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HCD im Tief: Das verflixte zweite Jahr

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4:6, 2:6, 3:2, 2:5 und 1:5 – die Resultate der letzten fünf Spiele des HC Davos zeigen ein erschreckendes Bild. Nach 15 Spielen weist das Überraschungsteam der letzten Saison 16 Punkte weniger auf als vor einem Jahr – und die Tendenz zeigt in die falsche Richtung. So ist selbst die Qualifikation für die erweiterten Vor-Playoffs der Plätze 7 bis 10 in Gefahr.

«Einfach mehr aufs Tor schiessen», lautete Coach Christian Wohlwends simples Rezept nach dem 2:6 vor einer Woche in Ambri. So einfach ist die Lösung jedoch nicht. Das grösste Problem der Davoser ist nämlich nicht, Tore zu schiessen, sondern das Verhindern solcher. Mit 61 Gegentreffern – das sind mehr als vier pro Spiel – weisen die Bündner mit grossem Abstand die löchrigste Defensive der National League auf. Offensiv steht man mit 52 Toren hingegen sogar besser da als Leader Gottéron.

Viele individuelle Fehler

Gründe für die Talfahrt gibt es einige, fehlendes Engagement ist keiner davon. Zum Beispiel führt jedes dritte Unterzahlspiel zu einem Gegentor. Und ein Gegentor kommt beim HC Davos selten alleine. In Ambri lag man nach zwölf Minuten 0:2 im Rückstand, zu Hause gegen Freiburg nach 19 Minuten 0:3 und am Dienstagabend im Hallenstadion nach sieben Minuten 0:2. Einzig beim 3:2-Erfolg gegen Biel gelang der Start. Wenn die Davoser nach dem ersten Drittel im Rückstand lagen, gelang ihnen in dieser Saison noch kein einziger Sieg.

Immer wieder sind es individuelle Fehler, die Davos in die Bredouille bringen. Zuletzt wurde sogar der sonst so zuverlässige Captain Andres Ambühl vom Fehlerteufel angesteckt: Sowohl gegen Freiburg als auch bei den ZSC Lions stand ein Puckverlust der Vorkämpfers am Ursprung eines frühen Gegentors. Zudem sind die Goalies kein Rückhalt, die solche Fehler auch mal ausbügeln könnten. Von 17 Goalies, die in dieser Saison mindestens 300 Minuten auf dem Eis standen, belegen Robert Mayer (89,14 Prozent gehaltene Schüsse) und Sandro Aeschlimann (87,5 %) mit ihren Fangquoten die beiden letzten Plätze.

Im Sturm nicht flugfähig

«Wir machen es den Gegnern zu leicht», fasst Magnus Nygren das Davoser Malaise zusammen. Der schwedische Verteidiger-Routinier vergleicht sein Team mit einem Drachen aus Papier. Alles sehe toll aus bei schönem Wetter, aber gleich bei den ersten Windböen gerate man in Schwierigkeiten. Er ist sich auch nicht sicher, ob alle den Ernst der Lage erkannt haben. «Vielleicht haben manche das Gefühl, wir seien besser, als wir es wirklich sind.»

Fabrice Herzog gehört wohl nicht zu diesen. Der formstarke Stürmer (4 Tore in den letzten 5 Spielen) zählt gleich eine Litanei an Versäumnissen auf. Es fehle der Mannschaft an «Entschlossenheit, Mut, Effizienz, Überzeugung und Durchsetzungskraft», stellt der nicht als «Lautsprecher» bekannte Ostschweizer fest. Nicht einmal der in seiner Premierensaison als Chefcoach in der National League zu Recht gelobte Wohlwend blieb vor Fehlern gefeit. In Ambri verschuldete er das 0:2, indem er das 0:1 durch eine Coaches’ Challenge anzweifelte, nicht Recht erhielt und so seinem Team eine Zweiminuten-Strafe einhandelte.

Unsichere Zukunft

Natürlich gibt es in der Corona-Krise eine Fülle von guten Gründen, warum man nicht auf die gewohnte Leistung kommt: die Angst vor Ansteckung, Quarantäne, kurzfristig verschobene Spiele, verletzte Spieler, die nicht wie üblich ersetzt werden können, Lohnverzicht. Am schwersten wiegt wohl die Unsicherheit über die Zukunft; bei Spielern wie Verein, dem wegen der Absage des Spengler Cups und der fehlenden Zuschauer Millionen in der Kasse fehlen.

Viele Verträge laufen aus, darunter auch der von Christian Wohlwend, einem von nur drei Schweizer Trainern in der National League. Verhandlungen über Verlängerungen fanden bisher keine statt. «Im Vordergrund steht das Überleben des Klubs», sagte Sportchef Raeto Raffainer am Dienstag beim Kanal My Sports. Da bleibe kein Platz für Sentimentalitäten.

Kurzfristig ist Wohlwends Job nicht in Gefahr, denn eine Trainerentlassung könnte sich Davos gar nicht leisten. Da voraussichtlich auch in den Playoffs keine oder nur wenige Fans zugelassen sein werden, spielt die Playoff-Qualifikation finanziell nicht die Rolle wie in normalen Jahren – und einen Absteiger gibt es nicht. Aber auch sportlich verdient der Coach genug Zeit für einen Turnaround. Ob er dann für das 100-Jahr-Jubiläum des HCD auch in der kommenden Saison an der Bande stehen wird, hängt wohl aber nicht nur von der sportlichen, sondern auch von der finanziellen Entwicklung beim Rekordmeister ab.sda

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