Autor: Margrit Käch
MurtenMorgen dürfen Carlo, Tiziana und Deborah Caetani endlich einen Fuss über die Schwelle ihres neu gestalteten Coiffeurgeschäfts setzen. Dann könnten durchaus Tränen des Glücks fliessen, Champagner ganz sicher: Schliesslich soll die Überraschung gebührend gefeiert werden. «Wir gehen heute Abend auswärts essen», meint Deborah Caetani und blickt ihren Vater augenzwinkernd an. «Sonst wird die Nervosität ins Unerträgliche steigen», lacht sie. Sie, die alles ins Rollen gebracht hat.
Geschenk an den Vater
Sie habe sich oft gefragt, wie sie ihrem Vater für all seine Liebe und Unterstützung danken könnte, erklärt Deborah Caetani. Es sollte etwas Aussergewöhnliches sein, da war sie sich sicher. Doch erst Röbi Koller, Moderator beim Schweizer Fernsehen, brachte sie auf die Idee. «Ich guckte mir die Sendung Happy Day an und da rief er zur Aktion Umbau-Wunsch auf.» Dabei sei das Wort «Coiffeursalon» gefallen und sie habe gedacht, genau das könnte das Richtige sein. Spontan und ohne Wissen des Vaters und der Schwester meldete sie sich an.
Von der Liebe zum Haar
Ihr Vater Carlo wuchs in Süditalien auf, wo er den Beruf des Herrencoiffeurs erlernte. 1965 kam er mit seinem Vater nach Kallnach. In Bern fand er eine Anstellung in einem Coiffeursalon und später die grosse Liebe: Irma Schärli. «Anfangs verstand Irma zwar kein Italienisch und ich kein Deutsch, aber die Liebe bedarf keiner Worte», erzählt er. 1977 packte das junge Paar die Chance und übernahm in Murten ein Coiffeurgeschäft. Die Töchter Deborah und Tiziana machten das Glück perfekt. Bis vor acht Jahren der unerwartete Tod von Irma Caetani alles änderte: «Von einer Stunde auf die andere fehlt einfach eine Mutter, Lebens- und Geschäftspartnerin», sagt Carlo Caetani nachdenklich.
Sofort übernahmen seine Töchter wichtige Funktionen. Vorab Tiziana, die das Coiffeur-Gen schon seit Kindesalter in sich trägt. «Ich übe meinen Traumberuf aus, das stimmt», sagt sie, «und deshalb habe ich letztes Jahr auch die Meisterprüfung gemacht». Zuerst sei sie erschrocken, als Deborah «Happy Day» ankündigte. «Aber als Tanja Gutmann und Andrin Schweizer vom Schweizer Fernsehen zu uns ins Geschäft kamen, wusste ich, das kommt gut.»
Die grosse Überraschung
Auch ihr Vater gesteht, er habe zuerst Zweifel gehabt. «Seit ich aber weiss, dass das Umbau-Team weder zu viel Grün noch Orange verwenden wird, hat die Anspannung nachgelassen», sagt er. Wie der Salon, der seit zwanzig Jahren nicht mehr umgebaut worden ist, jetzt aussieht, wissen die drei Caetanis noch nicht. Sie durften keine Wünsche anbringen und mussten sich während des Umbaus strikt von ihrem Geschäft fernhalten. Das Resultat des Umbaus sehen sie erst morgen.
Die Fernsehzuschauer müssen sich noch etwas länger gedulden: Die Sendung «Happy Day» wird am 9. April ausgestrahlt.