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Hilfsdienste sind sehr gefragt

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Ein über 80 Jahre alter Mann muss zum Arzt und braucht eine Begleitung. Eine krebskranke Frau befindet sich mitten in der Chemotherapie – um den Haushalt zu machen, fehlt ihr die Kraft. Dies sind nur zwei von mehreren Beispielen, bei denen Betroffene auf Hilfe angewiesen sind. Jede Person versuche Hilfeleistungen zuerst im unmittelbaren Umfeld zu finden, sagt Sebastian Schief, Soziologe an der Universität Freiburg. Kann die Familie nicht helfen, springen Gemeinde und Kanton ein. «Davor können aber gemeinnützige Vereine Hilfe zur Selbsthilfe bieten.»

Im Sensebezirk beispielsweise gibt es vier Vereine, die Hilfsdienste anbieten. An den kürzlich abgehaltenen Generalversammlungen haben die Vereine ihr Fazit gezogen: Die Nachfrage ist gross – und nimmt stetig zu (siehe Kästen).

Schief sieht für die enorme Nachfrage drei Gründe. Erstens sei die Gesellschaft heute viel mobiler: Die erwachsenen Kinder leben nicht mehr zwingend im nahen Umfeld – es fehlt privat an Hilfe. «Zweitens wird die Gesellschaft immer älter, es braucht mehr Betreuung.» Und drittens sei die Anzahl Kinder pro Familie gesunken. Das Problem: Immer weniger Leute müssen für immer mehr ältere Personen sorgen.

Unterstützung von oben

Da die Hilfeleistung durch Vereine sehr sinnvoll sei, müsse sie auch durch den Staat unterstützt werden, findet Schief – beispielsweise durch Subventionen oder indirekte Hilfe wie Steuerbefreiung. Wie die FN im März berichteten, ist der Verein Hilfsdienste der Region Murten seit diesem Jahr mehrwertsteuerpflichtig, weil er einen Umsatz von mehr als 150 000 Franken erzielt hat. «Es kann nicht sein, dass ein gemeinnütziger Verein wegen seines Erfolgs durch die Mehrwertsteuer bestraft wird. Der Staat sollte grosse Beiträge für die Gesellschaft unterstützen.»

Bei der Mehrwertsteuer handle es sich um eine Verbrauchssteuer, sagt Joel Weibel, Sprecher der Eidgenössischen Steuerverwaltung. Deshalb könnten die von Vereinen entgeltlich erbrachten Leistungen nicht von der Mehrwertsteuer befreit werden. Das Mehrwertsteuergesetz komme aber den Vereinen dadurch entgegen, dass sie erst ab 150 000 Franken mehrwertsteuerpflichtig seien – Unternehmen schon ab 100 000 Franken. «Es gilt aber nur der Umsatz aus steuerbaren Leistungen, die mehrwertsteuerpflichtig sind.» Mitgliederbeiträge beispielsweise gehören nicht dazu.

Auf Kantonsebene sind Hilfsdienste von ihrer Steuerpflicht befreit, wenn sie bestimmte Bedingungen er­füllen. Wie der Homepage der kantonalen Steuerverwaltung zu entnehmen ist, müssen die Hilfsdienste unter anderem als juristische Person handeln, also als Verein oder Stiftung organisiert sein. Sie müssen sich ausschliesslich auf die öffentliche Aufgabe konzentrieren, so in den Bereichen Wohltätigkeit, Fürsorge, Erziehung, Wissenschaft, Umwelt und Kultur.

Der Kanton versuche die gemeinnützigen Vereine auch über andere Wege zu unterstützen, sagt Claudia Lauper-­Lüthi, Generalsekretärin der kantonalen Direktion für Gesundheit und Soziales. Unter anderem überreiche der Kanton alle zwei Jahre den Preis für Sozial- und Jugendarbeit, dies für besonderes Engagement im sozialen Bereich. «Der Beitrag durch gemeinnützige Vereine ist für den Kanton unerlässlich. Sie ergänzen das Angebot der Organisationen und In­stitutionen.»

