolgeflächen bebaut

Die Vergrösserung der Anlage bleibt nicht folgenlos für das Umland. Gemäss den Unterlagen wird die Erweiterung auf Kosten von rund 4,78 Hektar landwirtschaftliche Fruchtfolgeflächen stattfinden. «Weitere zwei Hektar Fruchtfolgeflächen gehen durch die Realisierung der ökologischen Ersatzmassnahmen verloren. Insgesamt sind knapp 68 340 Quadratmeter Fruchtfolgeflächen durch das Vorhaben tangiert», heisst es im Erläuterungs­bericht.

Dennoch endete die Evaluation von 31 möglichen Standorten durch ein von Haldimann beauftragtes Planungsbüro mit einem Entscheid für das heutige Areal im Chablais. Dieser Ort stelle «unter Abwägung aller Vor- und Nachteile und unter Inkaufnahme gewisser Einschränkungen in der Nutzung die insgesamt beste Lösung» dar. Im gesamten Einzugsgebiet der Galmizer Kompostieranlage gebe es keine alternativen Standorte ohne Beanspruchung von Fruchtfolgeflächen. Das bestehende Areal liege aus verkehrstechnischer Sicht optimal. Die Zufahrt von der Kantonsstrasse Murten-Ins sei kurz und die Autobahnen A 1 und A 5 nicht weit entfernt.

Barriere des Wildtierkorridors

An die Kompostieranlage in Galmiz grenzen ein Wasser- und Zugvogelreservat sowie ein Auengebiet von nationaler Bedeutung. Zudem liegt der Betrieb in einem Wildtierkorridor von überregionaler Bedeutung, der durch die stark befahrene Kantonsstrasse bereits beeinträchtigt ist.

Um die «ökologische und landschaftliche Beeinträchtigung» zu minimieren, werde die bebaute Fläche «auf das absolut notwendige Minimum beschränkt». Die Erweiterung der Anlage erfolge in Richtung Kantonsstrasse. «Dadurch wird das Vorland zum Chablaiswald geschont und der Puffer zu den Schutzgebieten bleibt erhalten», so die Ausführungen im Erläuterungsbericht. Diverse ökologische Ersatz- und Ausgleichsmassnahmen seien im Rahmen des Ausbaus vorgesehen. Dadurch würden «die negativen Auswirkungen des Projektes nicht nur kompensiert», sondern die Situation für die einheimische Flora und Fauna «deutlich aufgewertet».

Einzig der Barriere-Effekt auf den Wildtierkorridor könne nicht eliminiert werden. Allerdings würden die geplanten ökologischen Ersatzmassnahmen die Beeinträchtigung der Durchlässigkeit des Wildtierkorridors mindestens aus­gleichen.

Im Zusammenhang mit dem Ausbau der Kompostieranlage soll eine neue Arealzufahrt geschaffen werden. Deshalb ist vorgesehen, die Kantonsstrasse auf einer Länge von rund 260 Metern zu verändern. Die Strasse werde verbreitert und zwischen den beiden Fahrspuren ein Mittelstreifen erstellt. Dieser habe die Funktion einer Abbiege- und Einbiegehilfe.

Höhere Gebäude geplant

Damit Haldimanns Projekt realisierbar ist, benötigt es Änderungen im Planungs- und Baureglement der Gemeinde Galmiz. Konkret handelt es sich um den Artikel 11, der sich mit der «Sonderzone Kompostieranlage» befasst. Neu solle die maximale Überbauungsziffer von 0,40 auf 0,85 erhöht werden. Die maximale Gesamthöhe der Gebäude müsse von neun Meter auf 20 Meter angepasst und die bis anhin auf 30 Meter limitierte Gebäudelänge aufgehoben werden.

Diese Änderungen würden laut Erläuterungsbericht eine «möglichst effiziente Bebauung ermöglichen und so den Flächenverbrauch des Bodens möglichst geringhalten». Die Komponenten des zukünftigen Biomassenzentrums könnten nicht durch einen Architekten an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden, sondern seien von den Herstellern standardisiert.

Informationsveranstaltung: Kompostieranlage Seeland, Chablais, Galmiz. Mi., 19. September, 18.30 Uhr.

Zahlen und Fakten

Komposterzeugung im Galmizer Chablais

Die Kompostieranlage Seeland produziert seit 1991 im Galmizer Chablais Kompost. Damals wurden auf 5000 Quadratmetern 1000 Tonnen Grünabfälle verarbeitet. Nach Erweiterungen in den Jahren 2000, 2004 und 2016 umfasst das Areal heute 17 000 Quadratmeter. Derzeit werden jährlich rund 35 000 Tonnen Biomasse angeliefert. Das Einzugsgebiet umfasst 45 Gemeinden in den Kantonen Freiburg, Bern und Neuenburg mit rund 70 000 Einwohnern. Grüngut, Garten- und Gemüseabfälle werden bei Privathaushalten eingesammelt oder kommen von Gartenbau- und Industriebetrieben. Den Kompost liefert das Unternehmen an die Landwirtschaft, Private und den Gartenbau. Die Haldimann  AG ist verantwortlich für die Geschäftsführung der Kompostieranlage.

jmw

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