Häusliche Gewalt kann unterschiedliche Formen annehmen: wirtschaftliche, körperliche, seelische, verbale und sexuelle. Wie gehen Polizisten, Ärzte, Spitäler, Institutionen wie das Frauenhaus sowie Gerichte mit den Opfern und der Situation um? Wo bestehen Lücken? Und was passiert, wenn der erste, akute Konflikt gelöst ist? All diese Fragen hat die Kommission für Gewalt in Paarbeziehungen aufgenommen. «Am runden Tisch mit allen Fachstellen stellte sich heraus, dass zwar alle betroffenen Institutionen den Opfern helfen wollten, dass aber viel Unsicherheit in der Art und Weise des Vorgehens bestand», erklärt Regula Kuhn Hammer.
Aufgrund dieser Zusammenarbeit entstand ein Leitfaden für Fachleute aus dem Sozialbereich, dem Gesundheitswesen, Polizei und Justiz, der konkrete Hilfe im Umgang mit Opfern und Tätern bietet.
Voraussetzung für die neuen Formen der interdisziplinären Intervention war ein gesellschaftliches Umdenken, das in den letzten Jahren stattgefunden hat. Häusliche Gewalt wird nicht mehr als privates, sondern als soziales Problem betrachtet, das vom Staat aktiv angegangen wird. Seit einigen Jahren ist häusliche Gewalt ein Offizialdelikt. im