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«Hier kann uns niemand reinreden»

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Früher war in den Räumlichkeiten an der Freiburgstrasse in Murten eine Disco beheimatet, seit zehn Jahren ist es die Werkstatt von Brigitte Noti und Brigitta Born Trapp. Beide sind in Bern wohnhaft und würden sich selber eher als Handwerkerinnen denn als Künstlerinnen bezeichnen. «Wir hatten zuerst in Bern gesucht, aber nichts gefunden», erzählt Born Trapp. Über die Künstlerin Brigitta Fasnacht seien sie zu den Räumen in Murten gekommen. «Ich bin ein Murtenfan», sagt Born Trapp. «Es ist so offen mit dem See, und ich fühle mich wie in den Ferien», fügt Noti hinzu. «Es ist eine Oase für uns, hier kann uns niemand reinreden», sagt Born Trapp fröhlich.

Die beiden Frauen arbeiten seit über 30 Jahren als Steinbildhauerinnen. Davon leben können sie nicht. «Ich will nur machen, was mir gefällt», sagt Noti. In Ausnahmefällen nehme sie schon Auftragsarbeiten entgegen, erklärt Born Trapp, «aber das muss dann schon passen.» Die Künstlerinnen befinden sich in der letzten Vorbereitungsphase für die Ausstellung vom Wochenende (siehe Kasten). «Wir haben aufgeräumt», sagt Noti lachend, «sonst liegt in der Werkstatt natürlich mehr herum.» Feilen, Flacheisen, Meissel und Schleifpapier liegen fein säuberlich eingeräumt im Gestell, die Kunstwerke aus Stein und Modelliermasse haben ihren Platz erhalten. «Ich habe damit begonnen, auch mit Modelliermasse zu arbeiten», erzählt Noti. «Mit diesem Material kann ich im Gegensatz zum Stein aufbauend arbeiten.» Es sei ein spontaneres Handwerk, «ich kann schneller reagieren».

Brigitta Born Trapp bleibt beim Stein. «Man weiss nie, wie alt der Stein ist, und er ist immer ein bisschen schwer.» Wenn ein Stück weg sei, dann ist es weg. «Es geht nicht alles, der Stein ist oft unnachgiebig und gleichzeitig arbeitet er mit.»

Alabaster, Marmor, Speck- und Kalkstein sind in der Form von Pilzen, Seehunden, Murmeltieren und Bergen in der Werkstatt zu sehen. Oft arbeiteten sie mit Resten von Steinhändlern. Einen Stein nahm Born Trapp aus einem Bachbett: «Nachdem ich den Marmorstein geputzt hatte, kam eine Aushöhlung zum Vorschein.» Anstatt diesen «Schaden» nun auszumerzen, «habe ich ihn mit einer Kerbe verstärkt». Es gehe darum, mit dem Stein zu arbeiten.

Brigitte Noti hat aus Modelliermasse eine Meereswelt gestaltet: «Ich habe sie bewusst in Weiss gehalten, als Symbol für das Ausbleichen der Korallen.» Jedoch habe sie es nicht sein lassen können, einen Seestern knallrot zu bemalen, sagt Noti schelmisch.

An sich seien sie Autodidak­tinnen, sagen die beiden Frauen einhellig, beide besuchten jedoch auch die Scuola di Scultura di Peccia im Maggiatal und orientieren sich an anderen Künstlerinnen und Künstlern. Zu diesen gehört für Noti zum Beispiel Akiko Sato. Für Born Trapp ist es Louise Bourgeois (1911–2010). «Sie hat im Alter von 60 Jahren damit begonnen, als Bildhauerin zu arbeiten.» Das seien Vorbilder für sie. Dennoch gehen die beiden Frauen ihren eigenen Weg: «Ich übertreibe gerne und will keine liebenswerten Wesen schaffen, lieber überzeichne ich», sagt Noti. So sei es auch mit ihren Skulpturen Gehörnter 1 und 2. «Der eine ist doch Blocher», sagt Born Trapp und lacht fröhlich. Sie seien ein eingespieltes Team und arbeiteten gleichzeitig selbständig. «Wir können uns gegenseitig unterstützen, wenn wir zum Beispiel Zweifel haben», sagt Born Trapp. Es habe als Hobby angefangen, «und jetzt bin ich fast nur noch da, am liebsten für immer».

Programm

Eine Ausstellung mit fünf Künstlern

Zum Jubiläum der Steinwerkstatt führen Brigitte Noti und Brigitta Born Trapp eine Ausstellung durch. Neben ihren Werken aus Stein und Modelliermasse werden auch Bilder der bekannten Murtner Künstler Peter Zwirner, Ann Lee Zwirner und Brigitta Fasnacht zu sehen sein. Die Vernissage findet am Samstag, 13. Oktober, um 15 Uhr statt. Am Sonntag, 14. Oktober, und am Wochenende vom 20. und 21. Oktober ist die Steinwerkstatt von 11 bis 17 Uhr für Besucherinnen und Besucher geöffnet.

emu

www.stein-skulpturen.ch

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