Im Rahmen einer Vernehmlassung zu geplanten Änderungen im Obligationenrecht folgt der Staatsrat dem Bundesrat nicht: Er will keine Frauenquoten in den Verwaltungsräten börsenkotierter Unternehmen. Dies, obwohl der Staatsrat «im Rahmen des Möglichen» eine ausgeglichene Vertretung von Frauen und Männern in den Direktionen und Verwaltungsräten grosser Firmen bevorzuge, wie es in der am Freitag veröffentlichten Antwort heisst.
Diese Haltung der Freiburger Regierung enttäuscht mehrere SP-Politikerinnen. In einem Communiqué schreiben die Nationalrätinnen Ursula Schneider Schüttel und Valérie Piller Carrard sowie die Grossrätinnen Ursula Krattinger-Jutzet und Giovanna Garghentini Python, dass sie diese Ablehnung bedauern. Die Vernehmlassung wäre eine gute Gelegenheit gewesen, ein klares Zeichen zu setzen, erklären die Politikerinnen.
Umsetzung in Freiburg?
Sie hoffen nun, dass die Freiburger Regierung ihr Engagement für die Gleichstellung der Geschlechter bei der Erneuerung der Verwaltungsräte, in denen der Staat Freiburg vertreten ist, beweisen werde.
Letzten November hatten zehn SP-Grossrätinnen in einem Mandat den Staatsrat beauftragt, alles in Bewegung zu setzen, damit in den staatsnahen Betrieben eine Zielsetzung von beispielsweise 30 Prozent Frauen in den Verwaltungsräten verfolgt wird. Dies könne der Staatsrat tun, indem er selber Frauen nominiere. Das Jahr 2015 mit mehreren Erneuerungswahlen in diese Verwaltungsräte biete die Gelegenheit dazu. uh