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Heiter, musikalisch und nachdenklich

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Eine parabelhafte Familiengeschichte, ein biografisches Musical, eine Hommage an schwer kranke Kinder und vieles mehr: Bei Theater in Freiburg steht eine abwechslungsreiche Spielzeit 2008/2009 bevor. Los gehts am 9. Oktober mit Thornton Wilders Schauspiel «Wir sind noch einmal davongekommen».
Heiter, musikalisch und nachdenklich
Karl Fäh
Kämpfen, um zu überleben: Sämtliche Stücke der neuen Spielzeit von Theater in Freiburg lassen sich diesem Thema zuordnen. Dabei geht es in ihnen nicht um Pessimismus und düstere Endzeitvisionen. Vielmehr kommen die einzelnen Stücke mal heiter-komisch, mal musikalisch-unterhaltsam, mal philosophisch-nachdenklich daher.
Alle Dramenhelden stehen in existenziellen Lebenssituationen: Einige müssen sich nach Naturkatastrophen und Krieg wieder aufrappeln, andere sich gegen Armut und Rassenhass wehren, wieder andere kämpfen um das Recht auf Liebe in einer Welt voller Blutrache oder gegen Krebsleiden, Wahnsinn und Tod. Einigen bricht die selbst gezimmerte Welt buchstäblich über ihrem Kopf zusammen. Die meisten Helden finden ihre Lösung in der Familie, in der Liebe oder in der Musik, im Humor, in der Poesie oder in einer positiven Lebenseinstellung. Nur so können sie mit ihren Schwierigkeiten fertig werden, können sie überleben.
«Wir sind noch einmal davongekommen»
In Thornton Wilders Schauspiel durchlebt die amerikanische Durchschnittsfamilie Antrobus mit ihren Kindern symbolhaft wichtige Stationen der Menschheitsgeschichte: «Eiszeit» und «Sintflut» stehen für den Klimawandel. Der «Krieg» symbolisiert die Aggression des Menschen. Vater Antrobus vertritt eine Art amerikanischen Faust, seine Frau die archetypische Ehefrau und schürzenbewaffnete Mutter. Die Familie lebt in einem Haus in New Jersey, als die Eiszeit naht. Tochter Sabina wird gerade zur Schönheitskönigin gewählt, während die Sintflut droht. Der dritte Akt zeigt die Familie dann als Überlebende des Krieges: Gute wie Böse überleben jede Katastrophe, sind unausrottbare Teile der Menschheit. Bücher vermitteln dabei den Überlebenden Ideale, Träume und Gedanken früherer Menschen und ermutigen zum Weiterleben.
In Wilders Parabel kontrastieren clevere Gags und Kommentare zum Schmunzeln mit dem philosophischen Gehalt des Stückes. Die Inszenierung lässt den Zuschauer auf vergnügliche Weise die Aktualität dieses Stückes neu entdecken.
«Ray Charles»
Der schwarze Musiker Ray Charles führte ein aussergewöhnliches Leben. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und verlor schon mit sieben Jahren sein Augenlicht. Kurz darauf starben seine Eltern. Allein und blind hatte er mit dem vorherrschenden Rassismus in den Südstaaten zu kämpfen. Mit 32 Jahren galt er weltweit als musikalisches Genie: Er war der erste, der Gospel, Jazz, Blues und Country miteinander verschmolz und damit einen neuen Musikstil kreierte: den Soul!
Der in München lebende US-Schauspieler und Sänger Ron Williams hat eine weitere grosse Rolle seines Lebens gefunden. Bis in die motorischen Feinheiten hinein hat er sich den Gang, die Sprache und Mimik jenes berühmten blinden Musikers erarbeitet. Eindrucksvoll gelingt diese Verwandlung optisch, noch viel verblüffender ist sie akustisch: Ron singt tatsächlich wie Ray Charles. Er wird begleitet von grossartigen Sängerstars, dazu spielt eine mitreissende Band. Die Aufführung dürfte in Freiburg ähnliche Begeisterungsstürme auslösen wie die bereits gezeigten Musik-Produktionen «I have a dream» (2005/06) und «Ella und Billie» (2007/08).
