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«Hanf kann den Planeten retten»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Hanf kann den Planeten retten.» Diese auf den ersten Blick überraschende Aussage des Cannabisaktivisten Jack Herer enthält vielleicht mehr Wahrheit, als im ersten Moment angenommen. Dies zeigt ein Rundgang durch die Hemp Gallery (Hanf-Galerie) in Amsterdam: Das Museum bringt einem auf eindrückliche Art und Weise die Vielseitigkeit dieser Wunderpflanze näher.

Hanf (lateinisch Cannabis) gehört zu den ältesten auf der Erde angebauten Kulturpflanzen. Seine Fasern sind die stärksten Naturfasern, die es gibt. Diesen Vorteil haben sich die Menschen während Jahrtausenden zunutze gemacht.

Beispielsweise wurde bereits im ersten Jahrhundert in China das erste Hanfpapier hergestellt. Aus der Hanfpulpe lässt sich starkes und langlebiges Papier herstellen. Bis zirka 1850 war Hanf die standardmässig verwendete Faser für Papier, danach wurde immer häufiger Holzpulpe verwendet.

Auch die ganze Schifffahrt wurde erst durch den Einsatz von Hanf ermöglicht. Nach Holz war Hanf das am meisten verwendete Material beim Schiffsbau. Segel, Takelage und Seile bestanden aus den robusten Fasern; mit einer Hanf-Teer-Mischung wurden die Fugen gefüllt; als Lampen­öl diente Hanföl. Insgesamt kamen so pro Dreimaster rund 60 bis 100 Tonnen Hanf zusammen.

Doch auch für reguläre Kleidung wurde Hanfstoff verwendet. Da es ein stärkeres, langlebigeres und absorptionsfähigeres Material als Baumwolle ist, setzten bereits zahlreiche Kleidungshersteller in ihrer Produktion auf Hanfstoff. Levi Strauss stellte in der Mitte des 19. Jahrhunderts Canvas-Overalls aus der Pflanze her. Sie waren für Bergarbeiter gedacht und zeichneten sich durch ihre Widerstandsfähigkeit aus.

Doch mit Cannabisfasern lassen sich auch deutlich robustere Stoffe herstellen. Zum Beispiel kann unter Beimischung eines Klebemittels auch Hanfplastik produziert werden. Henry Ford – ein grosser Befürworter von Industriehanf – trieb es sogar so weit, dass er die Karosserie eines Automobils aus einem solchen Plastikverbundstoff herstellte.

Zudem eignet sich Cannabis sativa – oder genauer gesagt dessen Samen – auch zum Verzehr und bildet dank dem hohen Gehalt an Proteinen und Öl eine nahrhafte und gesunde Alternative zu anderen Samen und Ölen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Herstellung von Industriehanf jedoch durch die zunehmenden Einschränkungen und Verbote immer mehr heruntergefahren. Viele Unternehmen stoppten daraufhin die Herstellung von Hanf­produkten.

Gerade in den letzten Jahren wurde das Produkt aufgrund seiner zahlreichen Vorteile jedoch wieder neu entdeckt. Heute werden bereits wieder über 50 000 Produkte aus Hanf hergestellt. In über dreissig Ländern wird die Pflanze heutzutage angebaut. Hempflax, der mittlerweile grösste Anbieter von Industriehanf, erhöhte beispielsweise die Hanfanbaufläche in den letzten zwanzig Jahren von 140 auf über 2500  Hektaren. Bis 2020 könnten weitere 1000 Hektaren hinzukommen.

Die Firma nennt vor allem die Resistenz und die Nachhaltigkeit von Cannabis als grosse Vorteile. So werden laut Hempflax bei der Bewirtschaftung weder Pestizide noch Kunstdünger verwendet. Die End- und Nebenprodukte enthalten keine schädlichen chemischen Abfälle, und der Anbau von Hanf ist sogar CO2-negativ. In Anbetracht der zunehmenden Probleme mit dem Klimawandel könnte sich Hanf also tatsächlich als Planetenretter erweisen.

