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Hausärztin Ocaña: Ehepaar aus Murten wollte die Schliessung ihrer Praxis abwenden

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Autor: Marc Kipfer

Murten «Praxis geschlossen» – dieser Hinweis ist das einzige, was vor dem Haus an der Meylandstrasse 36 in Murten noch an die Hausarztpraxis von Silvia Ocaña erinnert. Nach nur einem Jahr musste Ocaña Ende September gehen – sie hatte sich mit ihrer Vermieterin Astrid Neuhaus überworfen. Für viele Patienten kam der Abgang der deutschen Ärztin aus heiterem Himmel: Diese hatte kaum jemanden informiert; viele Krankenakten stehen immer noch in der Praxis (siehe FN vom 14. Oktober).

Zu den wenigen Patienten, die vom seit Monaten anhaltenden Zwist der Ärztin mit ihrer Vermieterin wussten, gehören Judith und Philippe Mettauer. Das Murtner Ehepaar hatte sowohl zu Neuhaus wie auch zu Ocaña einen guten Draht. Als sie von der drohenden Praxisschliessung erfuhrend, entschieden sie, sich den beiden Frauen als neutrale Vermittler anzubieten.

Keine Gesprächsbasis mehr

Sowohl die überraschte Ärztin wie auch ihre Vermieterin gingen auf das Angebot ein. In der Folge erkannte das Ehepaar rasch den Kern des Konflikts: In Ocañas Empfinden mischte sich Neuhaus zu stark in die Führung der Praxis ein. Diese wiederum war von Ocaña beschimpft und beleidigt worden. «Die beiden fanden schlicht keine Gesprächsbasis mehr», erzählt Philippe Mettauer, «ich war überrascht, wie viel Hass aus ihren gegenseitigen Blicken zu lesen war.»

Judith Mettauer findet, es wäre im Interesse aller gewesen, die Wogen zu glätten. Neuhaus hätte den finanziellen Verlust durch die nun ausbleibenden Mieten verhindert und Ocaña hätte ihre Praxis weiterführen können. «Als zufriedene Patienten ging es uns auch darum, diese tolle Ärztin in Murten zu behalten», sagt sie. Ocaña, die nebst der Schulmedizin auch Homöopathie und Heilpraktiken aus vielen Kulturen anwendet, sei für Murten eine Bereicherung gewesen.

Trotz anhaltender Versuche gelang es den freiwilligen Vermittlern nicht, den Streit zwischen den Frauen zu schlichten. «Als wir einstiegen, war der Zug wohl schon zu schnell am Rollen», sagt Judith Mettauer. Ein runder Tisch mit allen Beteiligten kam nicht zustande. Schliesslich kündigte Neuhaus den Mietvertrag, ohne dies den Eheleuten mitzuteilen.

Judith und Philippe Mettauer wissen, dass Ocaña den schalen Beigeschmack ihres Weggangs vor allem ihren eigenen, groben Unterlassungssünden zuzuschreiben hat. «Dass sie die Patientenakten noch nicht ausgehändigt hat, ist eine Katastrophe», so Judith Mettauer. Und auch Ocañas Kommunikation mit den Behörden sei zu knapp ausgefallen, denn als Ärztin habe Ocaña nun mal ein öffentliches Amt bekleidet.

Das Ehepaar Mettauer kann sich dieses Verhalten nur mit der angeschlagenen Gesundheit der Ärztin erklären: Ocaña, die verschiedentlich bei ihnen zu Besuch gewesen sei, habe zuletzt verzweifelt und mitgenommen gewirkt.

Mettauers Geld abgelehnt

Vermieterin Astrid Neuhaus zollt den freiwilligen Vermittlern ihren Respekt: Einen solchen Einsatz aus edlen Motiven erlebe man nicht sehr häufig, sagt sie. Zum Zeitpunkt der ersten Gespräche sei die Situation jedoch schon zu verfahren gewesen. In einem letzten Rettungsversuch hatte das Ehepaar der Vermieterin vorgeschlagen, ihr übergangsweise die halbe Praxismiete zu bezahlen – anstelle der hochverschuldeten Ärztin, die so noch wenigstens bis Ende Jahr hätte bleiben können. Neuhaus, die den Mietvertrag bereits gekündigt hatte, lehnte ab. Dass Patienten für Ocañas Mietzins aufkommen wollten, sei ihr zu weit gegangen, sagt sie.

Wo Silvia Ocaña heute ist, wissen weder Neuhaus noch das Ehepaar Mettauer. Einziger Hinweis: Ocaña hat bei der Abmeldung in Murten eine Adresse in Bayern hinterlassen. Per Telefon ist sie aber, auch für die FN, unerreichbar.

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