«Bluthochzeit»
Mit der Tragödie «Bluthochzeit» feierte Federico García Lorca 1933 seinen Durchbruch. Im Stück hat die Mutter des Bräutigams Angst, ihren einzigen noch lebenden Sohn nach ihrem Mann und ihrem Ältesten ebenfalls durch Blutrache zu verlieren. Sie ahnt, dass die Hochzeit, die sie eingefädelt hat, der ganzen Familie Unheil und Tod bringen wird. Zwar verbindet Bräutigam und Braut eine grosse Liebe, die Ehe wird rechtsgültig geschlossen. Doch plötzlich erscheint Leonardo, der frühere Verlobte der Braut, und gesteht ihr seine wilde Liebe. Sie muss sich entscheiden zwischen reichem Bräutigam und armem Verlobten. Sie entscheidet sich für Leonardo und flieht mit ihm.
Erneut flammt eine alte Feindschaft zwischen den Familien auf. Verfolgt von Bräutigam und Hochzeitsgesellschaft bleibt den Liebenden nur ein kurzer Moment. Archaische Bilder, sinnlich dunkle Volks- und Wiegenlieder, alte Bräuche und Rituale sind vereint zu einem elementaren, zeitlos modernen Drama.
«Schachnovelle»
Helmut Peschina hat die berühmte Novelle von Stefan Zweig dramatisiert. Auf einem Passagierdampfer zwischen New York und Buenos Aires trifft sich eine bunte Gesellschaft aus Abenteurern und Emigranten. Zwei Schachspieler stehen sich gegenüber: der ungebildete Schachweltmeister Mirko Czentovic und Dr. Bertram, Anwalt aus einer angesehenen Familie. Dieser erzählt, wie er zum Schachspiel gekommen ist: Von der Gestapo verhaftet, gelang es ihm einst, ein Buch mit über 150 Meisterpartien der Schachgeschichte aus der Manteltasche eines Offiziers zu stehlen. Vom Spiel völlig fasziniert, spielte er die Partien des Buches nach. Als man ihm das Buch wegnahm, begann er wie in Trance, im Kopf eigene Partien zu erfinden. Schach wurde für ihn zur Manie. Er erlitt einen Nervenzusammenbruch und wurde freigelassen.
Beim Abschied warnte der behandelnde Arzt ihn eindringlich davor, jemals wieder Schachfiguren anzufassen, da die Gefahr eines Rückfalls bestünde. Dr. Bertram lässt sich auf dem Dampfer erstmals wieder auf eine reale Schachpartie ein. Droht erneut ein psychischer Zusammenbruch?
«Antilopen»
Das spannende Drama des Krimiautors Henning Mankell spielt irgendwo in Afrika. Ein Entwicklungshelfer und seine Frau blicken zurück auf vierzehn Jahre Kampf gegen die Armut des Landes, den Hunger und gegen politische Korruption. Sie haben sich mit den Jahren immer mehr in einer Siedlung für Weisse verbarrikadiert: Einen Tag vor ihrer endgültigen Abreise nach Europa stehen sie entmutigt vor den Ruinen ihrer Arbeit. Sie werden von Schuldgefühlen geplagt, nämlich, sich, unter dem Vorwand zu helfen, schamlos bereichert zu haben. Böse Erinnerungen werden wach. Afrika schlägt zurück. Wie ein surrealer Zauber drängt sich dieser böse Geist über die Schwellen des Hauses. Die Hauptpersonen sind Schwarze, aber die sind nicht zu sehen.
Ein kraftvolles, eindringliches und zugleich poetisches Stück, das gleichzeitig die kulturellen Unterschiede zwischen Europa und Afrika aufzeigt.
«Oskar und die Dame in Rosa»
Die Lebensklugheit und heitere Fantasie des krebskranken Oskar schlägt den Zuschauer sogleich in Bann. Autor Eric-Emmanuel Schmitt meint: «Mein Buch ist eine Hommage an die Kinder, die ich im Krankenhaus erlebt habe. Sie wissen genau, was mit ihnen los ist. Es sind die Erwachsenen, die sich verstecken und damit das Vertrauen der Kinder enttäuschen. Dies ist wahrscheinlich der autobiografischste aller meiner Texte.»
Oskar ist erst zehn, aber er weiss, dass er sterben wird. Schlimm ist, dass weder Chemotherapie noch Knochenmarktransplantation sein Leben retten können. Nur die «Dame in Rosa» hat den Mut, mit ihm über seine Fragen nachzudenken. Sie bringt ihn dazu, Tagebuch zu führen, sich jeden Tag wie zehn Jahre seines Lebens vorzustellen. Auf diese Weise durchlebt Oskar ein ganzes Me

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