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Hilfe und Bereicherung zugleich

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Einig im Willen, geflüchteten Menschen in ihrer Not zu helfen: Gestern sassen in Villars-sur-Glâne Vertreter der katholischen und der reformierten Kirche an einem Tisch und präsentierten die Früchte ihrer Arbeit. Die Kirchen lancierten ihre gemeinsamen Aktivitäten im Herbst mit dem Ziel, Flüchtlinge aufzunehmen. Es sei eine der ersten ökumenischen Aktionen dieses Ausmasses im Kanton, so die Kirchenvertreter. Das Ziel der Aktionen: Austausch, Netzwerke knüpfen, Begleitgruppen auf die Beine stellen, Informationen sammeln und die Möglichkeiten erheben. Rund 120 Personen werden von kirchlichen Netzwerken betreut, über 70 hat das private Netzwerk «Wagen wir Gastfreundschaft» untergebracht.

Aktiv in Deutschfreiburg

Zwei von neun Flüchtlingsunterkünften im Kanton–in Bösingen und Düdingen–stehen im Sensebezirk. Rund um diese entstanden Begleitangebote sowie die Gruppe «Flüchtlinge willkommen im Sensebezirk». Die Pfarrei Überstorf hat einer afghanischen Familie mit drei Kindern ein Bauernhaus zur Verfügung gestellt. Ein pensionierter Lehrer erteilt ihnen Sprachunterricht, andere Angehörige der Pfarrei unterstützen sie und kaufen ein. Im Oberland organisierte die Seelsorgeeinheit Informationsveranstaltungen über den Islam und das Flüchtlingswesen in der Schweiz.

Marianne Pohl-Henzen, Adjunktin des deutschsprachigen Bischofsvikariats, ist überzeugt, dass «diese Begegnungen eine Chance und Bereicherung für uns sein werden.» Als Beispiel sprach sie die Begleitgruppe aus Bösingen an. Andreas Nägelin, Präsident der reformierten Kirchgemeinde, erinnerte daran, dass sie nach der Eröffnung des Durchgangszentrums entstand. «Das Ziel ist, den Asylsuchenden dort den Alltag etwas farbiger zu gestalten.» Die Gruppe war von Beginn an ökumenisch ausgerichtet. Laut Verena Hirschi, Präsidentin der katholischen Pfarrei, war es der Gruppe wichtig, auch die Gemeinde mit an Bord zu haben. «Wenn nicht alle mitziehen, ist das Ganze nicht machbar.»

 Gabriela Hofer von der Begleitgruppe geht mit den Asylbewerbern spazieren, spricht mit ihnen, trinkt Tee mit ihnen, war mit ihnen in Avenches, auf dem Vully und in Montreux, und sogar an der Fastnacht in Murten. Ihre Erfahrung: «Wie sie sich freuen, ist einfach fantastisch. Man kriegt viel Liebe und Dankbarkeit zurück, das gibt Energie.»

Obwohl im Seebezirk bisher noch keine Asylunterkunft aufgebaut wurde, entsteht auch rund um Murten eine Begleitgruppe (siehe FN von gestern).

Jugendseelsorger Reto Dörig zählte eine Reihe von Projekten auf, die mit jungen Menschen in der Stadt Freiburg umgesetzt werden. Im Fokus stehen bei den Schülern unbegleitete Jugendliche. «Wir sitzen alle im selben Boot», zitierte Dörig das Motto vieler betroffener junger Menschen. «Jugendliche haben Energien und Visionen, die ältere vielleicht nicht haben. Diese Stärken setzen sie ein.» Sie essen laut Dörig zusammen, spielen, basteln, singen. «Sie brechen gemeinsam aus der Zeit aus.»

Stolz und hoffnungsvoll

Das Engagement der Pfarreien, Gemeinschaften und Privaten habe ihn berührt, sagte der französischsprachige Bischofsvikar Rémy Berchier. «Es ist ein Engagement im Sinne Christi und ein erster Schritt, dem weitere folgen.» Innerhalb ihrer Möglichkeiten versuchten Kirchenleute zu helfen. Die Lebensumstände in einem Kloster erschwerten aber die Aufnahme von Flüchtlingen, so Berchier. Einige Gemeinschaften seien überaltert, einige Klöster für Aussenstehende geschlossen. Laut Berchier beteiligen sich 20 Pfarreien an der Aktion. Auch eine Mehrheit der reformierten Kirchgemeinden setze sich ein, sagte Synodalratspräsident Pierre-Philippe Blaser. Unter anderem böten sie Tagesstrukturen und psychologische Unterstützung an. Die Bemühungen der Kirchen animierten Private, etwas zu tun.

Zuständig für die Betreuung von Flüchtlingen ist der Kanton. Staatsrätin Anne-Claude Demierre wies auf die grossen Schwankungen bei der Zahl der Ankommenden hin. Zuweisungen an die Kantone geschähen oft von einem Tag auf den anderen. Sie zeigte sich an der Medienkonferenz berührt und würdigte die Arbeit der Kirchen. «Freiburg darf stolz sein auf die Welle der Hilfsbereitschaft, die einzigartig ist in der Schweiz.»

Kirchen-Rat: Gemeinsam stark sein

P arallel zur Organisation der Flüchtlingshilfe wurde der Rat der reformierten und katholischen Kirchen des Kantons gegründet und kürzlich mit der Zusage des Bischofs und der reformierten Synode auf eine feste Grundlage gestellt. Die gemeinsame Flüchtlingshilfe ist laut Mitteilung Ausdruck der Zusammenarbeit. Die Kirchen wollen gemeinsame Probleme und Fragen zusammen angehen, zum Beispiel in den Bereichen Seelsorge, Spital, Gefängnis und Bildung. Die Katechese wird zunehmend gemeinsam organisiert. Die Plattform des Rates gibt den Kirchen die Möglichkeit, sich abzusprechen und auszutauschen. fca

 

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