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HFR auf Roadshow: Gut gemeint ist manchmal schlecht gemacht

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Die Verantwortlichen des HFR reisen durch den Kanton und werben für ihre Strategie. Das stösst nicht nur auf Gegenliebe. Der Vorwurf: fehlende Sensibilität.  

Die erste Reaktion war Verblüffung, die zweite Zorn. So erinnert sich der Sensler Grossrat Bruno Boschung. Es war letzten Sonntag, als ihm eine Bürgerin ein Foto des Containers der Roadshow des Freiburger Spitalnetzes HFR schickte. Er stand prominent vor der Coop-Filiale in Düdingen. Am Tag davor, am Samstag, waren viele Schaulustige daran vorbeigelaufen, andere hatten sogar kurz halt gemacht, aus Neugierde oder um sich über die Strategie 2030 des HFR zu informieren. Aber als die Klappe des Containers um 17 Uhr zugegangen war, lasen Passantinnen und Passanten plötzlich weiss auf blau: «Notre canton. Notre hôpital. HFR. Un reseau de santé, plusieurs sites.»

Dass es den Text auch auf Deutsch gibt, sahen nur jene, die rund um den Container liefen und den hinteren Teil anschauten: «Unser Kanton. Unser Spital. HFR.»  

Fehlende Sensibilität

Bruno Boschung sagt dazu etwas resigniert: «Wen wundert da noch etwas…» Nur eine Woche zuvor hatte der Grosse Rat mit unerwartet grosser Mehrheit einen Vorstoss beschlossen. Dieser verpflichtet das HFR zu mehr Zweisprachigkeit. «Und jetzt das. Das beweist, dass unser Antrag berechtigt war.» Denn der Fall sei typisch, zeige die Ignoranz der Verantwortlichen auf. «Das zeugt von mangelnder Sensibilität, wir sind für sie eine Quantité négligeable. Es ist einfach niemandem aufgefallen. Nichts haben sie gelernt.» Er stellt klar, dass er das Projekt selbst, den Roadtrip, eigentlich sinnvoll und gut finde. «Aber nicht, wenn die sich mit so was selbst ins Bein schiessen.» Er habe schon beim Gesundheitsdirektor interveniert. 

Ein Fauxpas sei das, sagt der Düdinger Alt-Grossrat André Schneuwly. Er sei am Sonntagmorgen auf dem Velo am Container vorbeigefahren, habe die Aufschrift gesehen und sich gedacht: «Das darf doch nicht wahr sein!» Es beweise, eine Woche nach der entsprechenden Grossratsdebatte, die Notwendigkeit, den Verantwortlichen des HFR Dampf zu machen. «Wenn sie die Deutschfreiburger ins Kantonsspital holen wollen, darf so etwas einfach nicht passieren», zeigt er sich überzeugt. So etwas sei Wasser auf die Mühlen all jener, die dem HFR vorwerfen, Deutschfreiburg zu ignorieren. Er bedaure das. Dabei sei die Idee mit dem Roadtrip an sich ja gut gemeint…

Die Seite, die kaum jemand in Murten gesehen hat: Jene mit dem Text auf Deutsch.
zvg

Im Nachhinein schlauer…

Die Idee des Containers sei, dass er offen sei und das Personal mit der Bevölkerung ins Gespräch komme, sagt HFR-Kommunikationschefin Catherine Favre Kruit auf Nachfrage. Dafür reise er ja durch den Kanton und mache an verschiedenen Orten halt, unter anderem am 19. Oktober am Plaffeie-Määret. Ausserdem weist sie darauf hin, dass das Personal, welches im Container präsent ist, in beiden Kantonssprachen Auskunft geben kann. Die Ausrüstung im Inneren des Containers sei ebenfalls strikt zweisprachig gehalten. Wenn der Container geöffnet und die Frontseite hochgeklappt sei, dann sehe gar niemand den Schriftzug auf Französisch. Doch ja, in der Nacht und am Sonntag sei der Container zu und stehe da. «Wir transportieren ihn jeweils erst am Montag weiter, um Kosten zu sparen.» 

Favre Kruit betont: «Uns ist es sehr wichtig, mit den Deutschsprachigen in Kontakt zu kommen.» Sie wollten der Bevölkerung des Kantons eine Möglichkeit geben, sich über die Strategie des HFR jeweils in beiden Kantonssprachen zu informieren. Dass es Anstoss erregen könnte, wenn bei geschlossenem Container nur der französische Text von vorne zu sehen ist, daran hatte niemand gedacht.

Das HFR spreche mit dem Roadtrip beide Kantonsteile gleichermassen an. Deshalb hätten die Verantwortlichen in Gurmels auch einen Vortrag im Rahmen der Tour organisiert. Es habe allerdings nur drei Anmeldungen gegeben. Das habe zur Annullierung des Vortrags geführt. Die eingeschriebenen Teilnehmenden seien zu einem zweisprachigen Vortrag in Freiburg eingeladen worden.

Zahlen und Fakten

Eine Geschichte in acht Akten 

Die Verantwortlichen des Freiburger Spitals HFR besuchen im Rahmen eines Roadtrips die sieben Freiburger Bezirke und acht Standorte. Sie wollen so mit der Bevölkerung in Kontakt treten und ihre Strategie 2030 und den Vierjahresplan präsentieren. Die Tournee begann im August in Romont und endet am 19. Oktober in Plaffeien. Dazwischen macht der eigens dafür eingerichtete Container halt in den sieben Bezirkshauptorten und in Düdingen. Thematisiert werden die Schaffung der Gesundheitszentren, die Konzentration der Notaufnahme und die Eröffnung von Sprechstunden in Merlach, Riaz und Tafers, die Neuorganisation der Rehabilitation und der Bau eines neuen zentralen Kantonsspitals. Die Besuchenden können Fragen stellen, auch kritische. In Gurmels hätte am 15. September ein Vortrag auf Deutsch zum Thema Gesundheitszentren und Strategie 2030 stattfinden sollen. fca

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