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Heilige, Mystiker und Ketzer

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Heilige, Mystiker und Ketzer

Ökumene-Institut der Universität öffnet Walter-Nigg-Bibliothek

Die persönliche Bibliothek von Walter Nigg ist neu an der Universität Freiburg zugänglich. Am Donnerstag lud das Institut für Ökumenische Studien zur Eröffnung der Bibliothek des Wegbereiters einer ökumenischen Spiritualität.

Der vor 15 Jahren verstorbene Schriftsteller, reformierte Pfarrer und Professor für Kirchengeschichte Nigg, der im Januar dieses Jahres seinen 100. Geburtstag hätte feiern können, porträtierte Ketzer und Heilige, Propheten, Mystiker, Künstler und Denker. Seine einfühlsam und mitreissend geschriebenen Bücher erreichten eine Gesamtauflage von weit über einer halben Million Exemplaren. Der Diogenes Verlag Zürich hat zahlreiche Bücher Niggs wieder aufgelegt, darunter so bekannte wie «Das Buch der Ketzer», «Franz von Assisi», «Friedrich Nietzsche», «Vom Geheimnis der Mönche» und «Grosse Heilige».

Testamentarische Verfügung

Walter Nigg, 1903 in Luzern als Sohn eines katholischen Vaters und einer evangelisch-reformierten Mutter geboren, studierte in Göttingen, Leipzig und Zürich Philosophie und Theologie. Im zürcherischen Dänikon war er viele Jahrzehnte lang Pfarrer der reformierten Gemeinde, an der Universität Zürich lehrte er als Titularprofessor für Kirchengeschichte.

Nigg verfügte testamentarisch, dass seine Bibliothek an eine theologische Hochschule gehen solle. Da sie nach dem Willen des Stifters der Öffentlichkeit zugänglich sein muss, gestaltete sich die Realisierung des testamentarischen Willens des geistlichen Schriftstellers nicht einfach.

Keine öffentlichen Mittel

Der Sohn des Erblassers, Sören Nigg, wurde nach einigem Suchen bei Guido Vergauwen und Barbara Hallensleben vom Freiburger Institut für Ökumenische Studien fündig. Wie an anderen theologischen Hochschulen ist es auch in Freiburg nicht möglich, für die Betriebskosten aus Universitätsmitteln aufzukommen. So entschlossen sich die beiden Ökumeniker, das nötige Geld aus privaten Quellen aufzubringen.

Die Bibliothek Walter Niggs ist umfangreich; aneinandergereiht benötigen die Bücher ein Gestell von 180 Metern Länge. Zahlreich sind auch die Themenschwerpunkte: Religions- und Theologiegeschichte, Orden, Heilige, Mystik, geistliche Aufbruchbewegungen in der protestantischen Theologie (wie der Pietismus), Judentum und östliche christliche Spiritualität. Zahlreich sind auch die Bücher, die zur weltlichen Literatur gehören.

Konfessionen verbindend

Walter Nigg habe Frömmigkeit und Denken nicht voneinander getrennt, unterstreichen Barbara Hallensleben und Guido Vergauwen eine Besonderheit seines Werkes, die auch in der Bibliothek ihren Ausdruck findet. Nigg sei ein ökumenisch orientierter Autor, der sich durch seine religionsgeschichtliche Offenheit auszeichne. Er habe die gemeinsame Berufung aller Christen zur Heiligkeit stark betont und so das Verbindende zwischen den Konfessionen hervorgestrichen.

Mit der Einrichtung der Walter-Nigg-Bibliothek wollten sie namentlich die Studierenden ihres Instituts ermutigen, an Studien über Nigg zu arbeiten, betonen die beiden Forscher. Weitere Impulse sollen von geplanten Walter-Nigg-Vorträgen zu ökumenischen Themen ausgehen. In Vorbereitung ist ein Heft aus der Institutsreihe «Ökumenische Wegzeichen», das Einblick in Niggs Leben und Werk geben soll.

In einem Haus des Justinuswerks

Die Eröffnungsfeier fand im neuen Studien- und Seminarraum des Instituts statt, in dem die Walter-Nigg-Bibliothek untergebracht wurde. Wer nach der Einweihung durch die Bibliothek wandert, befindet sich unversehens in der Gesellschaft grosser Heiliger und Ketzer, begegnet Franz Overbeck und Vincent van Gogh, verweilt bei Dostojewski und Kierkegaard und kehrt als Pilger an die Quelle zurück, zur Heiligen Schrift und ihrer Auslegung.

Die Bibliothek befindet sich an der Jura-Strasse 11 in Freiburg, in einem Haus inmitten eines grossen Gartens mit alten, hohen Bäumen. Es ist Teil des Grundstücks des Justinuswerks, das auf seinem Gelände Studierende aus den Ländern des Südens unterbringt und ihnen mit Stipendien das Studium erst ermöglicht – auch dies ein Werk der Ökumene. Kipa

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