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Handwerk zwischen Broterwerb und Kunst

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Hannes Währer

«Der Mensch lebt nicht vom Brot allein», sagt Jesus im Lukasevangelium. Und was für alle Erdenbürger gilt, das zeigt sich speziell ausgeprägt, wenn man Handwerker aus dem Seebezirk in ihren Werkstätten besucht, um mit ihnen über ihre Arbeit zu philosophieren. Sie alle arbeiten, um Miete und Steuern zu bezahlen, den Kühlschrank zu füllen und in die Ferien zu fahren – aber im Gegensatz zu andern, für die das alles im Vordergrund steht, blühen sie nicht erst nach Feierabend auf.

Ihre Tätigkeit ist nicht bloss Mittel zum Zweck, denn sie würzen ihre Arbeit mit einer Prise Leidenschaft und gewinnen daraus die Energie, sich vom Boden des notwendigen Broterwerbs immer auch dem Himmel der Kunst entgegenzustrecken.

Auch Schuhe können ein Kunstwerk sein

Es ist ihr Schicksal, diesem Himmel zwar nahe zu kommen, jedoch nie in ihn aufgenommen zu werden. Zwar braucht es einen schrecklich verkümmerten ästhetischen Sinn, ein Paar Schuhe aus der Werkstatt von Werner Schäfer nur für ein Paar Schuhe zu halten – aber wo ist die Galerie, welche seine Schuhe ausstellt? Wer klatscht denn im Theater Applaus für die Kunst der Maskenbildnerin Monika Caduff Kessler? Und welcher Freund historischer Architektur wird beim Betrachten altehrwürdiger Bauwerke daran denken, dass sie in dieser Form nur erhalten bleiben, weil die Steinbildhauer Sabine und Daniel Burla eine kunstfertige Restauration vorgenommen haben?

Aus Liebe wird der Wanderer sesshaft

Keine Künstler also, Handwerker eben, aber mit Sicherheit Lebenskünstler. Leute, die ihren Weg gegangen sind, wie beispielsweise Heiner Bosch, der als Zimmermannsgeselle durch ganz Europa wanderte. Den Neugier auf unbekannte Länder und Freiheitsliebe von Ort zu Ort zogen, bis er in Murten in die Augen seiner grossen Liebe blickte, die ihn sesshaft werden liess.

Auf Umwegen zum Ziel

Menschen wie den Pendulier Jean-Louis Allemann, der mausarm aufgewachsen, die brutale Schinderei als Verdingkind erleben musste. Ein Mann, der gerne in die Fussstapfen seines Vaters und Grossvaters getreten wäre und dies nach Umwegen auch tat – und heute in der Schweiz als einer von fünf Koryphäen gilt, die noch wissen, wie man eine antike Pendeluhr repariert.

Der dünne Faden der Tradition

Nebst dem Werkzeug halten die von der FN porträtierten Handwerker auch den dünnen Faden der handwerklichen Tradition in ihren Händen. «Wenn die Werte hochgehalten werden, kann die Tradition noch lange bestehen», sagt Heiner Bosch. Wenn . . . Und auch Werner Schäfer gehört zu den Letzten seiner Zunft, die noch wissen, wie ein Schuh von der Sohle bis zum Schnürsenkel hergestellt wird. Grund genug also, diesen Handwerkern einige Zeitungsspalten zu widmen.

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