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Hilfe für psychisch Kranke

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Hilfe für psychisch Kranke

Überregionales Wohn- und Arbeitsprojekt «Applico» startet im Herbst

Erwachsenen Menschen mit psychischer Beeinträchtigung soll ein Zuhause bzw. ein Arbeitsplatz geboten werden. Damit schliesst die Stiftung «Applico» eine wichtige Lücke für deutschsprachige psychisch Kranke.

Von PATRICK HIRSCHI

«Applico» sei ein neutral klingender Name, der nicht unmittelbar auf Behinderung schliessen lasse, erklärt die Stiftungspräsidentin und Murtner Gemeinderätin Ursula Schneider-Schüttel an der Medienkonferenz vom Mittwoch in Murten. Mit der Wahl dieses Namens soll unter anderem auch eine Vorverurteilung vermieden werden.

Hilfe zu mehr Selbstständigkeit

Die Stiftung «Applico» will im See- und im Sensebezirk begleitetes Wohnen in Wohngemeinschaften sowie geschützte Arbeitsplätze schaffen. Für die Arbeit soll eine stress- und druckfreie Umgebung angeboten werden. Die Personen in den Wohngemeinschaften sollen individuell unterstützt werden, damit sie ihre seelischen und sozialen Fähigkeiten wieder festigen oder entdecken können. «Ein Hauptanliegen ist das Fördern der Selbständigkeit», sagt Bea Vonlanthen. Sie übernimmt zusammen mit André Schneuwly die Geschäftsleitung.

Ein erstes Atelier konnte in Schmitten bereits gefunden werden. Zurzeit verhandelt man im Raum Murten für eine zweite Werkstatt, die gegen Ende Jahr eröffnet werden soll.

In beiden Ateliers zusammen möchte man 30 Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, verteilt auf etwa 60 Teilpensen. Anbieten will man Bürodienste, Versandarbeiten und noch einiges mehr. Gemäss Bea Vonlanthen möchte man sich flexibel nach den Fähigkeiten der Mitarbeitenden richten. «Ein Computerkenner kann beispielsweise Websites erstellen.»

Am 1. September dieses Jahres will man mit vier Mitarbeitenden beginnen. Innerhalb von zwei Jahren soll dann bis auf 30 Stellen aufgestockt werden.
«Applico» hält momentan noch Ausschau nach geeigneten Wohnungen. Gesucht werden drei 51/2-Zimmer-Wohnungen im See- und im Sensebezirk; zwei davon sollten möglichst nebeneinander sein. «Unser Ziel ist es, ab Oktober vier Wohnplätze anbieten zu können», sagt André Schneuwly. Die Suche sei nicht ganz einfach, weil die Wohnungen auch noch gut mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar sein sollten. Fernziel sind insgesamt zwölf Wohnplätze.

Novum in Deutschfreiburg

Die Initianten sind sich sicher, mit «Applico» eine Lücke geschlossen zu haben. Derartige Institutionen habe es bis jetzt nur im französischsprachigen Kantonsteil gegeben. Stiftungsrat Matthias Rentsch, der in Murten als Amtsvormund arbeitet, denkt, dass eine solche Stiftung auch ein bestehendes geschütztes Atelier wie jenes von Muntelier entlasten könnte. «Wir haben festgestellt, dass Leute mit psychischen Problemen schwer integrierbar sind in eine Werkstätte mit geistig Behinderten.»

Und Ursula Schneider-Schüttel sieht weitere Ergänzungsmöglichkeiten: Das Spital Merlach – vorausgesetzt, es wird tatsächlich in eine psychiatrische Klinik umgewandelt. «Das Spital würde sich eher um die akuten Fälle kümmern.»

Finanzierungsmodell steht

Das Anfangskapital beträgt 10 000 Franken und gestiftet wurde es von der «Sensler Stiftung für Behinderte» und der «Stiftung für Erwachsene Behinderte des Seebezirks».

Das Bundesamt für Sozialversicherungen subventioniert das Projekt, und der Kanton trägt das Defizit. Pensionsgelder werden durch die IV ausbezahlt. Die Werkstattangestellten erhalten eine IV-Rente sowie einen kleinen Lohn. «Die Grundfinanzierung ist gesichert», stellte Bea Vonlanthen fest.

Weitere Informationen unter www.applico.ch

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