Cannabiskonsum

Soll das Kiffen legalisiert werden?

Die Schweiz ist weit von einer staatlichen und rechtlichen Legalisierung des Cannabisverkaufs und -konsums entfernt. Zu gross ist die Ungewissheit über die Auswirkungen auf das Konsumverhalten der Gesellschaft. Um eine empirische Grundlage für die Debatte rund um den legalen Verkauf von THC-haltigem Cannabis zu schaffen, lancierte ein Forschungsteam der Universität Bern 2017 einen Pilotversuch. In Berner Apotheken sollte medizinisch nicht notwendiges Cannabis an ausgewählte Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer verkauft werden. Diese müssten volljährig sein und regelmässig Cannabis konsumieren. Der Preis und die maximale Abgabemenge pro Monat würden im Voraus festgelegt. Doch das Bundesamt für Gesundheit hielt fest, dass das Betäubungsmittelgesetz mit einem «Experimentierartikel» ergänzt werden müsse, damit solche Forschungsprojekte bewilligt werden könnten. 2018 sprachen sich National- und Ständerat dafür aus. Doch zurzeit ist der Pilotversuch noch nicht bewilligt, und er spaltet Politiker und Gesellschaft in zwei unterschiedliche Lager.

Das Bundesamt für Gesundheit weist auf seiner Homepage auf die potenziellen Gefahren und Nebenwirkungen eines regelmässigen Cannabiskonsums hin. Es betont auch, dass das Problem der Illegalität und der fehlenden Produktkontrolle unter Umständen zu verborgenen Risiken führen kann.

Eine 23-jährige Freiburger Unternehmerin und Cannabiskonsumentin meint dazu: «Ich fände es fantastisch, wenn der Verkauf von Cannabis legalisiert und somit zu einer staatlichen Angelegenheit würde.» Denn heute müsse sie sich das Cannabis auf dem Schwarzmarkt besorgen. «Es wird unkontrolliert und in Unmengen produziert, was sich in der Qualität widerspiegelt.» Wäre der Verkauf von Cannabis legal und reguliert, könnte dieses Problem behoben werden, findet sie. «Auf mein Konsumverhalten hätte die Legalität des Grases jedoch keinen Einfluss.» Eine 23-jährige Wirtschaftsstudentin ist anderer Meinung. Sie spricht sich gegen die Legalisierung aus: «Die Hemmschwelle, Gras zu versuchen, würde definitiv sinken, wenn es legal in öffentlichen Läden erhältlich wäre.»

Alica Wenger

Hintergrund

CBD – Heilmittel oder Aberglaube?

Während THC-Hanf europaweit verboten ist, ist sogenannter CBD-Hanf mit einem THC-Gehalt von weniger als 0,2 Prozent in der Schweiz erlaubt. CBD (kurz für Cannabidiol) ist wie auch THC (Tetrahydracannabidiol) ein Transformationsprodukt der Hanfpflanze, jedoch ist es nicht wie THC psychoaktiv. Zahlreiche Cannabisunterstützer sagen dem Produkt eine schmerzlindernde oder gar heilende Wirkung bei verschiedensten Beschwerden und Krankheiten nach. In einer 2019 veröffentlichten Studie nimmt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) Stellung zur Wirkung von CBD. Die Produkte würden in der Schweiz vor allem in Form von Blüten, Ölen, E-Liquids und Kosmetikprodukten angeboten. Das BAG stellt fest, dass es zurzeit kaum möglich sei, die Wirkung und den Nutzen von CBD zu belegen. Jedoch könnten die Cannabinoide bei gewissen Symptomen und Störungen durchaus wirksam sein. Aus verschiedenen Quellen identifizierte das BAG vor allem Anwendungsmöglichkeiten bei psychischen oder somatischen Beschwerden, chronischen Erkrankungen und gar bei neurologischen Störungen. Auch konnte eine Verbesserung der Schlafqualität bei CBD-Konsumenten festgestellt werden, hält das BAG fest.

sk

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