Verein VHD

Tägliche Fahrdienste und Nachtwachen

«Diese Arbeiten sind nicht für jedermann», sagt Präsidentin Margrit Rumo über die Dienstleistungen ihres Vereins zur Vermittlung von Hilfsdiensten (VHD). Denn alle Helfer hätten den gleichen Stundenlohn und keine Arbeitszusage. Zu den Dienstleistungen gehören beispielsweise Fahrdienst, Reinigung, Begleitung und Nachtwache. Der Verein kümmert sich sowohl um Betagte als auch um körperlich und geistig Beeinträchtigte. Im letzten Jahr waren die Helfer insgesamt 57 400 Stunden im Einsatz. Für die Fahrdienste und Einsätze sind sie 291 500 Kilometer gefahren, der Verein hat 25 170 Einsätze geleistet und 1007 Nächte gewacht. Die Helfer arbeiten auf Abruf oder übernehmen als Zwischenverdienst Einsätze.

jp

 

Dienste für Senioren

Spezialisierung auf Fahrdienste für Rollstühle

Der Verein Dienste für Senioren hat heute eine Flotte von sieben Taxis. «Wir haben uns auf den Transport von Menschen im Rollstuhl spezialisiert», sagt Präsidentin Margrit Heller-Holenstein. Die Anschaffung eines Taxis mit passender Hebebühne, um einen Rollstuhl ein- und auszuführen, kostet viel Geld. Dies sei dank grosszügigen Spenden möglich gewesen. 40 Freiwillige haben im letzten Jahr 7500 Einsätze geleistet, dies manchmal bei schweren Bedingungen wie schneebedeckten Stras­sen. Die Nachfrage sei gross, weshalb der Verein manchmal Absagen erteilen müsse. Einige Kunden entwickelten zudem ein besonderes Vertrauensverhältnis zu bestimmten Helfern, doch sei es nicht immer möglich, diese Fahrer zu entsenden.

jp

 

Netzwerk Sense

Haushaltshilfe für verschiedene Zielgruppen

Das Netzwerk Sense hat sich auf die Haushaltshilfe für Personen spezialisiert, die sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden. «Unsere Klienten sind ältere, kranke oder verletzte Personen», sagt die Geschäftsstellenleiterin Beatrix Tschannen. Die 18 Mitarbeiterinnen haben im letzten Jahr 6000 Stunden Haushalte gereinigt, dies in Teilzeitarbeit. Da die Dienstleistungen aber sehr preiswert seien, müsse der Verein schauen, dass der Verlust nicht zu gross sei. «Wir sind deshalb ständig auf der Suche nach Spenden und Gönnerbeiträgen.» Die Nachfrage sei steigend: «Viele Menschen hegen den Wunsch, im Alter so lange wie möglich im eigenen Zuhause zu bleiben», sagt ­Tschannen.

jp

 

«Wier häufe»

Verschiedene Hilfsleistungen im Sense-Oberland

Die Mitarbeiter von «Wier häufe Plaffeien und Umgebung» erhalten eine kleine Entschädigung für ihre Arbeit. «Wir haben sehr viele Anfragen für Dienstleistungen, aber leider auch Mühe, genügend Mitarbeiter zu finden», sagt Präsidentin ­Anna Thalmann. Dennoch versuche der Verein, nicht zu stark zu wachsen, um nicht mehrwertsteuerpflichtig zu werden. «Unser Verein wäre für eine solche Grösse nicht organisiert», sagt Thalmann. Rund 40 Personen seien eingeschrieben, davon seien 25 regelmässig aktiv. Der Verein bietet alles an, wonach ältere Menschen fragen. Die Hilfe vom Verein ist im Sense-Oberland sehr gefragt: Rund 5000 Stunden an Einsätzen und 9500 Kilometer Fahrdienste leistete er im vergangenen Jahr.

jp

 

 

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