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«Handeln, bevor ein Problem entsteht»

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Autor: Imelda Ruffieux

Wie kann eine Gemeinde präventiv tätig sein? Was kann sie dazu beitragen, um die Sicherheit zu verstärken und das Wohlbefinden und das friedliche Zusammenleben der Bürger zu fördern? Diesen Fragen widmet sich die neu gegründete Präventionskommission von Bösingen. Die Sensler Gemeinde ist damit auf Bezirks- und Kantonsebene die erste, welche dieses Thema aktiv angeht.

Keine Nothilfe

«Die Präventionskommission stellt kein Interventionsprogramm auf die Beine, um im Falle von Krisen auszurücken und Nothilfe zu leisten», hält Gemeinderat Konrad Gerster fest. «Unsere Aufgabe besteht vielmehr darin, zu verhindern, dass überhaupt erst Krisen entstehen.» Das Hauptziel der Kommission ist es, herauszuspüren und sensibel zu sein, was das friedliche Zusammenleben gefährden könnte.

«Konkret könnte dies zum Beispiel die Tendenz sein, gewisse Bevölkerungsgruppen auszugrenzen», erklärt Konrad Gerster. Auch das Problem von zunehmendem Littering (achtloses Wegwerfen von Abfall) oder Vandalismus ist denkbar. «Glücklicherweise haben wir in diesen Bereichen momentan keine gravierenden Probleme.» Diesen Zustand wolle man bewahren, indem man besonders auf die Erfolgsfaktoren achte.

Risiken inventarisiert

Den Ursprung hat die Präventionskommission in der Iso-Zertifizierung, welche die Gemeinde Bösingen zusammen mit Düdingen und Schmitten vorgenommen hat. Die Iso-Norm 9001 verpflichtet die Gemeinden zu einem Risikomanagement. Wie Konrad Gerster ausführt, sind alle denkbaren Risiken in der Gemeinde im Rahmen eines Workshops vor zwei Jahren inventarisiert worden. «Jede Gemeinde hat daraus sechs Risiken ausgewählt, die für sie eine gewisse Relevanz aufgewiesen hat.»

Auf der Liste standen zum Beispiel die Versorgungssicherheit mit Trinkwasser oder der Unterhalt und Erhalt der kommunalen Infrastruktur in der Gemeinde. Für das Thema «Sicherheit und Vandalismus im öffentlichen Raum» kam die dieses Risiko bearbeitende Arbeitsgruppe zur Lösung, dem Gemeinderat die neue Kommission für Präventionsfragen zu beantragen. Sie sollte die Risiken analysieren und Massnahmen vorschlagen.

Eine tolle Zusammenarbeit

Die Kommission für Präventionsfragen ist breit abgestützt. So nehmen neben dem Jugendarbeiter, der Schulleitung, der Sozialarbeiterin, Vertretern des Elternvereins, des Jugendraumteams und zwei Personen aus der Bevölkerung auch die Gemeinderäte der Ressorts Jugend, Soziales und öffentliche Sicherheit Einsitz sowie ein Vertreter der Bürgernahen Polizei. «Die Idee wurde von der Bürgernahen Polizei sehr begrüsst», erklärt Konrad Gerster. «Unsere Arbeit entspricht genau deren Konzept, in Dörfer und Quartiere zu gehen und engen Kontakt mit den Leuten zu pflegen.» Er habe sich über die gute Zusammenarbeit sehr gefreut.

Synergien suchen

Auch sonst sei diese Idee überall auf offene Ohren gestossen. Der Gemeinderat Bösingen beantragt im Budget 2011 einen Beitrag, um mögliche Projekte der Kommission zu finanzieren.

«An der ersten Sitzung haben wir eine Auslegeordnung gemacht: Was gibt es bereits an präventiven Massnahmen, und wo bestehen noch Lücken?», erklärt Konrad Gerster. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe hätten zudem eigene Erfahrungen sowie Inputs von aussen zusammengetragen. «Da ja bereits viel Präventionsarbeit geleistet wird, z. B. an der Schule, bei der Jugendarbeit oder in Vereinen, suchten wir nach Synergien.» Die Konsequenz dieses Prozesses ist ein Massnahmen- und Aktionsplan. Konrad Gerster könnte sich vorstellen, dass mit Vorträgen oder anderen Anlässen Sensibilisierungsarbeit geleistet wird. Möglich ist auch, dass die Kommission eine entsprechende Aktivität an der Schule unterstützt. «Ziel ist es, die Leute auf das Thema aufmerksam zu machen und an ihr Verantwortungsgefühl zu appellieren.»

Der Hauptfokus richte sich nicht etwa auf die Jugend, betont Konrad Gerster. Im öffentlichen Raum sei Vandalismus durch Jugendliche zwar häufig ein Thema.

Aber wenn jemand bei Nacht und Nebel seinen Abfallsack bei der Abfallsammelstelle deponiere, stecke meist kein Jugendlicher dahinter. «Das Augenmerk richtet sich auf alle Alters- und Bevölkerungsgruppen.»

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