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Hilfe, ich habe einen Teenager!

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Nicht nur äusserlich verändern sich Jugendliche während der Pubertät – auch im Gehirn finden einschneidende Veränderungen statt. Das stellt die jungen Erwachsenen, aber auch ihre Eltern vor grosse Herausforderungen. Ein neuer Verein will darum Unterstützung bieten.

Kleinkindertreffs, Krabbelgruppen oder Spielgruppen. Die Austausch- und Unterstützungsangebote für Eltern von Babys und Kleinkindern sind relativ vielfältig. Wohin aber können sich Eltern wenden, wenn ihr Kind kein Baby mehr, sondern ein Teenager ist? Wenn es nicht mehr um die perfekte Einschlafmethode, sondern um den Cannabis- oder Handykonsum des eigenen Kindes geht? Der neue Verein Helium hat sich zum Ziel gesetzt, Eltern in diesen und vielen weiteren Fragen rund um die Pubertät ihres Teenagers zu stärken.

Frédérick Saghir und Franziska Bächler sind beide im Bereich der Jugend- und Sozialarbeit tätig und Mitglieder im Verein Helium.
Sarah Neuhaus

«Eltern sollen Erfahrungen und Strategien austauschen können und sich gegenseitig bestärken», sagt Frédérick Saghir. Franziska Bächler ergänzt: «Sie haben die Möglichkeit zu merken, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind.» Die beiden sind Mitglieder des neuen Vereins Helium und Fachpersonen, wenn es um den Umgang mit Familien und Jugendlichen geht. Seit einigen Monaten organisiert der Verein in regelmässigen Abständen Abende speziell für Eltern mit Kindern im Teenageralter. Frédérick Saghir betont:

Die Pubertät ist eine ausgesprochen anspruchsvolle Phase.

Und er ergänzt: «Wir haben festgestellt, dass es kaum niederschwellige Unterstützungsangebote in diesem Bereich gibt – mit unserem Verein wollen wir das ändern.»

Durch den Austausch mit anderen sollen sich Eltern von Teenagern gegenseitig bestärken – so die Idee von Frédérick Saghir und dem Verein Helium.
Sarah Neuhaus

Grossbaustelle Gehirn

Die Zeit des Erwachsenwerdens wird von vielen Eltern als anspruchsvollste Phase im Leben ihrer Kinder wahrgenommen. Kein Wunder – nicht nur äusserlich werden aus Kindern langsam Erwachsene, auch das Gehirn von Jugendlichen befindet sich im Alter zwischen zwölf und 20 Jahren sozusagen in einer Umbauphase. Davon betroffen sind unter anderem der Schlaf-wach-Rhythmus oder der Bereich des Gehirns, der zuständig ist für Vernunft, Logik und Gefühlskontrolle. «Es ist wissenschaftlich belegt, dass in dieser Zeit ein umfangreicher Reifeprozess im Gehirn stattfindet – viele der typischen Verhaltensmuster von Jugendlichen sind Symptome dieses Prozesses», erklärt Saghir.

Extreme Stimmungsschwankungen, Müdigkeit, Motivationsverlust, Unsicherheit oder Impulsivität sind also meist ganz normale Folgen dieses Gehirnumbaus während der Pubertät. Trotzdem sorgen diese «plötzlich» auftretenden Verhaltensänderungen innerhalb der Familie oft für Konflikte. «Auch wenn alle wissen, dass Teenies anstrengend und unkontrollierbar sein können, geraten viele Eltern in Panik, wenn es ihr eigenes Kind betrifft», sagt Frédérick Saghir.

Plötzlich wachen sie nicht mehr am frühen Morgen auf und haben ein grosses Lachen im Gesicht.

Franziska Bächler warnt davor, die idealisierte Erinnerung aus der eigenen Jugend mit der Realität des Teenies zu vergleichen.
Sarah Neuhaus

Früher war nicht alles besser

Besonders gross sei das Konfliktpotenzial zwischen Eltern und Teenies, wenn das Verhalten der Jugendlichen mit den – vermeintlichen – Erinnerungen der Eltern an die eigene Jugend verglichen werde, so Franziska Bächler. Aussagen wie «Ich war damals nicht so» oder «Früher hatte man noch Anstand und Respekt!» seien nicht zielführend. «Denn der Vergleich stimmt oft nicht», betont Bächler und schmunzelt. Frédérick Saghir nickt und erklärt: «Wenn man ganz konkret nachfragt bei den Eltern, kommen oft haarsträubende Geschichten aus ihrer Jugend zum Vorschein – die Erinnerungen der Eltern an ihre eigene Teeniezeit entsprechen oft nicht den Tatsachen.» Darum seien diese Vergleiche meist unfair. «Man vergleicht das Ideal von sich selbst mit der Realität des Teenagers.»

Der Handykonsum von Jugendlichen sorgt besonders oft für Konflikte innerhalb von Familien.
Keystone

Schwierige Berufswahl

Konfliktreich können auch Diskussionen über die berufliche Zukunft der Jugendlichen werden. «Die Eltern haben oft sehr hohe Erwartungen an sich und an ihre Teenies», weiss Franziska Bächler. «Wenn der Sohn oder die Tochter mit 16 nicht sofort eine Lehrstelle findet, geht für viele eine Welt unter.» Dabei wäre es in dieser Zeit besonders wichtig zu zeigen, dass man Vertrauen in die Jugendlichen hat. «Auch wenn ein Teenie über die Stränge schlägt und nicht sofort eine Lehrstelle findet, kann er seinen Weg später finden», versichert die Sozialarbeiterin. Das sei für viele Eltern dann auch die grösste Herausforderung, bestätigt Frédérick Saghir. Ihren Teenagern trotz ihres – teilweise auch abweisenden – Verhaltens weiterhin im Vertrauen zu begegnen und ihnen zu spüren zu geben, dass man als Eltern an sie glaubt. «Der Teenie muss merken, dass die eigenen Eltern darauf vertrauen, dass alles gut wird mit ihm.»

Jugendliche sind laut Saghir und Bächler angewiesen auf Orientierung, Stabilität und Vertrauen.
Sarah Neuhaus

Vertrauen haben

Diese Balance zwischen Vertrauen haben und Grenzen aufzeigen ist zeitweise schwer zu halten. Genau dort will der Verein Helium ansetzen. «Eltern können vorbeikommen und sich in ungezwungenem Rahmen austauschen», sagt Saghir. Obwohl immer eine Fachperson vom Verein anwesend sein werde, sei es nicht das Ziel, eine Art Eltern-Coaching zu veranstalten. «Es geht darum, dass die Eltern merken, dass sie nicht alleine sind mit ihren Problemen, dass sie vieles richtig machen und nicht machtlos sind.» Die Eltern sollen die Möglichkeit bekommen, sich gegenseitig zu bestärken. «Die Pubertät ist ein Marathon – wir bieten Inseln zum Auftanken an», sagt Frédérick Saghir. «Bevor man völlig erschöpft ist.»

Vorschau

Diskussionsabend für Eltern von Teenagern

Der nächste Diskussionsabend findet am 16. März um 20 Uhr im Gasthof St. Martin in Tafers statt.

Daten für die nächsten Diskussionsabende in Deutschfreiburg: 11. April, 10. Mail, 15. Juni
Detaillierte Informationen gibt es unter https://de.association-helium.ch/

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