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Hammer, Eisen und ein «Steinhauerknödli»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Sabine Burla ist mit Holzhammer und Eisen beschäftigt. An einem Grabstein erledigt sie die letzten Feinarbeiten. Den Grabstein aus Kalk hat die Murtner Steinbildhauerin zuerst gezeichnet, dann hat sie das Relief in Ton modelliert. Über dem Namen der Verstorbenen hat sie einen Engel in den Stein gehauen. Diese Figur bessert sie nun aus. «Es gibt noch einige Übergänge, die mir nicht gefallen», erklärt Burla und schlägt mit dem sogenannten «Knüpfel»–wie der Holzhammer in der Fachsprache genannt wird–auf das Flacheisen. Die eigenen Hände sind eines ihrer wichtigsten Werkzeuge. Es kommt auch vor, dass sie Hände herstellt. Weil der Engel auf dem Grabstein klein und filigran ist, hat sie bei ihm aber lediglich die Umrisse der Hand aus dem Stein gemeisselt.

Die Hand der Justitia

Mit anderen Händen hat sich Burla schon länger aufgehalten–etwa mit jener der Justitia, die in Cudrefin auf dem Gerechtigkeitsbrunnen steht. «Das war ein schöner Auftrag», erinnert sich die 60-jährige Steinbildhauerin. Sie musste die abgeschlagene Hand der Figur erneuern. «Erst habe ich sie in Ton modelliert, dann in Mörtel abgegossen.»

Sie könnte viel restaurieren

Am liebsten arbeitet Sabine Burla an verschiedenen Projekten. «An dem Engel auf dem Grabstein kann ich nicht acht Stunden dran sein», erklärt sie, während sie den Grabstein mit einem Schwamm nass macht und anschleift. Wasser braucht es, damit sich der Staub binden kann. Burla arbeitet auch gerne an Gebäuden. Zusammen mit ihrem Mann Daniel, der ebenfalls Steinmetz ist, hat sie bereits an der Restaurierung vieler alter Mauern der Stadt Murten mithelfen können. Erst kürzlich restaurierte die Werkstatt Burla die Bubenberg-Statue des Berntor-Schulhausbrunnens. Für Sabine Burla gäbe es noch viel mehr zu tun: «Das Ornament ob dem Eingang des Murtner Schlosshofes geht kaputt.» Auch in der Stadt Freiburg sieht sie Handlungsbedarf. «Einerseits Steine der Fassade zu erneuern, und andererseits den bildhauerischen Schmuck nicht zu restaurieren, ist keine Lösung.» Sabine und Daniel Burla geht die Arbeit noch lange nicht aus. In ihrem Atelier stapeln sich Negative vieler Reliefs. An der Wand hängt etwa eines des ehemaligen Postgebäudes unterhalb der Freiburger Kathedrale, daneben hängt ein Negativabdruck eines menschlichen Armes mit all seinen Muskeln. Diese Vorlagen brauchen Burlas, um die Formen der abgewitterten Reliefs an alten Gebäuden zu studieren. «Für Restaurierungen stützen wir uns zwar auch auf alte Fotos und recherchieren in Büchern, aber die Formen sind ein viel besseres Hilfsmittel.»

Unerlässliche Handcreme

Nach der täglichen Arbeit reibt sich Sabine Burla ihre Hände mit Handcreme ein. «Die Arbeit mit Gips und Ton nimmt ihnen die Feuchtigkeit.» Blasen hat sie keine, «ich habe Hornhaut». Dafür steht an ihrem linken kleinen Finger das für den Steinhauerberuf typische «Steinhauerknödli» auf: ein Buckel aus Hornhaut, der vom Eisen stammt, welches Burla beim Meisseln jeweils zwischen dem kleinen und dem Ringfinger einklemmt. Viele Steinhauer, die Grabsteine oder Reliefs hauen, hätten es viel ausgeprägter als sie, erklärt Burla. «Es vergeht jedoch, wenn man lange nicht so meisselt.»

In einer Sommerserie stellen die FN Menschen vor, deren Hände für ihren Beruf wichtig sind.

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