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«Heute essen wir, bis die Packung leer ist»

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Autor: Eliane Lüdi

Tafers «Large», «double», «big»: diese englischen Wörter beeinflussen täglich das Essverhalten. Die Essenspackungen und die Portionen werden immer grösser, das Sortiment immer breiter. «Wir essen nicht mehr, bis wir satt sind, sondern bis die Packung leer ist.» Das sagte der Arzt und Psychotherapeut Kurt Laederach, der im Berner Inselspital unter anderem die Abteilung Adipositas, Ernährungspsychologie und Prävention von Essstörungen leitet, kürzlich an einem Vortrag in Tafers. Der Anlass war vom Netzwerk Essstörungen Freiburg organisiert worden.

«Ein Verbrennungsofen»

Der Fettanteil in der Nahrungszusammensetzung sei heute viel zu hoch, sagte Laederach. Bei ungenügender Bewegung speichere der Körper darum zu viel Fett. «Der Mensch ist ein Verbrennungsofen», sagte der Arzt. «Wird die Nahrung, die wir essen, nicht verbrannt, lagert sich das Fett an Leber, Bauch und Hüfte ab».

Der Mangel an ausreichender Bewegung sowie der übermässige und nicht dem Körper angepasste Nahrungskonsum führten zu Trägheit, Frust und noch mehr Essen. Eine gefährliche Spirale entstehe, die in einer Essstörung enden könne.

Lange Zeit wurde Adipositas (die krankhafte Fettleibigkeit) nicht zu den Essstörungen gezählt. Mittlerweile sind sich die Ärzte jedoch einig, dass es sich bei einem massiven Übergewicht um eine chronische Krankheit handelt.

«Ein Kontrollverlust»

Laederach hielt fest, dass die Ursachen für Essstörungen auch in der Veranlagung und in starker psychosozialer Belastung zu suchen sind. Tragisch sei die steigende Zahl an übergewichtigen Kindern und Jugendlichen. Das «Binge Eating» tritt bei ihnen vermehrt auf: «Es ist ein Kontrollverlust mit Essanfällen ohne Kompensationsverhalten», so Kurt Laederach.

Daraus könne sich ein Übergewicht entwickeln, begleitet von Angststörungen und Depressionen. Wichtig sei daher eine ausgewogene Therapie, basierend auf verschiedenen Säulen. Ziel sei nicht nur eine Gewichtsreduktion: Vielmehr gehörten eine gesunde Körpereinstellung, normales Essverhalten und tägliche Bewegung dazu, um eine psychische und emotionale Stabilität zu erreichen.

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