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«HarmoS» provozierte im Grossen Rat einige Fragen – aber keine Opposition

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Autor: arthur Zurkinden

Gleichzeitig hat das Kantonsparlament auch Ja zum Beitritt zur Westschweizer Schulvereinbarung gesagt, dies mit 90 Ja-Stimmen, keiner Gegenstimme und einer Enthaltung.

Auch SVP dafür

Gespannt war das Parlament auf die Haltung der SVP-Fraktion. Die zwei Enthaltungen stammen zwar aus dem SVP-Lager, doch eine Opposition war nicht auszumachen. SVP-Sprecherin Katharina Thalmann-Bolz gab sogleich zu verstehen, dass auch die SVP sich für eine vernünftige und zukunftsweisende Schule einsetzen will und bereit ist, Lösungen «für unsere Kinder mitzutragen». Das Ja zu HarmoS, der interkantonalen Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule, machte sie aber von gewissen Bedingungen abhängig. So wollte die SVP u.a., dass die Kompetenzen beim Kanton und bei den Gemeinden bleiben, dass sich die Sprachregionen besser abstimmen, dass die ausserschulische Betreuung fakultativ bleibt und die Eltern sich finanziell daran beteiligen müssen. «Das Primat der Erziehung bleibt bei den Eltern», lautete ein weiterer Grundsatz, an dem die SVP nicht rütteln will.

Nur ein Gespräch mit dem Schulinspektor

Parteikollege Josef Binz wollte zudem bestätigt wissen, dass die Eltern entscheiden können, ob sie ihr 4-jähriges Kind in den Kindergarten schicken oder zurückstellen wollen, dies nach einem Gespräch mit einem Schulinspektor. Er wolle nicht, dass ein Schularzt mitreden kann oder ein psychiatrisches Gutachten erstellt werden muss.

Erziehungsdirektorin Isabelle Chassot konnte Josef Binz sogleich beruhigen. «Ja, der Entscheid über die Schulreife liegt bei den Eltern. Einzige Bedingung ist ein Gespräch mit dem Schulinspektor», sagte sie. Und sie bestätigte auch, dass die ausserschulische Betreuung fakultativ bleibt und die Eltern sich finanziell beteiligen müssen.

Wie wird das Tempo geregelt?

Die SVP war aber nicht alleine mit Fragen. So wollte z.B. CVP-Sprecher Denis Grandjean wissen, wie der Englisch-Unterricht ab der 5. Primarklasse integriert werde – mit zusätzlichen Stunden oder auf Kosten anderer Stunden. MLB-Sprecher Benoît Rey stellte fest, dass ein Schüler den Parcours gemäss seinen Fähigkeiten durchlaufen solle. Er wollte deshalb erfahren, wie das Tempo an die Fähigkeiten angepasst wird. FDP-Sprecher Fritz Glauser erklärte sich einverstanden zu harmonisieren, nicht aber zu uniformisieren. Er forderte daher, dass jede Sprachgemeinschaft ihre Besonderheiten beibehalten kann. Andrea Burgener (SP, Freiburg) wies darauf hin, dass es auch für ein durchschnittlich begabtes Kind nicht einfach sein werde, die Bildungsstandards zu erreichen. Deshalb wollte sie vernehmen, wie weniger begabte oder behinderte Kinder gefördert und gestützt werden. Und Daniel de Roche (EVP, Guschelmuth) wollte wissen, wie es mit dem Religionsunterricht aussieht.

Stundenplan wird nicht reduziert

Laut Isabelle Chassot ist noch nicht entschieden, wie die zwei Englisch-Lektionen pro Woche ab der 5. Primarklasse in den Stundenplan integriert werden. Sie gab zu verstehen, dass Freiburg zusammen mit dem Kanton Wallis die höchste Anzahl Stunden aufweist. Im ersten Kindergartenjahr werden es 12 bis 14 Stunden pro Woche sein, im zweiten sind es 22 bis 24 Stunden, in den Primarklassen 28 Stunden, in der OS 33 bis 34 Stunden. Sie schloss aber nicht aus, dass die Stundenzahl ab der 5. Klasse um eine oder zwei Stunden erhöht wird. Sie konnte auch mitteilen, dass die Kantone 15 Prozent des Unterrichts zur freien Verfügung behalten. So würden der Religionsunterricht, aber auch die Hauswirtschaft oder Latein und Griechisch weiterhin gepflegt.

Bildungsstandards werden vor allem in der Muttersprache, den Fremdsprachen, der Mathematik und den Naturwissenschaften festgelegt. Chassot gab dabei zu verstehen, dass es sich um minimale Standards handelt und die Kantone die Anforderungen erhöhen können.

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