Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Herausforderung für Holzwirtschaft

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Herausforderung für Holzwirtschaft

Freiburger Waldbesitzer kritisieren Waldpolitik des Bundes

Lothar-Folgeschäden, der Borkenkäferbefall sowie die katastrophalen Holzpreise dominierten die Verhandlungen des Freiburgischen Verbandes für Waldwirtschaft, der am Samstag in Billens seine Generalversammlung durchführte.

Mit Kritik und Unverständnis begegneten mehrere Votanten der Waldpolitik des Bundes. Die Freiburger Waldeigentümer zeigten sich enttäuscht über die Reaktion von Bundesrat Moritz Leuenberger auf die vom Gemeindeverband und dem Freiburgischen Verband für Waldwirtschaft (FVW) gemeinsam eingereichten Eingabe, sagte Grossrätin Raymonde Favre.

Die Waldbesitzer seien bereit, ihren Anteil zu tragen, aber sie erwarten von der öffentlichen Hand mehr Unterstützung. Ihrer Meinung nach habe auch der FVW zu spät reagiert, kritisierte sie. Das Buwal hat letzte Woche eine Pressekonferenz organisiert, ohne dabei Vertreter der Wald- und Holzwirtschaft einzuladen, sagte Nationalrat Jean-François Rime.

Für die Bekämpfung des Borkenkäfers habe der Kanton beim Bund sieben Mio. Franken Beiträge beantragt, aber nur knapp zwei Millionen erhalten, führte Staatsrat Pascal Corminboeuf aus (FN vom 17. April). Die ausserordentliche Situation verlange eine Anpassung der Strukturen, um so die Kosten senken zu können, sagte er. «Wir brauchen optimale Strukturen für eine erfolgreiche Waldbewirtschaftung», unterstrich auch der Direktor der Waldwirtschaft Schweiz, Urs Amstutz. Er zeigte auf, dass die Bundesmittel weniger stark gekürzt würden, als dies in Diskussionen dargestellt werde. Das ausserordentliche Lotharprogramm laufe aus, deshalb falle der Rückgang so ins Gewicht.

Lagerschäden wären zu vermeiden

Gemäss Angaben von Forstingenieur Benoît Weber, bis Ende 2003 Geschäftsführer des FVW, hat der Verband im vergangenen Berichtsjahr bis September 2003 13 225 Ster Industrieholz vermarktet. Der grosse Anfall an Käferholz zwinge den Verband zusätzliche Absatzkanäle zu finden. Auf sechs Nasslagern wurden 82 000 m3 Lothar-Holz gelagert. Die Kosten für diese Lagerung beliefen sich auf rund 42 Fr./m3

Wegen Pilzbefall traten Qualitätsverminderungen von 10 bis 15 Prozent ein. «Wären die im Ausland diesbezüglich gemachten Erfahrungen kommuniziert worden, hätten diese Schäden grösstenteils vermieden werden können», sagte er. Erst jetzt wird den Eigentümern das gelieferte Holz entschädigt. Die Preise für Trämel (Fichte) liegen bei 50 Franken je m3, für Weisstanne bei 40 Franken. Für Langholz variieren die Preise je m3 zwischen 70 bis 75, bzw. 60 bis 65 Franken.
Immer mehr Abnehmer verlangten zertifiziertes Holz, erklärte Weber weiter. Deshalb sei der Verband bestrebt, die angelaufene Zertifizierung der Betriebe möglichst rasch abzuschliessen. Die privaten Waldbesitzer haben die Möglichkeit, sich über die regionalen Waldbauvereine zertifizieren zu lassen. Die öffentlichen Waldeigentümer müssen sich laut kantonalem Forstgesetz zu Revierkörperschaften zusammenschliessen. Private Waldbesitzer können sich diesen Körperschaften ebenfalls anschliessen.

Hohe Stahlpreise als Chance für Holz

Ein Vertreter der Bauwirtschaft wies auf die Verknappung des Stahls und der damit verbundenen Preiserhöhung hin. Er meinte, die Holzbranche sollte diese Gelegenheit wahrnehmen, um vermehrt für den Baustoff Holz zu werben. Ebenso wurde positiv zur Kenntnis genommen, dass die kantonale Gebäudeversicherung ihre Zurückhaltung gegenüber Holzbauten abgeschwächt habe. Die Vorteile des Baustoffes Holz würden erkannt und es sei sogar möglich, mehrstöckige Holzhäuser zu erstellen.

Seit den letzten Tagen hat die Freiburger Waldwirtschaft einen Anwalt mehr: Grossrat Gilles Schorderet kündete nämlich die Bildung eines Klubs für die Interessenvertretung der Waldeigentümer im Grossen Rat an.
Nach dem Sturm Lothar und seinen Folgen erlebe die Waldwirtschaft eine andere hinterhältige und lautlose Qual, führte Präsident Georges Magnin aus. Nämlich, dass man die verhängnisvollen Konsequenzen für die Umwelt und die nicht wieder gutzumachenden Folgen für die Wirtschaft einfach hinnehme, beklagte er in seinem Jahresbericht. ju

Aktionsplan für
Sägeindustrie

Eine Studie von «holz 21» mit den Verbänden Holzindustrie Schweiz, Waldwirtschaft Schweiz sowie der IG Industrieholz hat die Situation und Zukunft der Schweizer Sägeindustrie analysiert. Der gebürtige Düdinger Forstingenieur Stefan Brülhart zeigte dabei auf, dass sich die Sägebranche allzu lange einzig am Binnenmarkt orientierte.

Gegenüber skandinavischen Staaten ist der Schweizer Holzverbrauch pro Einwohner bescheiden. Der Nadelschnittholzmarkt werde von Russland, Schweden, Finnland und Österreich dominiert. Dass unter den zehn grössten Sägewerken Europas keines aus der Schweiz figurierte, erstaune nicht. In der Schweiz seien die Erntekosten mehr als dreimal höher als in Südfinnland und Schweden. Aus der Studie folgerte Stefan Brülhart einen Aktionsplan mit Massnahmen in Marketing, Politik, Starkholz, Export, Kooperationen und Wissenstransfer. ju

Meistgelesen

Mehr zum Thema